von Tepharea, Hofgelehrte in Drachenberg für alle geneigten Leser und in den arcanen Wissenschaften Erfahrenen zur Erlangung größerer Erkenntnis.
(Auszug aus ihrer Rezepturensammlung über die hohe Kunst der Alchymia)
Es folget nun ein kurz Tractath und Nachricht, wie man unzeitige und fleckete Edelstein und Juwelen und unzeitig gefleckete Perlen zeitig machen, vergrößern mittels Augmentatio und in die höchste Klarheit zu bringen vermag mit Hülffe der Alchymia, wobei dies Verfahren ein groß natürlich Geheimnis ist und nicht wider den Lauf der Natur und des Gottes Ordnung, sondern zu Seinem höheren Ruhme. Nun soll geoffenbaret werden aus eigener Erfahrung, daß man also verfahren solle, nemlich wurde folgender Processus particularis erstellet:
Primo muß hergestellt werden die Rothe Tinctur, denn sie tingirt gantz wunderbarer Weise alle unvollkommenen Edelstein in die besten, wodurch sie zu ihrer höchsten Essentz solviret werden. Zu diesem Behuffe bereitet man ein aquam mercurialem, als da heißet die Zurückführung des Mercuri communis in sein erstes Wesen, als ein kristallklares Wasser, ohne welches in der wahren Alchymia nichts zu erlangen ist. Et est Aqua mercurialis. Alsdann gießt man hiervon in ein langgehalstes Glas und gibt dazu einen per aquam fortem calcinirten und wohlgefällig edulcorirten Calcem Lunae, jedes drei Loth, verschließt die Phiol hernach, und setzt sie in ein lindes Dampf-Bad, anderthalben Monath lang, vermöge dessen sich vollständig erschließt das Corpus Lunae. Indessen solvirt man in besagter Weise im aqua mercurialem einen per aquam regis praeparirten Calcem Solis, dessen Corpus weiland gereinigt worden durch Antimonium. Und weilen nach der gethanen Arbeit beide Solutiones zusammengossen wurden in einem mit einem blinden Helme verschlossenen Kolben-Gläslein, wird das Gemeng wiederum zur Digestion gebracht. Alsdann wird per Balneum das Mercurial-Wasser mit einem aufgesetzten offenen Helme in einen angesetzten Recipienten destillirt. Das Mercurial-Wasser wenigstens bey siebenmal rectifizirt, und man solle es wohl aufheben zu fernerem Gebrauche. Das am Boden der Phiol zurückbleibende Gold- und Silber-Oele gibt man als dieses Maß in eine Retort, und treibt es mit heftigem Sandfeuer herüber. Wenn von dem Oele nurmehr ein Caput mortuum übergeblieben, so muß man das stärckste Feuer unter die Retort geben, vermögedessen sich sublimiren wird ein schneeweisser Schwefel, der vor jedwedem Sonnenlichte verwahret werden muß. Zart berieben und begossen mit dem am Beginne erstellten Aqua mercuriali, hernach abermahlen über die 20 Tage in linder Digestion verbracht, wird das Caput mortuum dann im heißen Sande destilliret, so daß sich der Schwefel unter dem Feuer in der Retort sublimiren wird. as nun in fundo zurückebleibende Pulver imbirirt man mit frischem aqua mercuriali: nach weiteren 10 Tagen in putrefactionem lenem, worauf es wiederum destilliret wird und erhitzet und dem Schwefel beigemenget. Jener Schwefel in einer hohen Retort irririrt mit dem Wasser des Mercurii, nach einiger Tage Digestion bis wannen der Schwefel trocknet und dies geduldsam und auf das fleißigste so lange verrichtet, bis alles coaguliret sey. Von dem bereitheten Silber- und Gold-Oele wird nun darübergemischt, bis alles geträncket und wiederum getrocknet wie beim vorherigen Processum, hierdurch wird bereitet eine Tinctura ad Album, zu erkennen an der weiße Farb. Nur allein dieses ist bey dem so hochkostbaren Wercke zu observiren vonnöthen, daß unter starck Feuer wird die Tinctur in gelbe Farb sich wandeln, ferner in die einer Rose, und appliciret auf ein silbern Blech zerfließen gleich einem Wachse. In Wachs impastirt auf funffzig Theile verschlackt und vermenget mit gereinigtem Bley, so erlanget man eine lauter Tinctur, deren Farbe ein bluthrot ist, welche auch genannt die Rothe Tinctur.
Secundo der Processum zu behandeln die genannten Edelstein, nemlich in der rothen Tinctur wird solvirt ein wohlgereinigtes Mercurium vivum, so entstehet eine dicke Milch, in diese man alsdann den Edelstein dunckt, welchselbigen man zu verbessern gedencket, und hängt nachdem solchen in eine klein Phiol.
Nachdem es eines Tages Länge ausgesetzt linder Wärme, auf daß es wieder ertrockne, dunckt man ihn in einen Azot, und hängt ihn wieder in die Phiol. Alsdann bereitet man ein Oleum croci Veneris adiuvante nostro Alkahest, auf darauffolgende Weise, nemlich von einem Grünspan geschieden per destillationem den Spiritum, und calcinirt das Caput mortuum in offenem Feuer, dann laugt man hieraus mit destillirtem aqua pluviali alles Saltz, kochet es kräfftig ein und gießt höchstens drei Zoll hoch von dem Alkahest darauf. Leni calore wird es digerirt, so wird sich an seiner Kron ein fettes Oel begeben. Nun gießt man von diesem Alkahest auf einen Regulum Antimonii martialem. Die daraus entspringende Solution gießt man rein ab, so werden nach geraumer Weil allerschönste Crystalle denen kostbarsten Diamanten gleich anschießen und wach sen. Von dergestalt wohlgetrockneten Crystallen reibt man zwey Theile in einer Glas-Schaalen unter einen Theil des obigen fetten Olei Veneris und setzt sie in digestionem, so werden sie in eit von einem Monath durch alle Farben gehen, mit dessen endgültigem Stoffe man unzeitige und fleckete Edelstein, Juwelen und Perlen zeitig machen, vergröern und in die höchste Klarheit zu bringen vermag.
Das Ausmaß des menschlichen Verstandes reicht nicht aus, die ganze Wahrheit zu verstehen. Alle Wahrheiten sind nur halbe Wahrheiten. Dabei muß die Wahrheit in Symbole gekleidet sein, damit sie verstanden werden kann. Der Geist vermag nur das zu erkennen, was bereits in ihm ist. Wer sich selbst nicht erkannt hat, hat nichts erkannt, ist die Erkenntnis des Selbst doch gleichzeitig die Erkenntnis des Universums. Wer darum nach dem Prinzip der Wahrheit in seinem Innern sucht, kann die Erkenntnis und Weisheit, die er erstrebt, erlangen; die Suche nach dem Prinzip in der ratio. Das, was gegeben ist, zeucht die Antworten; das Vorgegebene legt das Ziel fest. Denn die Aufgabe des Erkennens besteht allein im Wahrnehmen des Wirklichen, um mit seiner Unterstützung zur wahren Erkenntnis aufzusteigen.
Tepharea, Gelehrte
von Tepharea, Hofgelehrte in Drachenberg für alle geneigten Leser und in den arcanen Wissenschaften Erfahrenen zur Erlangung größerer Erkenntnis.
(Auszug aus ihrer Rezepturensammlung über die hohe Kunst der Alchymia)
Es folget nun ein kurz Tractath und Nachricht, wie man unzeitige und fleckete Edelstein und Juwelen und unzeitig gefleckete Perlen zeitig machen, vergrößern mittels Augmentatio und in die höchste Klarheit zu bringen vermag mit Hülffe der Alchymia, wobei dies Verfahren ein groß natürlich Geheimnis ist und nicht wider den Lauf der Natur und des Gottes Ordnung, sondern zu Seinem höheren Ruhme. Nun soll geoffenbaret werden aus eigener Erfahrung, daß man also verfahren solle, nemlich wurde folgender Processus particularis erstellet:
Primo muß hergestellt werden die Rothe Tinctur, denn sie tingirt gantz wunderbarer Weise alle unvollkommenen Edelstein in die besten, wodurch sie zu ihrer höchsten Essentz solviret werden. Zu diesem Behuffe bereitet man ein aquam mercurialem, als da heißet die Zurückführung des Mercuri communis in sein erstes Wesen, als ein kristallklares Wasser, ohne welches in der wahren Alchymia nichts zu erlangen ist. Et est Aqua mercurialis. Alsdann gießt man hiervon in ein langgehalstes Glas und gibt dazu einen per aquam fortem calcinirten und wohlgefällig edulcorirten Calcem Lunae, jedes drei Loth, verschließt die Phiol hernach, und setzt sie in ein lindes Dampf-Bad, anderthalben Monath lang, vermöge dessen sich vollständig erschließt das Corpus Lunae. Indessen solvirt man in besagter Weise im aqua mercurialem einen per aquam regis praeparirten Calcem Solis, dessen Corpus weiland gereinigt worden durch Antimonium. Und weilen nach der gethanen Arbeit beide Solutiones zusammengossen wurden in einem mit einem blinden Helme verschlossenen Kolben-Gläslein, wird das Gemeng wiederum zur Digestion gebracht. Alsdann wird per Balneum das Mercurial-Wasser mit einem aufgesetzten offenen Helme in einen angesetzten Recipienten destillirt. Das Mercurial-Wasser wenigstens bey siebenmal rectifizirt, und man solle es wohl aufheben zu fernerem Gebrauche. Das am Boden der Phiol zurückbleibende Gold- und Silber-Oele gibt man als dieses Maß in eine Retort, und treibt es mit heftigem Sandfeuer herüber. Wenn von dem Oele nurmehr ein Caput mortuum übergeblieben, so muß man das stärckste Feuer unter die Retort geben, vermögedessen sich sublimiren wird ein schneeweisser Schwefel, der vor jedwedem Sonnenlichte verwahret werden muß. Zart berieben und begossen mit dem am Beginne erstellten Aqua mercuriali, hernach abermahlen über die 20 Tage in linder Digestion verbracht, wird das Caput mortuum dann im heißen Sande destilliret, so daß sich der Schwefel unter dem Feuer in der Retort sublimiren wird. as nun in fundo zurückebleibende Pulver imbirirt man mit frischem aqua mercuriali: nach weiteren 10 Tagen in putrefactionem lenem, worauf es wiederum destilliret wird und erhitzet und dem Schwefel beigemenget. Jener Schwefel in einer hohen Retort irririrt mit dem Wasser des Mercurii, nach einiger Tage Digestion bis wannen der Schwefel trocknet und dies geduldsam und auf das fleißigste so lange verrichtet, bis alles coaguliret sey. Von dem bereitheten Silber- und Gold-Oele wird nun darübergemischt, bis alles geträncket und wiederum getrocknet wie beim vorherigen Processum, hierdurch wird bereitet eine Tinctura ad Album, zu erkennen an der weiße Farb. Nur allein dieses ist bey dem so hochkostbaren Wercke zu observiren vonnöthen, daß unter starck Feuer wird die Tinctur in gelbe Farb sich wandeln, ferner in die einer Rose, und appliciret auf ein silbern Blech zerfließen gleich einem Wachse. In Wachs impastirt auf funffzig Theile verschlackt und vermenget mit gereinigtem Bley, so erlanget man eine lauter Tinctur, deren Farbe ein bluthrot ist, welche auch genannt die Rothe Tinctur.
