Eine Zusammenkunft in ungewöhnlicher Runde konnten Beobachter an einem späten Nachmittag im Poënamond beobachten, welche sich im Kanzlerturm auf der Drachentrutz aufhielten. Dass sich Fürst Leomar und sein Kanzler Giselher zu einer Unterredung einfinden, ist hier mit Nichten ungewöhnlich. Beim Anblick der nächsten, äußerst ungewöhnlichen, Gäste merkten einige Zaungäste mit fragendem Blicke verwundert auf und rätselten ob der Besucher. Ich aber sage hier mit Gewissheit, dass dies niemand anderes als Baronin Alenka Sophie nebst ihrem Kanzler waren. Das Gespräch selbst fand höchst selbstverständlich hinter verschlossener Türe statt. Wohl aber war zu erkennen, dass die hohen Herrschaften zu Beginn mit strenger, teils grimmiger Miene dreinblickten, eben diese beim Verlassen zu etwas spätere Stund entspannt und zufrieden, gar gelöst wirkten. Ein aufgeschnappter, allerdings keiner Person zuzuordnendem Satz, lud fürderhin zu Spekulationen ein: „Das Haus Mühlenheim bekommt, wie ehedem entschieden, einen angemessenen und gedeihlichen Ort.“

Wulfgerd Wulle, freier Berichterstatter

Erschienen in Helios-Bote 85