Fürstentum Thal | |
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Hauptstadt | Hochanthen |
Herrscher | Fürst Bartha von Thal |
Fläche | 91.104 Meilen2 |
Einwohner | 50.000 |
Baronien |
Das Fürstentum Thal liegt im Herzen des Königreiches und ist fast allen übrigen Ländern Heligonias benachbart. Die beiden großen Flüsse Heligonias - Jolborn und Brazach - begrenzen Thal im Westen und Norden. Jenseits des Brazach liegt das Fürstentum Drachenhain, im Osten das Kronland Ligonii. Im Süden grenzt Thal an die Grafschaften Darian und Sedomee.
Landschaftsbild, Klima und Tierwelt
Das Klima des Fürstentums Thal ist sehr unterschiedlich ausgeprägt. Während die Lormark und die Niederlormark von langen und kalten Saarka-Zeiten heimgesucht werden, sind die klimatischen Bedingungen der übrigen Baronien günstiger. Entlang des Brazach und des Jolborn erstrecken sich fruchtbare Ebenen, die landwirtschaftlich genutzt werden.
Im Hinterland hebt sich das Gelände etwas an und geht in zusammenhängende Wälder über. Diese beheimaten allerlei jagdbares Wild und den gefürchteten Riesenbraunbären. Er misst aufgerichtet bis zu acht heligonische Ellen und ist somit das größte bekannte Tier in Heligonia. Trotz seiner außerordentlichen Stärke und gefährlichen Zähne wird er gejagt, denn sein Fleisch gilt als Delikatesse; der bekannte Thaler Bärenschinken ist in ganz Heligonia begehrt.
Die Auen des Brazachdeltas bestehen aus feuchten Wiesen und Sümpfen. Dort trifft man riesige Schwärme von Vögeln und zahlreiche Amphibienarten an. Die Auen des Brazach-Delta bestehen aus feuchten Wiesen und Sümpfen. Dort trifft man riesige Schwärme von Vögeln und zahlreiche Amphibienarten an. Eine besondere Plage während der wärmeren Jahreszeiten ist die Paradophulus-Mücke. Diese Insekt kann sich in der Sumpflandschaft ungeheuer vermehren. Die vermehrt sich vom Blut der Menschen und Tiere und verursacht unangenehme Stiche, die Eiterbeulen hinterlassen.
Wirtschaft
Die wirtschaftlichen Verhältnisse des Fürstentums sind regional sehr unterschiedlich. Die Baronien Lormark und Niederlormark sind das „Armenhaus“ des Landes. Die mageren Wiesen eignen sich nicht allzu gut für den Getreideanbau, und das rauhe Klima entlang des Schlangenkamms lässt die dortigen Bauern nur karge Ernten einbringen.
Immer wieder kommt es vor, dass die Bewohner ihre Höfe aufgeben und ihr Glück in den Städten und fruchtbareren Regionen Thals versuchen. Zahlreiche Geistersiedlungen und Gehöfte säumen die Wege im Osten Thals. Es gehen Gerüchte, nach denen die verlassenen Häuser Schmugglerkarawanen Unterschlupf bieten. Die übrigen Baronien, insbesondere das Land am Brazach, sind sehr fruchtbar und werden intensiv landwirtschaftlich genutzt. Ein guter Teil des Getreidebedarfs Heligonias wird hier angebaut und trägt wesentlich zur Versorgung des Reiches bei.
Die wirtschaftliche Stütze Thals ist die Baronie Welzen. Ihre Händler und Geldsäckel arbeiten Hand in Hand mit denen der Freien Reichsstadt Betis. Die dort ansässigen Händlerfamilien nutzen ihre ausgezeichnete Lage am Brazach-Delta, um Handel mit ganz Heligonia zu treiben.
Eine weitere einträgliche Dukaten-Quellen sind die Zölle, die aufgrund der zentralen Lage Thals beim Handel mit den anderen Ländern erhoben werden. Das ausgezeichnete Thaler Kunsthandwerk, welches vor allem in Hochanthen eine Qualität und meisterliche Hand gefunden hat die ihres gleichen sucht und natürlich die in Nah und Fern begehrten Thaler Delikatessen, die zu dem Ausspruch:
„Leben wie die Götter in Thal!“
geführt haben, sind typisch thalerisch und überall im Königreich begehrt.
Geschichte
Die Geschichte Thals geht zurück auf die ersten Siedler, die sich entlang der Flüsse ausbreiteten. Schon immer orientierten sich die Menschen nördlich des Brazach eher nach Jolbenstein und südlich des Stromes nach Betis, der großen Stadt im Brazachdelta, dereinst „Bethysan“ genannt, was soviel wie „die Schöne, die Große“ bedeutet.
In dieser Zeit liegen die Wurzeln des heutigen Fürstentums Thal. Der erste Fürstensitz war der Fluchtberg in Betis, schon seit langem die Stammburg des Geschlechtes derer von Thal. Zu Füßen dieser Fliehburg lag die alte Stadt, in der Handel und Handwerk florierten.
Die heligonischen Siedler breiteten sich entlang der Flüsse aus, nach Norden den Jolborn hinauf, und weiter nach Osten entlang des Brazach. Entlang dieser Flüsse verliefen - und verlaufen auch heute noch - die alten Handelsstrassen, die sich in Betis treffen und so den größten Umschlagplatz für Waren aus ganz Heligonia bilden.