Secundo der Processum zu behandeln die genannten Edelstein, nemlich in der rothen Tinctur wird solvirt ein wohlgereinigtes Mercurium vivum, so entstehet eine dicke Milch, in diese man alsdann den Edelstein dunckt, welchselbigen man zu verbessern gedencket, und hängt nachdem solchen in eine klein Phiol.
Nachdem es eines Tages Länge ausgesetzt linder Wärme, auf daß es wieder ertrockne, dunckt man ihn in einen Azot, und hängt ihn wieder in die Phiol. Alsdann bereitet man ein Oleum croci Veneris adiuvante nostro Alkahest, auf darauffolgende Weise, nemlich von einem Grünspan geschieden per destillationem den Spiritum, und calcinirt das Caput mortuum in offenem Feuer, dann laugt man hieraus mit destillirtem aqua pluviali alles Saltz, kochet es kräfftig ein und gießt höchstens drei Zoll hoch von dem Alkahest darauf. Leni calore wird es digerirt, so wird sich an seiner Kron ein fettes Oel begeben. Nun gießt man von diesem Alkahest auf einen Regulum Antimonii martialem. Die daraus entspringende Solution gießt man rein ab, so werden nach geraumer Weil allerschönste Crystalle denen kostbarsten Diamanten gleich anschießen und wach sen. Von dergestalt wohlgetrockneten Crystallen reibt man zwey Theile in einer Glas-Schaalen unter einen Theil des obigen fetten Olei Veneris und setzt sie in digestionem, so werden sie in eit von einem Monath durch alle Farben gehen, mit dessen endgültigem Stoffe man unzeitige und fleckete Edelstein, Juwelen und Perlen zeitig machen, vergröern und in die höchste Klarheit zu bringen vermag.
Das Ausmaß des menschlichen Verstandes reicht nicht aus, die ganze Wahrheit zu verstehen. Alle Wahrheiten sind nur halbe Wahrheiten. Dabei muß die Wahrheit in Symbole gekleidet sein, damit sie verstanden werden kann. Der Geist vermag nur das zu erkennen, was bereits in ihm ist. Wer sich selbst nicht erkannt hat, hat nichts erkannt, ist die Erkenntnis des Selbst doch gleichzeitig die Erkenntnis des Universums. Wer darum nach dem Prinzip der Wahrheit in seinem Innern sucht, kann die Erkenntnis und Weisheit, die er erstrebt, erlangen; die Suche nach dem Prinzip in der ratio. Das, was gegeben ist, zeucht die Antworten; das Vorgegebene legt das Ziel fest. Denn die Aufgabe des Erkennens besteht allein im Wahrnehmen des Wirklichen, um mit seiner Unterstützung zur wahren Erkenntnis aufzusteigen.
Tepharea, Gelehrte
Hofnarr zu Tatzelfels und Mitglied der allerländischen Magiergilde
bezüglich des hohen Bildungsniveaus
in Heligonia:
Mit großem Erstaunen stellte ich unlängst fest, welch hohes Maß an mathematischer Bildung im heligonischen Reiche herrscht. Daß Adlige und Gelehrte und in geringem Umfang auch Händler und Wirte die Rechenkunst beherrschen ist mir bekannt. In Heligonia scheint aber die Mathematik so weite Verbreitung gefunden zu haben, daß sogar Quez-Seletan, Bauern, Streuner und viele andere mehr, jederzeit ihren aktuellen Rüstungsschutz und bis auf die 3. Nachkommastelle genau auch ihre körperliche Leistungsfähigkeit (man spricht hier von Lebensenergie) berechnen können. Bei magiebegabten Personen kommt noch ein zweites, unerklärliches Phänomen hinzu. Im Falle von Konvent- bzw. Gildenmagier kann ich mir noch vorstellen, daß diese auf telepatischem Wege oder durch die Übermittlung eines Kontoauszuges vermittels Teleportation über ihre derzeitigen astralen Kräfte informiert werden. Bei Elfen, Barden, Schamanen usw. ist mir dies völlig unerklärlich. Müssen diese Zauberkundigen etwa vor jeder magischen Handlung komplizierte Berechnungen durchführen? Ich wage nicht daran zu denken, welch fatale Auswirkungen schon ein kleiner Rechenfehler auf das arkane Gefüge haben könnte. Auch wenn sich jetzt sämtliche heligonischen Statistiker und Beamten die Haare raufen, oder wenn man mir mit Kerker drohen sollte, ich weigere mich solcherlei Berechnungen durchzuführen. Da ich bei einem Kampfe auf meinen Gegner achte, traue ich mir durchaus zu die Wucht eines Schlages und die daraus resultierende Verletzung abzuschätzen und entsprechend darauf zu reagieren. Auch bei der Anwendung von Magie bin ich je nach der Mächtigkeit des Zaubers (und ohne vorherige Rechnerei) mehr oder weniger stark erschöpft. Dies kann in absoluten Ausnahmefällen sogar so weit gehen, daß ich für mehrere Stunden im Koma liege, wenn ich mehr Energie eingesetzt habe, als mir eigentlich zur Verfügung stand (wie bitte ?!? mit negativer Astralenergie zaubern?). Mit diesem Verhalten versuche ich ohne Rechnerei und ohne nervende Punktediskussion, ein stimmungsvolles Spiel zu erreichen. Im Zweifel mögen die Götter (Spielleitung) darüber einscheiden, ob und wie einzelne Aktionen glücken.
Gaukler Willi, Hofnarr zu Tatzelfels und Mitglied der allerländischen Magiergilde
Hofnarr zu Tatzelfels und Mitglied der allerländischen Magiergilde
bezüglich des hohen Bildungsniveaus
in Heligonia:
Mit großem Erstaunen stellte ich unlängst fest, welch hohes Maß an mathematischer Bildung im heligonischen Reiche herrscht. Daß Adlige und Gelehrte und in geringem Umfang auch Händler und Wirte die Rechenkunst beherrschen ist mir bekannt. In Heligonia scheint aber die Mathematik so weite Verbreitung gefunden zu haben, daß sogar Quez-Seletan, Bauern, Streuner und viele andere mehr, jederzeit ihren aktuellen Rüstungsschutz und bis auf die 3. Nachkommastelle genau auch ihre körperliche Leistungsfähigkeit (man spricht hier von Lebensenergie) berechnen können. Bei magiebegabten Personen kommt noch ein zweites, unerklärliches Phänomen hinzu. Im Falle von Konvent- bzw. Gildenmagier kann ich mir noch vorstellen, daß diese auf telepatischem Wege oder durch die Übermittlung eines Kontoauszuges vermittels Teleportation über ihre derzeitigen astralen Kräfte informiert werden. Bei Elfen, Barden, Schamanen usw. ist mir dies völlig unerklärlich. Müssen diese Zauberkundigen etwa vor jeder magischen Handlung komplizierte Berechnungen durchführen? Ich wage nicht daran zu denken, welch fatale Auswirkungen schon ein kleiner Rechenfehler auf das arkane Gefüge haben könnte. Auch wenn sich jetzt sämtliche heligonischen Statistiker und Beamten die Haare raufen, oder wenn man mir mit Kerker drohen sollte, ich weigere mich solcherlei Berechnungen durchzuführen. Da ich bei einem Kampfe auf meinen Gegner achte, traue ich mir durchaus zu die Wucht eines Schlages und die daraus resultierende Verletzung abzuschätzen und entsprechend darauf zu reagieren. Auch bei der Anwendung von Magie bin ich je nach der Mächtigkeit des Zaubers (und ohne vorherige Rechnerei) mehr oder weniger stark erschöpft. Dies kann in absoluten Ausnahmefällen sogar so weit gehen, daß ich für mehrere Stunden im Koma liege, wenn ich mehr Energie eingesetzt habe, als mir eigentlich zur Verfügung stand (wie bitte ?!? mit negativer Astralenergie zaubern?). Mit diesem Verhalten versuche ich ohne Rechnerei und ohne nervende Punktediskussion, ein stimmungsvolles Spiel zu erreichen. Im Zweifel mögen die Götter (Spielleitung) darüber einscheiden, ob und wie einzelne Aktionen glücken.
Gaukler Willi, Hofnarr zu Tatzelfels und Mitglied der allerländischen Magiergilde
I. Aus Nichts kann nichts erschaffen werden.
II. Ein Jedes strebt nach Gleichgewicht.
Dieses sind die zwei Grundsätze, die ein jedes Geschehen bestimmen. Alles in der Welt beruht auf diesen beiden Grundgesetzen: So ist Licht zum Beispiel nur ein anderer Zustand der Dunkelheit; die Ordnung ist nur eine spezielle Anordnung aller Begebenheiten, die man gemeinhin als das Chaos bezeichnet. Ein gleiches gilt auch umgekehrt. Ein weiterer Umstand dieser Grundgesetze ist die Abhängigkeit aller Dinge unterereinander: Zerstört man das ‚Eine‘, so zerstört man auch alle anderen Zustände dieses ‚Einen‘: Ohne das ‚Gute‘ gibt es kein ‚Schlechtes‘, ohne ‚Licht‘ wird es keine ‚Dunkelheit‘ geben. Doch durch die Zerstörung des ‚Einen‘ und aller seiner Zustände wird auch zwangsläufig die Erschaffung eines ‚Anderen‘ bewirkt: Der Zustand des Gleichgewichts, in dem man die Zustände des ‚Einen‘ nicht mehr unterscheiden kann. Zerstört man das Gleichgewicht indem man etwas vermeintlich ‚Neues‘ erschafft, so erschafft man auch ungewollt andere Zustände dieses ‚Neuen‘, welche das gewollt ‚Neue‘ ausgleichen. Daraus ist zu folgern, daß Handlungen wie ‚Zerstörung‘ und ‚Erschaffung‘ nicht existieren, da sie ein und das selbe sind. Nichts kann wirklich zerstört werden, und Nichts kann wirklich erschaffen werden: Alles was geschieht und geschehen kann ist lediglich eine Transformation von gegebenen Begebenheiten in neue Begebenheiten.
Wie man nun leicht vollziehen kann, fallen die obigen zwei Grundgesetze zu einem einzigen zusammen. Aber auch dieser eine Grundsatz kann nicht aus dem Nichts entstanden sein, dieses verbietet er schon von sich selbst heraus. Auch er besteht somit aus mehreren Zuständen:
I. Aus Nichts kann nichts erschaffen werden.
II. Aus Nichts kann alles erschaffen werden.
III. Aus Allem kann nichts erschaffen werden.
IV. Aus Allem kann alles erschaffen werden.
Womit man wieder einmal mehr bei der in unseren Kreisen vielzitierten Erkenntnis wäre: Alles ist Eines und Eines ist Alles. Da es aber ausreicht einen der vielen Aspekte dieser Erkenntnis anzugeben, dieser Aspekt beinhaltet ja alle anderen, beschränke ich mich in den folgenden Ausführungen auf den Aspekt ‚Aus Nichts kann nichts erschaffen werden‘. Der besseren Verständlichkeit wegen stelle ich diesem Aspekt jedoch noch die Umformulierung ‚Ein Jedes strebt nach Gleichgewicht‘ zur Seite.
Doch nun zum eigentlichen Anliegen des Tractats: Das Anzapfen und Umlenken von magischen Stömen nach dem eigenen Willen sind ein tiefer Eingriff in das Weltgefüge! Es ist daher, aus den obigen zwei Grundsätzen folgend, nur natürlich, daß die Anwendung der arcanen Künste ihren Tribut fordert. Meine Forschungen haben nun ergeben, daß dieser Tribut in direktem Zusammenhang mit den Entzugserscheinungen und physischen Schwächen stehen, welche man zumeist nach der Anwendung von arcanen Machenschaften verspürt. Als Lernender der geheimen Wissenschaften hat wohl ein jeder von uns Mittel und Wege gelehrt bekommen, wie man diese Entzugserscheinungen umgehen kann. Als wichtigste Wege seien hier nur die Konzentration, Meditation und der Wille genannt. Doch diese Wege führen nur zu einem Verdrängen der unangenehmen Begleiterscheinungen aus dem Bewußtsein; die eigentlichen Erscheinungen und Schwächen, welche man für das Umformen des Weltgefüges nach seinem eigenen Willen als Tribut zahlen muß, werden dadurch nicht beseitigt! Würde man nun versuchen diese Tributzahlungen an ihrer Wurzel zu beseitigen, so würde man einen weiteren und noch tieferen Eingriff in das ureigenste Gefüge der Welt tätigen, welcher ebenso wieder seinen Tribut fordert, nur zumeist an einer anderen Stelle und in wesentlich größerem Maße. Nach den anfänglich aufgeführten Grundgesetzen des Weltgeschehens ist es auch gar nicht möglich etwas nach seinem eigenen Willen zu bewirken ohne auch Nachteile dadurch zu erhalten.
Nun ist es aber so, daß sich die Ausübung der arcanen Künste vornehmlich auf die psychische und physische Gesundheit des Eingeweihten der geheimen Wissenschaften auswirken, und zwar proportional zur Tiefe des Eingriffs in das Gewebe der Welt. Nach dem zweiten,anfangs genannten Grundsatz strebt dieser Schaden an der Gesundheit zwar der Heilung entgegen, jedoch nicht so schnell, wie bisher angenommen: Man mag sich nach einer kurzen Phase der Ruhe, zum Beispiel dem Schlafen, zwar besser fühlen, dieses liegt jedoch daran, daß unser Geist, ob der Schulung die arcanen Künste meisten zu können, die Fähigkeit hat, auch unbewußt die fühlbaren Erscheinungen des Entzugs zu verdrängen. Wie weiter oben schon erläutert ist dadurch jedoch das eigentliche Übel nicht beseitigt, sondern bleibt weiter bestehen ohne das wir es wahrnehmen. Aufgund dessen gibt es wohl kaum einen unter uns, dessen Gesundheit nicht angegriffen ist. Dieser unbewußte Prozeß des Verdrängens geht solange weiter, bis unsere Gesundheit soweit zugrunde gerichtet ist, das es selbst unsere Schulung im Umgang mit arcanen Machenschaften nicht mehr vermag die fühlbaren Erscheinungsformen unserer zerrütteten Gesundheit aus dem Bewußtsein zu verdrängen. Doch zu diesem Zeitpunkt an dem unsereins zu der Erkenntnis gelangt, wie zerstört seine Gesundheit ist, ist es für ihn zumeist schon zu spät: Er hat sich ob seiner arcanen Künste selbst gerichtet! Ist es dieses, was das Unsichtbare darstellt und uns alle zur Vorsicht gemahnt? Die Crux an dem unbewußten Verdrängungsmechanismus ist nur, ohne ihn könnten wir keine bedeutenden arcanen Machenschaften mehr bewirken: Wenn wir uns beim Ritus der Bewirkung von Arcanem ständig um die bewußte Verdrängung der körperlichen und geistigen Leiden zu kümmern hätten, hätten wir nur noch in den seltensten Fällen noch genügend Potential an Konzentration und Willen übrig, um jenen geistigen, klaren Zustand zu erlangen, welcher notwendig ist das eigentlich Gewollte zu erreichen.
Eine besondere Vorsicht verdienen die Auswirkungen der obigen Grundsätze bei arcanen Objekten, respektive Gegenständen mit einer dauerhaften oder sehr langanhaltenden arcanen Wirkung: Durch die Herstellung solcherlei Objekte werden die magischen Ströme dauerhaft oder auf lange Zeit aus ihrem natürlichen Gleichgewichtszustand gebracht, was zu bedeutenden Störungen im Gefüge der Welt führt. Aufgund ihrer gewollt, längeren Wirkungszeit ist der Ausgleich dieses Ungleichgewichts im Gewebe der Welt jedoch nicht über einen doch eher kurzfristigen, wieder heilenden Schaden an der psychischen und physischen Gesundheit des Herstellers des arcanen Objektes möglich, sondern es kommt zu einer dauerhaften Schädigung an dem betreffenden Ort an dem sich der Gegenstand befindet: Selbstverständlich hat der Hersteller den Tribut für die arcane Herstellung des Objekts zu tragen, nicht unbedingt jedoch den Tribut für die dauerhafte Wirkung des Objekts, dieser Tribut wird von dem Anwender oder der näheren Umgebung des Objekts eingefordert. Eine natürliche Heilung der verursachten Schäden kann erst dann eintreten, wenn der betreffende Gegenstand seine Wirkung verliert, sich sein Anwender von dem Gegenstand trennt oder der Gegenstand an einen andern Ort verbracht wird. Durch letztere zwei Alternativen hat selbstverständlich der neue Anwender beziehungsweise die Umgebung des neuen Ortes nunmehr die Schädigungen zu ertragen.
Im Zusammenhang mit arcanen Objekten gilt es noch einen weiteren Umstand zu beachten: Durch das dauerhafte Umleiten und Kanalisieren der magischen Stöme besitzen solcherlei Gegenstände eine Ausstrahlung, die man gemeinhin als magische Aura bezeichnet. Ein jeder dieser Gegenstände besitzt jedoch, je nach seiner Wirkung und Art und Weise wie er hergestellt wurde, eine gewissermaßen andere Zusammenstellung welche Arten von magischen Strömen er anzapft und in welcher Intensität und Art und Weise er diese Ströme kanalisiert, wodurch die große Variabilität der bekannten magischen Auren zu erklären wäre. Dadurch kann es aber auch zu Interferenzen unter den verschiedenen magischen Auren kommen: Bestimmte Arten der kanalisierten magischen Ströme können übermäßig verstärkt werden, wohingegen andere Arten abgeschschwächt werden, ja unter Umständen sogar gänzlich ausgelöscht werden. Dieses beeinträchtigt nicht nur die Funktionsweise der einzelnen arcanen Gegenstände – womöglich können die Gegenstände gänzlich ihre Wirkung verlieren, ändern oder ins Gegenteil verkehren, solange eine bestimmte Konstellation bestehen bleibt – sondern kann auch zu einer exponentiellen Steigerung der Störung im Gleichgewicht des Weltgefüges führen! Selbstverständlich fordert aber auch diese Störung, den anfangs in diesem Tractat aufgeführten Grundgesetzen der Welt gehorchend, ihren Tribut.
Wie in diesem Tractat nun aufgeführt beinhaltet die Anwendung arcaner Wissenschaften also eine große Verantwortung, denn sie vermag es die Welt, so wie sie nunmehr heute noch besteht, zu zerstören und in etwas anderes zu transformieren. Doch ob auch wir, die wohl geistig am höchsten stehenden Lebewesen in der bisherigen Welt, in dieser neuen Welt unseren Platz haben werden, ist höchst fraglich. Ebenso fraglich ist, ob es in dieser neuen Welt so etwas wie Magie geben wird, womit wir, die in dieser noch bestehenden Welt in den geheimen Wissenschaften Gebildeten, unsere Existenzgrundlage und auch die unserer Nachfahren aufs Spiel setzen.
Rubag, erwählter Schreiber
I. Aus Nichts kann nichts erschaffen werden.
II. Ein Jedes strebt nach Gleichgewicht.
Dieses sind die zwei Grundsätze, die ein jedes Geschehen bestimmen. Alles in der Welt beruht auf diesen beiden Grundgesetzen: So ist Licht zum Beispiel nur ein anderer Zustand der Dunkelheit; die Ordnung ist nur eine spezielle Anordnung aller Begebenheiten, die man gemeinhin als das Chaos bezeichnet. Ein gleiches gilt auch umgekehrt. Ein weiterer Umstand dieser Grundgesetze ist die Abhängigkeit aller Dinge unterereinander: Zerstört man das ‚Eine‘, so zerstört man auch alle anderen Zustände dieses ‚Einen‘: Ohne das ‚Gute‘ gibt es kein ‚Schlechtes‘, ohne ‚Licht‘ wird es keine ‚Dunkelheit‘ geben. Doch durch die Zerstörung des ‚Einen‘ und aller seiner Zustände wird auch zwangsläufig die Erschaffung eines ‚Anderen‘ bewirkt: Der Zustand des Gleichgewichts, in dem man die Zustände des ‚Einen‘ nicht mehr unterscheiden kann. Zerstört man das Gleichgewicht indem man etwas vermeintlich ‚Neues‘ erschafft, so erschafft man auch ungewollt andere Zustände dieses ‚Neuen‘, welche das gewollt ‚Neue‘ ausgleichen. Daraus ist zu folgern, daß Handlungen wie ‚Zerstörung‘ und ‚Erschaffung‘ nicht existieren, da sie ein und das selbe sind. Nichts kann wirklich zerstört werden, und Nichts kann wirklich erschaffen werden: Alles was geschieht und geschehen kann ist lediglich eine Transformation von gegebenen Begebenheiten in neue Begebenheiten.
Wie man nun leicht vollziehen kann, fallen die obigen zwei Grundgesetze zu einem einzigen zusammen. Aber auch dieser eine Grundsatz kann nicht aus dem Nichts entstanden sein, dieses verbietet er schon von sich selbst heraus. Auch er besteht somit aus mehreren Zuständen:
I. Aus Nichts kann nichts erschaffen werden.
II. Aus Nichts kann alles erschaffen werden.
III. Aus Allem kann nichts erschaffen werden.
IV. Aus Allem kann alles erschaffen werden.
Womit man wieder einmal mehr bei der in unseren Kreisen vielzitierten Erkenntnis wäre: Alles ist Eines und Eines ist Alles. Da es aber ausreicht einen der vielen Aspekte dieser Erkenntnis anzugeben, dieser Aspekt beinhaltet ja alle anderen, beschränke ich mich in den folgenden Ausführungen auf den Aspekt ‚Aus Nichts kann nichts erschaffen werden‘. Der besseren Verständlichkeit wegen stelle ich diesem Aspekt jedoch noch die Umformulierung ‚Ein Jedes strebt nach Gleichgewicht‘ zur Seite.