Mit der Ausbreitung der Siedler entstanden entlang des Brazach nach und nach neue Ansiedlungen. In geschützter Lage an der Mündung der Camwasser im heutigen Anthan entstand so eine neue Handwerkerstadt, das heutige Hammerbach, einst Gron („Griuna“ = „der neue Bund“) genannt, wo sich Handwerker und Händler aus dem westlichen Thal und aus dem Gebiet der heutigen Grafschaft Sedomee niederließen, um von dort aus Handel mit den Gebieten im heutigen Drachenhain und weiter stromaufwärts zu treiben. Obwohl die Siedler im Osten in der Hauptstadt Betis als eigenbrötlerisch und stur galten, florierte schon binnen weniger Jahre das Geschäft in den neuen Ostgebieten, und die junge Stadt Gron erlebte ihre erste Blütezeit. Mit der Erschließung der Ostgebiete entstand auch eine befestigte Zoll- und Verteidigungsanlage, die im Gebiet des heutigen Roggenhain lag.
Im Lauf der Zeit wurde die Vormachtstellung im Osten Thals weiter gefestigt, und auch im Binnenland und die kleineren Flüsse hinauf entstanden Ansiedlungen und Städte. Der Handelsweg von Gron Richtung Südosten nach Darian wurde erschlossen. Aus dieser Zeit datieren auch die alte Handelsstadt Sethnara, altheligonisch „Siadnaer“, „Tor zum Süden“, genannt, und die Feste Beraht, die seit alter Zeit wichtige Stützpunkte auf dem Handelsweg darstellen.
Unter der Herrschaft von Fürst Rarl von Thal wurde auf dem Berg über der Stadt Gron ein neuer Fürstensitz erbaut, der als repräsentativer Sommersitz der Fürstenfamilie derer von Thal und Ausgangspunkt für Reisen in die neuen Ostgebiete Thals dienen sollte. Er erhielt den Namen Hochanthen, in der alten Sprache „hoyn an tahen“, „die Hohe (Burg) des (Landes) Thal“. Offiziell gegründet wurde dieser neue Fürstensitz von Fürst Rarl von Thal, doch erdacht, geplant und gebaut von dessen Bruder Prinz Hehnloon von Thal, einem Schöngeist und Künstler, auf den sich auch heute noch die besten Künstler des Heligonischen Königreiches berufen.
Der neue Fürstensitz wurde als Symbol der neuen Macht im Osten Thals großzügig und mit großem Prunk ausgestattet und übertraf die alte Fliehburg in Betis bei weitem in Glanz und Bequemlichkeit. Weitere Faktoren wie die Zunahme des Einflusses der Thaler Ostgebiete, die dadurch günstigere zentrale Lage des neuen Hauptsitzes und nicht zuletzt mangelnder Platz für Neubauten auf dem begrenzten Terrain der alten Fliehburg in Betis sowie zunehmende Unbequemlichkeit der alten Festung festigten die Stellung Hochanthens als Hauptstadt Thals.
In der Folgezeit wurde die Fliehburg in Betis immer weniger als Sitz von Fürsten oder deren Statthaltern benutzt. Bequemere und zentraler gelegene Stadthäuser wurden der alten Festung vorgezogen, so dass heute auf dem Tafelberg selbst nur noch Bergfried und Fürstenpalais stehen. Stallungen, Zeughaus, Wachhäuser und andere Gebäude sind am Fuße des Berges mit der Stadt verwachsen und dienen nun anderen Zwecken.
Betis schließlich wurde in späterer Zeit zur freien Reichsstadt erhoben und untersteht seither direkt dem König. Die alten Beziehungen zu Welzen und Hochanthen bestehen jedoch noch immer und werden bis in heutige Zeit gepflegt.
Jüngste Ereignisse
In der jüngeren Geschichte Thals ergaben sich folgende Veränderungen des Territoriums:
Im Jahre 22. n. A. III wurde einem Vertrag zwischen Fürst Bartha von Thal und Graf Waldemar von Drachenhain zufolge der sogenannte „Baronietausch“ beschlossen, in dessen Rahmen die bis dato zu Thal gehörende Baronie Beridhan (das heutige Tatzelfels) an Drachenhain abgetreten wurde, wofür Thal im Gegenzug die Drachenhainer Baronie Güldental erhielt.
Im Jahr 25 n. A. III gingen aus der Teilung der (Alt-)Lormark die neue Baronie Lormark und die Niederlormark als eigenständige Baronien hervor.
Im Jahr 27 n. A. III wurde ferner auf dem Gebiet der Baronie Anthan die freie und reichsständige Universität zu Cambrück gegründet.
Im Jahr 32 n. A. III wurde zur besseren Behebung der Folgeschäden des Mantidenkrieges die Niederlormark in zwei Protektorate geteilt. Cornelius von Langenau, Freiherr von Niedereck wurde der Verweser der Nordprovinzen. Ansgar von Beraht, Freiherr von Hochwalden wurde als Verwalter der Südprovinzen eingesetzt. Nachdem die letzte Mantide in der Niederlormark endgültig zur Strecke gebracht werden konnte, wurden die beiden Provinzen zu Baronien umgewandelt.
Gesetzgebung
Wie in allen Ländern des Reiches ist auch in Thal die Königliche Heligonische Halsgerichtsordnung die Grundlage aller Gesetze. Fürst Bartha wendet diese weise und gerecht an.
Religion
Die Bewohner des Fürstentums Thal sind ausschließlich Ogeden. Besonders in den ländlichen Gebieten wird sehr göttergefällig gelebt, und die ogedischen Feierlichkeiten werden sehr genau genommen.