Doch nun zum eigentlichen Anliegen des Tractats: Das Anzapfen und Umlenken von magischen Stömen nach dem eigenen Willen sind ein tiefer Eingriff in das Weltgefüge! Es ist daher, aus den obigen zwei Grundsätzen folgend, nur natürlich, daß die Anwendung der arcanen Künste ihren Tribut fordert. Meine Forschungen haben nun ergeben, daß dieser Tribut in direktem Zusammenhang mit den Entzugserscheinungen und physischen Schwächen stehen, welche man zumeist nach der Anwendung von arcanen Machenschaften verspürt. Als Lernender der geheimen Wissenschaften hat wohl ein jeder von uns Mittel und Wege gelehrt bekommen, wie man diese Entzugserscheinungen umgehen kann. Als wichtigste Wege seien hier nur die Konzentration, Meditation und der Wille genannt. Doch diese Wege führen nur zu einem Verdrängen der unangenehmen Begleiterscheinungen aus dem Bewußtsein; die eigentlichen Erscheinungen und Schwächen, welche man für das Umformen des Weltgefüges nach seinem eigenen Willen als Tribut zahlen muß, werden dadurch nicht beseitigt! Würde man nun versuchen diese Tributzahlungen an ihrer Wurzel zu beseitigen, so würde man einen weiteren und noch tieferen Eingriff in das ureigenste Gefüge der Welt tätigen, welcher ebenso wieder seinen Tribut fordert, nur zumeist an einer anderen Stelle und in wesentlich größerem Maße. Nach den anfänglich aufgeführten Grundgesetzen des Weltgeschehens ist es auch gar nicht möglich etwas nach seinem eigenen Willen zu bewirken ohne auch Nachteile dadurch zu erhalten.
Nun ist es aber so, daß sich die Ausübung der arcanen Künste vornehmlich auf die psychische und physische Gesundheit des Eingeweihten der geheimen Wissenschaften auswirken, und zwar proportional zur Tiefe des Eingriffs in das Gewebe der Welt. Nach dem zweiten,anfangs genannten Grundsatz strebt dieser Schaden an der Gesundheit zwar der Heilung entgegen, jedoch nicht so schnell, wie bisher angenommen: Man mag sich nach einer kurzen Phase der Ruhe, zum Beispiel dem Schlafen, zwar besser fühlen, dieses liegt jedoch daran, daß unser Geist, ob der Schulung die arcanen Künste meisten zu können, die Fähigkeit hat, auch unbewußt die fühlbaren Erscheinungen des Entzugs zu verdrängen. Wie weiter oben schon erläutert ist dadurch jedoch das eigentliche Übel nicht beseitigt, sondern bleibt weiter bestehen ohne das wir es wahrnehmen. Aufgund dessen gibt es wohl kaum einen unter uns, dessen Gesundheit nicht angegriffen ist. Dieser unbewußte Prozeß des Verdrängens geht solange weiter, bis unsere Gesundheit soweit zugrunde gerichtet ist, das es selbst unsere Schulung im Umgang mit arcanen Machenschaften nicht mehr vermag die fühlbaren Erscheinungsformen unserer zerrütteten Gesundheit aus dem Bewußtsein zu verdrängen. Doch zu diesem Zeitpunkt an dem unsereins zu der Erkenntnis gelangt, wie zerstört seine Gesundheit ist, ist es für ihn zumeist schon zu spät: Er hat sich ob seiner arcanen Künste selbst gerichtet! Ist es dieses, was das Unsichtbare darstellt und uns alle zur Vorsicht gemahnt? Die Crux an dem unbewußten Verdrängungsmechanismus ist nur, ohne ihn könnten wir keine bedeutenden arcanen Machenschaften mehr bewirken: Wenn wir uns beim Ritus der Bewirkung von Arcanem ständig um die bewußte Verdrängung der körperlichen und geistigen Leiden zu kümmern hätten, hätten wir nur noch in den seltensten Fällen noch genügend Potential an Konzentration und Willen übrig, um jenen geistigen, klaren Zustand zu erlangen, welcher notwendig ist das eigentlich Gewollte zu erreichen.
Eine besondere Vorsicht verdienen die Auswirkungen der obigen Grundsätze bei arcanen Objekten, respektive Gegenständen mit einer dauerhaften oder sehr langanhaltenden arcanen Wirkung: Durch die Herstellung solcherlei Objekte werden die magischen Ströme dauerhaft oder auf lange Zeit aus ihrem natürlichen Gleichgewichtszustand gebracht, was zu bedeutenden Störungen im Gefüge der Welt führt. Aufgund ihrer gewollt, längeren Wirkungszeit ist der Ausgleich dieses Ungleichgewichts im Gewebe der Welt jedoch nicht über einen doch eher kurzfristigen, wieder heilenden Schaden an der psychischen und physischen Gesundheit des Herstellers des arcanen Objektes möglich, sondern es kommt zu einer dauerhaften Schädigung an dem betreffenden Ort an dem sich der Gegenstand befindet: Selbstverständlich hat der Hersteller den Tribut für die arcane Herstellung des Objekts zu tragen, nicht unbedingt jedoch den Tribut für die dauerhafte Wirkung des Objekts, dieser Tribut wird von dem Anwender oder der näheren Umgebung des Objekts eingefordert. Eine natürliche Heilung der verursachten Schäden kann erst dann eintreten, wenn der betreffende Gegenstand seine Wirkung verliert, sich sein Anwender von dem Gegenstand trennt oder der Gegenstand an einen andern Ort verbracht wird. Durch letztere zwei Alternativen hat selbstverständlich der neue Anwender beziehungsweise die Umgebung des neuen Ortes nunmehr die Schädigungen zu ertragen.
Im Zusammenhang mit arcanen Objekten gilt es noch einen weiteren Umstand zu beachten: Durch das dauerhafte Umleiten und Kanalisieren der magischen Stöme besitzen solcherlei Gegenstände eine Ausstrahlung, die man gemeinhin als magische Aura bezeichnet. Ein jeder dieser Gegenstände besitzt jedoch, je nach seiner Wirkung und Art und Weise wie er hergestellt wurde, eine gewissermaßen andere Zusammenstellung welche Arten von magischen Strömen er anzapft und in welcher Intensität und Art und Weise er diese Ströme kanalisiert, wodurch die große Variabilität der bekannten magischen Auren zu erklären wäre. Dadurch kann es aber auch zu Interferenzen unter den verschiedenen magischen Auren kommen: Bestimmte Arten der kanalisierten magischen Ströme können übermäßig verstärkt werden, wohingegen andere Arten abgeschschwächt werden, ja unter Umständen sogar gänzlich ausgelöscht werden. Dieses beeinträchtigt nicht nur die Funktionsweise der einzelnen arcanen Gegenstände – womöglich können die Gegenstände gänzlich ihre Wirkung verlieren, ändern oder ins Gegenteil verkehren, solange eine bestimmte Konstellation bestehen bleibt – sondern kann auch zu einer exponentiellen Steigerung der Störung im Gleichgewicht des Weltgefüges führen! Selbstverständlich fordert aber auch diese Störung, den anfangs in diesem Tractat aufgeführten Grundgesetzen der Welt gehorchend, ihren Tribut.
Wie in diesem Tractat nun aufgeführt beinhaltet die Anwendung arcaner Wissenschaften also eine große Verantwortung, denn sie vermag es die Welt, so wie sie nunmehr heute noch besteht, zu zerstören und in etwas anderes zu transformieren. Doch ob auch wir, die wohl geistig am höchsten stehenden Lebewesen in der bisherigen Welt, in dieser neuen Welt unseren Platz haben werden, ist höchst fraglich. Ebenso fraglich ist, ob es in dieser neuen Welt so etwas wie Magie geben wird, womit wir, die in dieser noch bestehenden Welt in den geheimen Wissenschaften Gebildeten, unsere Existenzgrundlage und auch die unserer Nachfahren aufs Spiel setzen.
Rubag, erwählter Schreiber
Bei einer meiner Reisen durch Heligonia fand ich mich zum Feste der Poëna auf Burg Niederkamm in der Baronie Tlamana ein. Ein buntes und fröhliches Fest wurde mir geboten und ich lernte viele neue Menschen kennen. Ein Ereignis hatte mich besonders zum Nachdenken angeregt und darüber will ich nun berichten.
Ich befand mich mit anderen Geweihten der vier Götter im Heilerzimmer, als ein Gelehrter den Raum betrat und um Hilfe bat. Er klagte über entsetzlich Schmerzen im Leib, den er auch merklich krümmte. Sofort machten sich die Heiler daran ihn auf die Ursachen hin zu untersuchen. Doch trotz angestrengter Bemühungen konnte keiner der durchaus fähigen Heiler den Krankheitsherd entdecken. Erst mein Hinweis auf eine starke magische Ausstrahlung, die von den Amuletten des Geplagten ausging, brachte uns auf die richtige Antwort. Die gebannte magische Energie der vielfältigen Amulette wirkten sich negativ auf den Träger aus. Eigentlich ist dies auch kein Wunder, denn berichten uns nicht zahlreiche Legenden und Geschichten von ähnlichen Fällen? Man denke dabei nur an einen berühmten Halbling, der einen Ring besaß, der ihm zwar enorme Macht verlieh, diese ihm aber einen traurigen Tribut abrang. Oder an einen bekannten Magier, der seine Zauberkraft mit seiner Gesundheit bezahlte. Die Reihe solcher Beispiele läßt sich endlos fortsetzen. Denn wer denkt, daß jene übernatürlichen Hilfsmittel, die immer dann helfen sollen, wenn die natürlichen Kräfte zu versagen drohen, nicht auch ihren Preis fordern, der hat weit gefehlt.
Doch zurück zu unserem leidenden Gelehrten. Ob er das Artefakt selbst hergestellt hat oder nicht, habe ich nicht ergründen können. Sollte er tatsächlich über eine Formel verfügen, die magische Kräfte in Gegenstände bannt, dann hat er sicher ein umfangreiches Studium hinter sich. Demnach müßte er aber um die Gefahren wissen. Wahrscheinlicher ist es jedoch, daß er das Artefakt gefunden oder gekauft hat. Diese Annahme wiederum führt mich zu der Erkenntnis, daß in den letzten Jahren eine wahre Inflation von magischen Gegenständen stattgefunden hat. Mir scheint, daß der Wert jener arcanen Kunstwerke erheblich abgenommen hat, wenn ein jeder Magus, der voller Mühe jene erschafft, sie so einfach von sich gibt und verkauft. Wahrlich ist es dann nicht weiter verwunderlich, wenn sie in Hände geraten, in denen sie zu Schaden gerreichen, so sie doch aber zum benevolenten Zwecke kreiert worden sind. Nicht umsonst ist die Tradition des Arcanums die Verborgenheit, genau um solche Mißgeschicke zu vermeiden. Und wir wollen sicherlich alle verhindern, daß solche Anhäufungen das Gleichgewicht stören und das Unsichtbare anlocken.
Bei einer meiner Reisen durch Heligonia fand ich mich zum Feste der Poëna auf Burg Niederkamm in der Baronie Tlamana ein. Ein buntes und fröhliches Fest wurde mir geboten und ich lernte viele neue Menschen kennen. Ein Ereignis hatte mich besonders zum Nachdenken angeregt und darüber will ich nun berichten.
Ich befand mich mit anderen Geweihten der vier Götter im Heilerzimmer, als ein Gelehrter den Raum betrat und um Hilfe bat. Er klagte über entsetzlich Schmerzen im Leib, den er auch merklich krümmte. Sofort machten sich die Heiler daran ihn auf die Ursachen hin zu untersuchen. Doch trotz angestrengter Bemühungen konnte keiner der durchaus fähigen Heiler den Krankheitsherd entdecken. Erst mein Hinweis auf eine starke magische Ausstrahlung, die von den Amuletten des Geplagten ausging, brachte uns auf die richtige Antwort. Die gebannte magische Energie der vielfältigen Amulette wirkten sich negativ auf den Träger aus. Eigentlich ist dies auch kein Wunder, denn berichten uns nicht zahlreiche Legenden und Geschichten von ähnlichen Fällen? Man denke dabei nur an einen berühmten Halbling, der einen Ring besaß, der ihm zwar enorme Macht verlieh, diese ihm aber einen traurigen Tribut abrang. Oder an einen bekannten Magier, der seine Zauberkraft mit seiner Gesundheit bezahlte. Die Reihe solcher Beispiele läßt sich endlos fortsetzen. Denn wer denkt, daß jene übernatürlichen Hilfsmittel, die immer dann helfen sollen, wenn die natürlichen Kräfte zu versagen drohen, nicht auch ihren Preis fordern, der hat weit gefehlt.
Doch zurück zu unserem leidenden Gelehrten. Ob er das Artefakt selbst hergestellt hat oder nicht, habe ich nicht ergründen können. Sollte er tatsächlich über eine Formel verfügen, die magische Kräfte in Gegenstände bannt, dann hat er sicher ein umfangreiches Studium hinter sich. Demnach müßte er aber um die Gefahren wissen. Wahrscheinlicher ist es jedoch, daß er das Artefakt gefunden oder gekauft hat. Diese Annahme wiederum führt mich zu der Erkenntnis, daß in den letzten Jahren eine wahre Inflation von magischen Gegenständen stattgefunden hat. Mir scheint, daß der Wert jener arcanen Kunstwerke erheblich abgenommen hat, wenn ein jeder Magus, der voller Mühe jene erschafft, sie so einfach von sich gibt und verkauft. Wahrlich ist es dann nicht weiter verwunderlich, wenn sie in Hände geraten, in denen sie zu Schaden gerreichen, so sie doch aber zum benevolenten Zwecke kreiert worden sind. Nicht umsonst ist die Tradition des Arcanums die Verborgenheit, genau um solche Mißgeschicke zu vermeiden. Und wir wollen sicherlich alle verhindern, daß solche Anhäufungen das Gleichgewicht stören und das Unsichtbare anlocken.
Hütet Euch! Mäßigt Euch!
Mir ist in vergangener Zeit vermehrt zu Ohren gekommen, daß sich einige der Unsrigen recht offen in der Allgemeinheit zeigten, und dort ihre Künste praktizierten. Dieses liegt jedoch nicht in unserem Interesse! Haltet Euch an die Ordnungen zur Praktizierung von Magie im Lande Heligonia! Zeigt nicht so offen der Allgemeinheit, daß Ihr zu unserem Stand gehört! Bei einigen der Eurigen, deren Identität selbst mir, der Euch noch nie persönlich begegnet ist, wohl bekannt sind, kann man schon deutlich an der Kleidung erkennen, daß Ihr zu unserem Stand gezählt werden wollt! Solltet Ihr weiter so fortfahren, so müssen wir Anderen, die gerne unerkannt bleiben wollen, und leider von Euch distanzieren! Ihr seid, so wie Ihr Euch momentan gebt, nicht mehr für uns tragbar! Ihr lenkt zu stark, wenn Ihr es nicht schon getan habt, das Interesse des Unsichtbaren auf Euch! Und dann, wenn es Euch gefunden hat, dann mögen die Götter mit Euch Gnade haben! Macht gegebenenfalls auch unsere ausländischen Kollegen darauf aufmerksam, daß wir die offene Praktizierung von Magie in Heligonia nicht gerne sehen! Dieses ist nur zu Ihrem Vorteil!
Seid also gewarnt und mäßigt Euch!
Selbfried Ahrn
selbsternannter Sprecher im Interesse der Convente
Hütet Euch! Mäßigt Euch!
Mir ist in vergangener Zeit vermehrt zu Ohren gekommen, daß sich einige der Unsrigen recht offen in der Allgemeinheit zeigten, und dort ihre Künste praktizierten. Dieses liegt jedoch nicht in unserem Interesse! Haltet Euch an die Ordnungen zur Praktizierung von Magie im Lande Heligonia! Zeigt nicht so offen der Allgemeinheit, daß Ihr zu unserem Stand gehört! Bei einigen der Eurigen, deren Identität selbst mir, der Euch noch nie persönlich begegnet ist, wohl bekannt sind, kann man schon deutlich an der Kleidung erkennen, daß Ihr zu unserem Stand gezählt werden wollt! Solltet Ihr weiter so fortfahren, so müssen wir Anderen, die gerne unerkannt bleiben wollen, und leider von Euch distanzieren! Ihr seid, so wie Ihr Euch momentan gebt, nicht mehr für uns tragbar! Ihr lenkt zu stark, wenn Ihr es nicht schon getan habt, das Interesse des Unsichtbaren auf Euch! Und dann, wenn es Euch gefunden hat, dann mögen die Götter mit Euch Gnade haben! Macht gegebenenfalls auch unsere ausländischen Kollegen darauf aufmerksam, daß wir die offene Praktizierung von Magie in Heligonia nicht gerne sehen! Dieses ist nur zu Ihrem Vorteil!
Seid also gewarnt und mäßigt Euch!
Selbfried Ahrn
selbsternannter Sprecher im Interesse der Convente
In letzter Zeit häuften sich die Anfragen bezüglich eines weiteren Konvents in Heligonia. Treibende Kraft seien die zahlreichen Schwarzmagier, die sich zu einem solchen zusammenschließen möchten oder bereits haben. Meist werde ich gefragt, ob dieser Konvent nun verboten ist. Dazu muß ich erst einmal richtig stellen, daß die Gründung dieses Konvents bei der Spielleitung niemals angemeldet wurde. Also können wir auch nicht verbieten, was wir gar nicht kennen. Anderslautende Aussagen die Spielleitung hätte die Gründung dieses Konvents untersagt sind schlichtweg erfunden. Wir sind immer offen für neue Ideen und freuen uns natürlich, wenn sich jemand Gedanken zu anderen Richtungen der Magie macht, als die von uns vorgeschlagenen. Auch haben wir keine Einwände gegen Gelehrte, die ihre Forschungen auf dem Gebiet der Nekromantie betreiben. Die Nekromanten sind für unser Verständnis hervorragende Mediziner, die sich sehr eingehend mit dem menschlichen Körper und dem Tod befassen. Die Literatur gibt uns eine Vielzahl von bekannten Nekromanten; zum Beispiel Doktor Faust oder Frankenstein. Es handelt sich hier also um ein interessantes und weites Feld der Magie, das nur darauf wartet von Euch erforscht und beschrieben zu werden!
In letzter Zeit häuften sich die Anfragen bezüglich eines weiteren Konvents in Heligonia. Treibende Kraft seien die zahlreichen Schwarzmagier, die sich zu einem solchen zusammenschließen möchten oder bereits haben. Meist werde ich gefragt, ob dieser Konvent nun verboten ist. Dazu muß ich erst einmal richtig stellen, daß die Gründung dieses Konvents bei der Spielleitung niemals angemeldet wurde. Also können wir auch nicht verbieten, was wir gar nicht kennen. Anderslautende Aussagen die Spielleitung hätte die Gründung dieses Konvents untersagt sind schlichtweg erfunden. Wir sind immer offen für neue Ideen und freuen uns natürlich, wenn sich jemand Gedanken zu anderen Richtungen der Magie macht, als die von uns vorgeschlagenen. Auch haben wir keine Einwände gegen Gelehrte, die ihre Forschungen auf dem Gebiet der Nekromantie betreiben. Die Nekromanten sind für unser Verständnis hervorragende Mediziner, die sich sehr eingehend mit dem menschlichen Körper und dem Tod befassen. Die Literatur gibt uns eine Vielzahl von bekannten Nekromanten; zum Beispiel Doktor Faust oder Frankenstein. Es handelt sich hier also um ein interessantes und weites Feld der Magie, das nur darauf wartet von Euch erforscht und beschrieben zu werden!
Wie schon in der letzten Ausgabe berichtet, wurde Asgrimm Goldschild vom König betraut die Finanzen der Baronie Tatzelfels zu ordnen. Es ist jedoch zu vermuten, daß König Helos III auch an anderen internen Informationen aus Leomars Umfeld interessiert ist.
Wie schon in der letzten Ausgabe berichtet, wurde Asgrimm Goldschild vom König betraut die Finanzen der Baronie Tatzelfels zu ordnen. Es ist jedoch zu vermuten, daß König Helos III auch an anderen internen Informationen aus Leomars Umfeld interessiert ist.
Wie schon in der letzten Ausgabe berichtet, wurde Asgrimm Goldschild vom König betraut die Finanzen der Baronie Tatzelfels zu ordnen. Es ist jedoch zu vermuten, daß König Helos III auch an anderen internen Informationen aus Leomars Umfeld interessiert ist.
Wie schon in der letzten Ausgabe berichtet, wurde Asgrimm Goldschild vom König betraut die Finanzen der Baronie Tatzelfels zu ordnen. Es ist jedoch zu vermuten, daß König Helos III auch an anderen internen Informationen aus Leomars Umfeld interessiert ist.
Das weite Feld der Wissenschaft über die Form und Gestalt der Erde ist schon lange nicht mehr bestellt worden. Seit Urgedenken haben sich die Gelehrten darauf geeinigt, daß die Erde eine Scheibe ist. Nach neusten Messungen und Überlegungen der führenden Ogeden ist man jedoch zu dem Schluß gekommen, daß die Erde auf gar keinen Fall eine Scheibe sein kann, sondern eine Schale sein muß. Bei näherer Betrachtung dieser Behauptung wird man auch feststellen, daß es logisch ist, denn die Meere und sonstige Wassermassen würden am Rande der Scheibe unweigerlich in die Tiefen der Unendlichkeit stürzen. Eine Schale hingegen weist am Rand die erforderliche Krümmung auf um dies zu verhindern. Damit wäre auch die Bedeutung und Notwendigkeit der Gebirge erklärt, die den Rand der Schale säumen. Der Ogeda Kardor aus Ankur äußerte bereits die Befürchtung, daß diese revolutionären Erkenntnisse auf breite Ablehnung unter den Ceriden stoßen wird, die nach wie vor eisern an der alten Vorstellung von der Welt als Scheibe festhalten.
Das weite Feld der Wissenschaft über die Form und Gestalt der Erde ist schon lange nicht mehr bestellt worden. Seit Urgedenken haben sich die Gelehrten darauf geeinigt, daß die Erde eine Scheibe ist. Nach neusten Messungen und Überlegungen der führenden Ogeden ist man jedoch zu dem Schluß gekommen, daß die Erde auf gar keinen Fall eine Scheibe sein kann, sondern eine Schale sein muß. Bei näherer Betrachtung dieser Behauptung wird man auch feststellen, daß es logisch ist, denn die Meere und sonstige Wassermassen würden am Rande der Scheibe unweigerlich in die Tiefen der Unendlichkeit stürzen. Eine Schale hingegen weist am Rand die erforderliche Krümmung auf um dies zu verhindern. Damit wäre auch die Bedeutung und Notwendigkeit der Gebirge erklärt, die den Rand der Schale säumen. Der Ogeda Kardor aus Ankur äußerte bereits die Befürchtung, daß diese revolutionären Erkenntnisse auf breite Ablehnung unter den Ceriden stoßen wird, die nach wie vor eisern an der alten Vorstellung von der Welt als Scheibe festhalten.
Im Jahr der schrecklichen Prüfung kam es in der Grafschaft Drachenhain zu einer Katastrophe. Graf Waldemar von Drachenhain, auch scherzhaft Stiernacken genannt, ließ in diesem Jahre 39 Bauern qualvoll hinrichten, weil jene unter Verdacht standen, Gerste und Weizen unterschlagen zu haben. Doch Wolfram und Leomar, die Söhnen des strengen Grafen, hatten das Korn in einem Glücksspiel an einen reichen Händler aus dem Herzogtum Betis verloren. Dies bekam die Hexenmutter Saleena zu hören. Sie strafte die Grafschaft mit einem schrecklichen Sturmgewitter. Ganze Dörfer wurden vernichtet und die Feste Drachenzahn, der Stammsitz derer zu Drachenhain, wurde zerstört. Wolfram und Leomar, sowie ihre Schwester Syria flohen aus Angst vor dem Unwetter und somit vor dem Zorn der Hexenmutter. Kaum betraten sie das Gebiet des Fürstentumes Thal, hörte es auf zu stürmen und zu regnen.
Doch sollten sie je wieder gemeinsam die heimatliche Erde betreten, dann gnade ihnen Helios.
Das Ergebnis dieser „Hexenrache“ war, daß große Teile der Landwirtschaft lahmgelegt und die Feste Drachenzahn zerstört wurde. Dies erfuhr der Erzprimus, das geistliche Oberhaupt der Ceriden, und bat den König um Hilfe. Hierzu ein Auszug aus dem Brief des Erzprimus Benedict Canesius, Abt von Gunara, an den König:
An seine Göttliche Majestät Helos Aximistilius III
Dieweil dann zu unseren Zeiten alle Zaubereyen auf Teufelsgespänst dermaßen überhandnehmen, das schier alle Städt, Märckt und Dörfer im gantzen heligonischen Reiche, will von anderen Völkern und Nationen nicht reden, desselben unzifers und Teufels dienern voll seindt, welche nicht allein die liebe Frucht auf dem Felde, die mit ungewöhnlichen Donnern, Blitz, Schauer, Hagel, Sturmwinden, Reiffen, Wassernöthen, Mäusen, Gewürm und was andere Sachen mehr sein in dem Grundt zu verderben sich unterstehen, sondern auch den Menschen durch Verderbung des Viechs als Küh, Kelber, Pferdt, Schaff und dergleichen zunehmen und abspannen, nach all ihrem Vermögen trachten, ja nicht das Vieh und Frücht der Erden allein, sondern auch ihrer nechsten und etwan gespinsten Blutzfreund nicht verschonen und in großer anzahl hinrichten. Weil dann diesem als, thut ein Obrigkeit löblich wohl und nach Gottes Befehl das sie solche Teuffels kinder die Gott und dem Menschen zuwider und deren abgesagte Feind sein, von der Erden wegräumen, durch fewer und Schwert aus dem mittel nehmen. Darum will ich bitten, daß ihro Gnaden das „Directorium Inquisitorium“ genehmigen zum Wohle des Reiches und der Menschen und des Viechs.
Erzprimus Benedikt Canesius, Abt von Gunara
Noch drastischer drückte sich der Graf von Drachenhain in einem Brief an seinen Sohn Edmond, ehemals Wolfram, Abt von Dunkelstein, aus. Hier ein Ausschnitt:
. . . Man soll das Unzüber austreiben thun, allenthalb, all Oberkeit mit gleicher Rach, das mir doch ainest mögen haben Fryheit und Ruhe ohn allen Schaden. . .
Im Jahre 7n.d.F. (nach dem großen Fluch) genehmigte König Helos III die Inquisition und gab damit dem Drängen und Bitten des Erzprimus nach. Das „Directorium Inquisitorium wider der Hexerei und Magicae destructiva“, kurz „Heilige Inquisition“ genannt, wurde geschaffen. Das Directorium besteht aus zwölf Inquisitoren und dem Großinquisitor. Der Titel des Großinquisitors und des Erzprimus sind seit 8n.d.F. in Personalunion. Das Directorium ist also direkt dem König unterstellt. Verurteilt ein Inquisitor einen Ketzer, so kann das Urteil nur vom Großinquisitor oder dem König widerrufen werden. Adlige dürfen von der Inquisition nicht ohne Beisein des Königs verurteilt werden. Bei Freien (Bürgern) muß der Inquisitor ein Tribunal gründen. Er ist verpflichtet zwei Beisitzer zu ernennen, die ihn bei seiner heiligen Arbeit unterstützen. Unfreie und Leibeigene, die der Hexerei und der Schwarzmagie verdächtigt werden, können sofort in einer Art Standgericht vom Inquisitor verurteilt werden. Die peinliche Befragung, auch Tortur oder Folter genannt, darf jedoch bei Adel, Freien und Unfreien angewandt werden. Hierbei ist jedoch zu beachten: der Tod kommt nicht bei der Tortur, denn diese soll ja erst das Geständnis bewirken. Ohne die Geständigkeit darf hingegen keiner gerichtet werden der schuldig ist der Hexerei und Ketzerei.
Die Inquisition stützt sich bei ihrer Arbeit auf zwei juristische Werke: die kgl. Heligonische Halsgerichtsordnung und den Dunkelsteiner Hexenhammer.
Der Dunkelsteiner Hexenhammer wurde in den Jahren 6 bis 7 n.d.F. von einem jungen Mönch namens Edmond de la Cruz alias Wolfram von Drachenhain geschrieben. Hier ein Auszug daraus:
. . . Welich Mensch im Reich ungelaubig sein und dymit zauberey und mit gifft umbgeben, soll man auf einer Hauf prennen. Und welicher richter diese Untat nicht richt, denn soll sein Obrister richten und diser weiss, dy der übeltäter verschuldet hat . ..
. . . Item so jemand den leuten durch Zauberey schaden oder Nachtheyl zufügt, soll man strafen vom Leben zum Tod. Und soll solche Straf mit dem Fewer thun. Wo aber jemand Zauberey gebraucht und damit niemandt schaden gethan hett, soll sonst gestraft werden nach gelegenheit der sach. .
Im Jahr der schrecklichen Prüfung kam es in der Grafschaft Drachenhain zu einer Katastrophe. Graf Waldemar von Drachenhain, auch scherzhaft Stiernacken genannt, ließ in diesem Jahre 39 Bauern qualvoll hinrichten, weil jene unter Verdacht standen, Gerste und Weizen unterschlagen zu haben. Doch Wolfram und Leomar, die Söhnen des strengen Grafen, hatten das Korn in einem Glücksspiel an einen reichen Händler aus dem Herzogtum Betis verloren. Dies bekam die Hexenmutter Saleena zu hören. Sie strafte die Grafschaft mit einem schrecklichen Sturmgewitter. Ganze Dörfer wurden vernichtet und die Feste Drachenzahn, der Stammsitz derer zu Drachenhain, wurde zerstört. Wolfram und Leomar, sowie ihre Schwester Syria flohen aus Angst vor dem Unwetter und somit vor dem Zorn der Hexenmutter. Kaum betraten sie das Gebiet des Fürstentumes Thal, hörte es auf zu stürmen und zu regnen.
Doch sollten sie je wieder gemeinsam die heimatliche Erde betreten, dann gnade ihnen Helios.
Das Ergebnis dieser „Hexenrache“ war, daß große Teile der Landwirtschaft lahmgelegt und die Feste Drachenzahn zerstört wurde. Dies erfuhr der Erzprimus, das geistliche Oberhaupt der Ceriden, und bat den König um Hilfe. Hierzu ein Auszug aus dem Brief des Erzprimus Benedict Canesius, Abt von Gunara, an den König:
An seine Göttliche Majestät Helos Aximistilius III
Dieweil dann zu unseren Zeiten alle Zaubereyen auf Teufelsgespänst dermaßen überhandnehmen, das schier alle Städt, Märckt und Dörfer im gantzen heligonischen Reiche, will von anderen Völkern und Nationen nicht reden, desselben unzifers und Teufels dienern voll seindt, welche nicht allein die liebe Frucht auf dem Felde, die mit ungewöhnlichen Donnern, Blitz, Schauer, Hagel, Sturmwinden, Reiffen, Wassernöthen, Mäusen, Gewürm und was andere Sachen mehr sein in dem Grundt zu verderben sich unterstehen, sondern auch den Menschen durch Verderbung des Viechs als Küh, Kelber, Pferdt, Schaff und dergleichen zunehmen und abspannen, nach all ihrem Vermögen trachten, ja nicht das Vieh und Frücht der Erden allein, sondern auch ihrer nechsten und etwan gespinsten Blutzfreund nicht verschonen und in großer anzahl hinrichten. Weil dann diesem als, thut ein Obrigkeit löblich wohl und nach Gottes Befehl das sie solche Teuffels kinder die Gott und dem Menschen zuwider und deren abgesagte Feind sein, von der Erden wegräumen, durch fewer und Schwert aus dem mittel nehmen. Darum will ich bitten, daß ihro Gnaden das „Directorium Inquisitorium“ genehmigen zum Wohle des Reiches und der Menschen und des Viechs.
Erzprimus Benedikt Canesius, Abt von Gunara
Noch drastischer drückte sich der Graf von Drachenhain in einem Brief an seinen Sohn Edmond, ehemals Wolfram, Abt von Dunkelstein, aus. Hier ein Ausschnitt:
. . . Man soll das Unzüber austreiben thun, allenthalb, all Oberkeit mit gleicher Rach, das mir doch ainest mögen haben Fryheit und Ruhe ohn allen Schaden. . .
Im Jahre 7n.d.F. (nach dem großen Fluch) genehmigte König Helos III die Inquisition und gab damit dem Drängen und Bitten des Erzprimus nach. Das „Directorium Inquisitorium wider der Hexerei und Magicae destructiva“, kurz „Heilige Inquisition“ genannt, wurde geschaffen. Das Directorium besteht aus zwölf Inquisitoren und dem Großinquisitor. Der Titel des Großinquisitors und des Erzprimus sind seit 8n.d.F. in Personalunion. Das Directorium ist also direkt dem König unterstellt. Verurteilt ein Inquisitor einen Ketzer, so kann das Urteil nur vom Großinquisitor oder dem König widerrufen werden. Adlige dürfen von der Inquisition nicht ohne Beisein des Königs verurteilt werden. Bei Freien (Bürgern) muß der Inquisitor ein Tribunal gründen. Er ist verpflichtet zwei Beisitzer zu ernennen, die ihn bei seiner heiligen Arbeit unterstützen. Unfreie und Leibeigene, die der Hexerei und der Schwarzmagie verdächtigt werden, können sofort in einer Art Standgericht vom Inquisitor verurteilt werden. Die peinliche Befragung, auch Tortur oder Folter genannt, darf jedoch bei Adel, Freien und Unfreien angewandt werden. Hierbei ist jedoch zu beachten: der Tod kommt nicht bei der Tortur, denn diese soll ja erst das Geständnis bewirken. Ohne die Geständigkeit darf hingegen keiner gerichtet werden der schuldig ist der Hexerei und Ketzerei.
Die Inquisition stützt sich bei ihrer Arbeit auf zwei juristische Werke: die kgl. Heligonische Halsgerichtsordnung und den Dunkelsteiner Hexenhammer.
Der Dunkelsteiner Hexenhammer wurde in den Jahren 6 bis 7 n.d.F. von einem jungen Mönch namens Edmond de la Cruz alias Wolfram von Drachenhain geschrieben. Hier ein Auszug daraus:
. . . Welich Mensch im Reich ungelaubig sein und dymit zauberey und mit gifft umbgeben, soll man auf einer Hauf prennen. Und welicher richter diese Untat nicht richt, denn soll sein Obrister richten und diser weiss, dy der übeltäter verschuldet hat . ..
. . . Item so jemand den leuten durch Zauberey schaden oder Nachtheyl zufügt, soll man strafen vom Leben zum Tod. Und soll solche Straf mit dem Fewer thun. Wo aber jemand Zauberey gebraucht und damit niemandt schaden gethan hett, soll sonst gestraft werden nach gelegenheit der sach. .
Im Jahr der schrecklichen Prüfung kam es in der Grafschaft Drachenhain zu einer Katastrophe. Graf Waldemar von Drachenhain, auch scherzhaft Stiernacken genannt, ließ in diesem Jahre 39 Bauern qualvoll hinrichten, weil jene unter Verdacht standen, Gerste und Weizen unterschlagen zu haben. Doch Wolfram und Leomar, die Söhnen des strengen Grafen, hatten das Korn in einem Glücksspiel an einen reichen Händler aus dem Herzogtum Betis verloren. Dies bekam die Hexenmutter Saleena zu hören. Sie strafte die Grafschaft mit einem schrecklichen Sturmgewitter. Ganze Dörfer wurden vernichtet und die Feste Drachenzahn, der Stammsitz derer zu Drachenhain, wurde zerstört. Wolfram und Leomar, sowie ihre Schwester Syria flohen aus Angst vor dem Unwetter und somit vor dem Zorn der Hexenmutter. Kaum betraten sie das Gebiet des Fürstentumes Thal, hörte es auf zu stürmen und zu regnen.
Doch sollten sie je wieder gemeinsam die heimatliche Erde betreten, dann gnade ihnen Helios.
Das Ergebnis dieser „Hexenrache“ war, daß große Teile der Landwirtschaft lahmgelegt und die Feste Drachenzahn zerstört wurde. Dies erfuhr der Erzprimus, das geistliche Oberhaupt der Ceriden, und bat den König um Hilfe. Hierzu ein Auszug aus dem Brief des Erzprimus Benedict Canesius, Abt von Gunara, an den König:
An seine Göttliche Majestät Helos Aximistilius III
Dieweil dann zu unseren Zeiten alle Zaubereyen auf Teufelsgespänst dermaßen überhandnehmen, das schier alle Städt, Märckt und Dörfer im gantzen heligonischen Reiche, will von anderen Völkern und Nationen nicht reden, desselben unzifers und Teufels dienern voll seindt, welche nicht allein die liebe Frucht auf dem Felde, die mit ungewöhnlichen Donnern, Blitz, Schauer, Hagel, Sturmwinden, Reiffen, Wassernöthen, Mäusen, Gewürm und was andere Sachen mehr sein in dem Grundt zu verderben sich unterstehen, sondern auch den Menschen durch Verderbung des Viechs als Küh, Kelber, Pferdt, Schaff und dergleichen zunehmen und abspannen, nach all ihrem Vermögen trachten, ja nicht das Vieh und Frücht der Erden allein, sondern auch ihrer nechsten und etwan gespinsten Blutzfreund nicht verschonen und in großer anzahl hinrichten. Weil dann diesem als, thut ein Obrigkeit löblich wohl und nach Gottes Befehl das sie solche Teuffels kinder die Gott und dem Menschen zuwider und deren abgesagte Feind sein, von der Erden wegräumen, durch fewer und Schwert aus dem mittel nehmen. Darum will ich bitten, daß ihro Gnaden das „Directorium Inquisitorium“ genehmigen zum Wohle des Reiches und der Menschen und des Viechs.
Erzprimus Benedikt Canesius, Abt von Gunara
Noch drastischer drückte sich der Graf von Drachenhain in einem Brief an seinen Sohn Edmond, ehemals Wolfram, Abt von Dunkelstein, aus. Hier ein Ausschnitt:
. . . Man soll das Unzüber austreiben thun, allenthalb, all Oberkeit mit gleicher Rach, das mir doch ainest mögen haben Fryheit und Ruhe ohn allen Schaden. . .
Im Jahre 7n.d.F. (nach dem großen Fluch) genehmigte König Helos III die Inquisition und gab damit dem Drängen und Bitten des Erzprimus nach. Das „Directorium Inquisitorium wider der Hexerei und Magicae destructiva“, kurz „Heilige Inquisition“ genannt, wurde geschaffen. Das Directorium besteht aus zwölf Inquisitoren und dem Großinquisitor. Der Titel des Großinquisitors und des Erzprimus sind seit 8n.d.F. in Personalunion. Das Directorium ist also direkt dem König unterstellt. Verurteilt ein Inquisitor einen Ketzer, so kann das Urteil nur vom Großinquisitor oder dem König widerrufen werden. Adlige dürfen von der Inquisition nicht ohne Beisein des Königs verurteilt werden. Bei Freien (Bürgern) muß der Inquisitor ein Tribunal gründen. Er ist verpflichtet zwei Beisitzer zu ernennen, die ihn bei seiner heiligen Arbeit unterstützen. Unfreie und Leibeigene, die der Hexerei und der Schwarzmagie verdächtigt werden, können sofort in einer Art Standgericht vom Inquisitor verurteilt werden. Die peinliche Befragung, auch Tortur oder Folter genannt, darf jedoch bei Adel, Freien und Unfreien angewandt werden. Hierbei ist jedoch zu beachten: der Tod kommt nicht bei der Tortur, denn diese soll ja erst das Geständnis bewirken. Ohne die Geständigkeit darf hingegen keiner gerichtet werden der schuldig ist der Hexerei und Ketzerei.
Die Inquisition stützt sich bei ihrer Arbeit auf zwei juristische Werke: die kgl. Heligonische Halsgerichtsordnung und den Dunkelsteiner Hexenhammer.
Der Dunkelsteiner Hexenhammer wurde in den Jahren 6 bis 7 n.d.F. von einem jungen Mönch namens Edmond de la Cruz alias Wolfram von Drachenhain geschrieben. Hier ein Auszug daraus:
. . . Welich Mensch im Reich ungelaubig sein und dymit zauberey und mit gifft umbgeben, soll man auf einer Hauf prennen. Und welicher richter diese Untat nicht richt, denn soll sein Obrister richten und diser weiss, dy der übeltäter verschuldet hat . ..
. . . Item so jemand den leuten durch Zauberey schaden oder Nachtheyl zufügt, soll man strafen vom Leben zum Tod. Und soll solche Straf mit dem Fewer thun. Wo aber jemand Zauberey gebraucht und damit niemandt schaden gethan hett, soll sonst gestraft werden nach gelegenheit der sach. .
Im Jahr der schrecklichen Prüfung kam es in der Grafschaft Drachenhain zu einer Katastrophe. Graf Waldemar von Drachenhain, auch scherzhaft Stiernacken genannt, ließ in diesem Jahre 39 Bauern qualvoll hinrichten, weil jene unter Verdacht standen, Gerste und Weizen unterschlagen zu haben. Doch Wolfram und Leomar, die Söhnen des strengen Grafen, hatten das Korn in einem Glücksspiel an einen reichen Händler aus dem Herzogtum Betis verloren. Dies bekam die Hexenmutter Saleena zu hören. Sie strafte die Grafschaft mit einem schrecklichen Sturmgewitter. Ganze Dörfer wurden vernichtet und die Feste Drachenzahn, der Stammsitz derer zu Drachenhain, wurde zerstört. Wolfram und Leomar, sowie ihre Schwester Syria flohen aus Angst vor dem Unwetter und somit vor dem Zorn der Hexenmutter. Kaum betraten sie das Gebiet des Fürstentumes Thal, hörte es auf zu stürmen und zu regnen.
Doch sollten sie je wieder gemeinsam die heimatliche Erde betreten, dann gnade ihnen Helios.
Das Ergebnis dieser „Hexenrache“ war, daß große Teile der Landwirtschaft lahmgelegt und die Feste Drachenzahn zerstört wurde. Dies erfuhr der Erzprimus, das geistliche Oberhaupt der Ceriden, und bat den König um Hilfe. Hierzu ein Auszug aus dem Brief des Erzprimus Benedict Canesius, Abt von Gunara, an den König:
An seine Göttliche Majestät Helos Aximistilius III
Dieweil dann zu unseren Zeiten alle Zaubereyen auf Teufelsgespänst dermaßen überhandnehmen, das schier alle Städt, Märckt und Dörfer im gantzen heligonischen Reiche, will von anderen Völkern und Nationen nicht reden, desselben unzifers und Teufels dienern voll seindt, welche nicht allein die liebe Frucht auf dem Felde, die mit ungewöhnlichen Donnern, Blitz, Schauer, Hagel, Sturmwinden, Reiffen, Wassernöthen, Mäusen, Gewürm und was andere Sachen mehr sein in dem Grundt zu verderben sich unterstehen, sondern auch den Menschen durch Verderbung des Viechs als Küh, Kelber, Pferdt, Schaff und dergleichen zunehmen und abspannen, nach all ihrem Vermögen trachten, ja nicht das Vieh und Frücht der Erden allein, sondern auch ihrer nechsten und etwan gespinsten Blutzfreund nicht verschonen und in großer anzahl hinrichten. Weil dann diesem als, thut ein Obrigkeit löblich wohl und nach Gottes Befehl das sie solche Teuffels kinder die Gott und dem Menschen zuwider und deren abgesagte Feind sein, von der Erden wegräumen, durch fewer und Schwert aus dem mittel nehmen. Darum will ich bitten, daß ihro Gnaden das „Directorium Inquisitorium“ genehmigen zum Wohle des Reiches und der Menschen und des Viechs.
Erzprimus Benedikt Canesius, Abt von Gunara
Noch drastischer drückte sich der Graf von Drachenhain in einem Brief an seinen Sohn Edmond, ehemals Wolfram, Abt von Dunkelstein, aus. Hier ein Ausschnitt:
. . . Man soll das Unzüber austreiben thun, allenthalb, all Oberkeit mit gleicher Rach, das mir doch ainest mögen haben Fryheit und Ruhe ohn allen Schaden. . .
Im Jahre 7n.d.F. (nach dem großen Fluch) genehmigte König Helos III die Inquisition und gab damit dem Drängen und Bitten des Erzprimus nach. Das „Directorium Inquisitorium wider der Hexerei und Magicae destructiva“, kurz „Heilige Inquisition“ genannt, wurde geschaffen. Das Directorium besteht aus zwölf Inquisitoren und dem Großinquisitor. Der Titel des Großinquisitors und des Erzprimus sind seit 8n.d.F. in Personalunion. Das Directorium ist also direkt dem König unterstellt. Verurteilt ein Inquisitor einen Ketzer, so kann das Urteil nur vom Großinquisitor oder dem König widerrufen werden. Adlige dürfen von der Inquisition nicht ohne Beisein des Königs verurteilt werden. Bei Freien (Bürgern) muß der Inquisitor ein Tribunal gründen. Er ist verpflichtet zwei Beisitzer zu ernennen, die ihn bei seiner heiligen Arbeit unterstützen. Unfreie und Leibeigene, die der Hexerei und der Schwarzmagie verdächtigt werden, können sofort in einer Art Standgericht vom Inquisitor verurteilt werden. Die peinliche Befragung, auch Tortur oder Folter genannt, darf jedoch bei Adel, Freien und Unfreien angewandt werden. Hierbei ist jedoch zu beachten: der Tod kommt nicht bei der Tortur, denn diese soll ja erst das Geständnis bewirken. Ohne die Geständigkeit darf hingegen keiner gerichtet werden der schuldig ist der Hexerei und Ketzerei.
Die Inquisition stützt sich bei ihrer Arbeit auf zwei juristische Werke: die kgl. Heligonische Halsgerichtsordnung und den Dunkelsteiner Hexenhammer.
Der Dunkelsteiner Hexenhammer wurde in den Jahren 6 bis 7 n.d.F. von einem jungen Mönch namens Edmond de la Cruz alias Wolfram von Drachenhain geschrieben. Hier ein Auszug daraus:
. . . Welich Mensch im Reich ungelaubig sein und dymit zauberey und mit gifft umbgeben, soll man auf einer Hauf prennen. Und welicher richter diese Untat nicht richt, denn soll sein Obrister richten und diser weiss, dy der übeltäter verschuldet hat . ..
. . . Item so jemand den leuten durch Zauberey schaden oder Nachtheyl zufügt, soll man strafen vom Leben zum Tod. Und soll solche Straf mit dem Fewer thun. Wo aber jemand Zauberey gebraucht und damit niemandt schaden gethan hett, soll sonst gestraft werden nach gelegenheit der sach. .
Auf seiner langen, beschwerlichen Reise im tiefsten Winter erhielt Baron Leomar von Tatzelfels eine Einladung des Burgherrns zu Katzenstein. Leomar erwies ihm zwei Tage samt Gefolge die Ehre seines Besuches. Zur Zerstreuung und Unterhaltung lud der Baron die besten Gaukler und Barden des Reiches ein. An diesem Abend konnte sich der Burgherr im Glanze des Barons sonnen und hatte schon eiligst den hiesigen Schreiber bestellt, um am Ruhme des Hauses Tatzelfels teilzuhaben. Wie sich zu späterer Stund herausstellte, war jener Burgherr mehr dem Weingeiste, als den Genüssen der Kunst erlegen. Leomars Spion weiß zu berichten, daß dieser bürgerliche Burgverweser nun mehr Zeit damit verbringen kann in den Weinkelch zu blicken, denn die Burg wird in Kürze von einem hoffentlich würdigeren Nachfolger beseelt.
Nachdem Einzug in die Burg gehalten wurde, nahm man im alten Brunnengewölbe Platz, um den Klängen der Barden zu lauschen. Am offenen, wärmenden Kaminfeuer wurde zu angemessener Zeit Spanferkel, Brot und Sauerkraut serviert. Mit besonderem Stolz muß erwähnt werden, daß Gaukler Willi für diesen Abend gewonnen werden konnte, um die Anwesenden durch seine große Zauber- und Gauklerkunst zu verblüffen. Nicht weniger trefflich waren die spektakulären Jonglierkünste des weithin bekannten „Trios Philipo“. Selbst das ärgste Dezemberwetter konnte die Zuschauer nicht davon abbringen den kühnen Feuerspucker Struppi zu bewundern. Natürlich waren alle Akteure beim Spiel mit dem Feuer darauf bedacht, daß die Burg nicht noch einmal in Flammen aufgeht, wie es bereits einem Mond zuvor der Fall war.
Prinzessin Syria stellte zufrieden fest, daß dieser Abend ein gelungener Anlaß war das Gefolge zu zustreuen. Auch konnten bei dieser Gelegenheit neue Gardisten und Getreue für den Hof Tatzelfels gewonnen werden und in ihre neue Aufgabe eingewiesen werden.
Der überaus freundliche Vertreter der dortigen Schreibergilde hat uns mit einem sehr heliosgefälligen Bericht bedacht, der beim Archivar Jeremias eingesehen werden kann.
Gemäß den Satzungen der Druckergilde sind wir verpflichtet diese Richtigstellung in unveränderter Form zu veröffentlichen. Die Drohung, daß bei Zuwiderhandlung damit zu rechnen sei, daß Koporal Giselher „Feuer und Flamme“ für uns sein wird, haben wir übergangen.
Auf seiner langen, beschwerlichen Reise im tiefsten Winter erhielt Baron Leomar von Tatzelfels eine Einladung des Burgherrns zu Katzenstein. Leomar erwies ihm zwei Tage samt Gefolge die Ehre seines Besuches. Zur Zerstreuung und Unterhaltung lud der Baron die besten Gaukler und Barden des Reiches ein. An diesem Abend konnte sich der Burgherr im Glanze des Barons sonnen und hatte schon eiligst den hiesigen Schreiber bestellt, um am Ruhme des Hauses Tatzelfels teilzuhaben. Wie sich zu späterer Stund herausstellte, war jener Burgherr mehr dem Weingeiste, als den Genüssen der Kunst erlegen. Leomars Spion weiß zu berichten, daß dieser bürgerliche Burgverweser nun mehr Zeit damit verbringen kann in den Weinkelch zu blicken, denn die Burg wird in Kürze von einem hoffentlich würdigeren Nachfolger beseelt.
Nachdem Einzug in die Burg gehalten wurde, nahm man im alten Brunnengewölbe Platz, um den Klängen der Barden zu lauschen. Am offenen, wärmenden Kaminfeuer wurde zu angemessener Zeit Spanferkel, Brot und Sauerkraut serviert. Mit besonderem Stolz muß erwähnt werden, daß Gaukler Willi für diesen Abend gewonnen werden konnte, um die Anwesenden durch seine große Zauber- und Gauklerkunst zu verblüffen. Nicht weniger trefflich waren die spektakulären Jonglierkünste des weithin bekannten „Trios Philipo“. Selbst das ärgste Dezemberwetter konnte die Zuschauer nicht davon abbringen den kühnen Feuerspucker Struppi zu bewundern. Natürlich waren alle Akteure beim Spiel mit dem Feuer darauf bedacht, daß die Burg nicht noch einmal in Flammen aufgeht, wie es bereits einem Mond zuvor der Fall war.
Prinzessin Syria stellte zufrieden fest, daß dieser Abend ein gelungener Anlaß war das Gefolge zu zustreuen. Auch konnten bei dieser Gelegenheit neue Gardisten und Getreue für den Hof Tatzelfels gewonnen werden und in ihre neue Aufgabe eingewiesen werden.
Der überaus freundliche Vertreter der dortigen Schreibergilde hat uns mit einem sehr heliosgefälligen Bericht bedacht, der beim Archivar Jeremias eingesehen werden kann.
Gemäß den Satzungen der Druckergilde sind wir verpflichtet diese Richtigstellung in unveränderter Form zu veröffentlichen. Die Drohung, daß bei Zuwiderhandlung damit zu rechnen sei, daß Koporal Giselher „Feuer und Flamme“ für uns sein wird, haben wir übergangen.
Auf seiner langen, beschwerlichen Reise im tiefsten Winter erhielt Baron Leomar von Tatzelfels eine Einladung des Burgherrns zu Katzenstein. Leomar erwies ihm zwei Tage samt Gefolge die Ehre seines Besuches. Zur Zerstreuung und Unterhaltung lud der Baron die besten Gaukler und Barden des Reiches ein. An diesem Abend konnte sich der Burgherr im Glanze des Barons sonnen und hatte schon eiligst den hiesigen Schreiber bestellt, um am Ruhme des Hauses Tatzelfels teilzuhaben. Wie sich zu späterer Stund herausstellte, war jener Burgherr mehr dem Weingeiste, als den Genüssen der Kunst erlegen. Leomars Spion weiß zu berichten, daß dieser bürgerliche Burgverweser nun mehr Zeit damit verbringen kann in den Weinkelch zu blicken, denn die Burg wird in Kürze von einem hoffentlich würdigeren Nachfolger beseelt.
Nachdem Einzug in die Burg gehalten wurde, nahm man im alten Brunnengewölbe Platz, um den Klängen der Barden zu lauschen. Am offenen, wärmenden Kaminfeuer wurde zu angemessener Zeit Spanferkel, Brot und Sauerkraut serviert. Mit besonderem Stolz muß erwähnt werden, daß Gaukler Willi für diesen Abend gewonnen werden konnte, um die Anwesenden durch seine große Zauber- und Gauklerkunst zu verblüffen. Nicht weniger trefflich waren die spektakulären Jonglierkünste des weithin bekannten „Trios Philipo“. Selbst das ärgste Dezemberwetter konnte die Zuschauer nicht davon abbringen den kühnen Feuerspucker Struppi zu bewundern. Natürlich waren alle Akteure beim Spiel mit dem Feuer darauf bedacht, daß die Burg nicht noch einmal in Flammen aufgeht, wie es bereits einem Mond zuvor der Fall war.
Prinzessin Syria stellte zufrieden fest, daß dieser Abend ein gelungener Anlaß war das Gefolge zu zustreuen. Auch konnten bei dieser Gelegenheit neue Gardisten und Getreue für den Hof Tatzelfels gewonnen werden und in ihre neue Aufgabe eingewiesen werden.
Der überaus freundliche Vertreter der dortigen Schreibergilde hat uns mit einem sehr heliosgefälligen Bericht bedacht, der beim Archivar Jeremias eingesehen werden kann.
Gemäß den Satzungen der Druckergilde sind wir verpflichtet diese Richtigstellung in unveränderter Form zu veröffentlichen. Die Drohung, daß bei Zuwiderhandlung damit zu rechnen sei, daß Koporal Giselher „Feuer und Flamme“ für uns sein wird, haben wir übergangen.
In Ausgabe Nr.1 vom 1. Saarka 23 n.A.III wurde behauptet, daß Prinzessin Celia von Thal trotz des Schutzes der Niederwerrner Garde entführt wurde. Dies ist grob mißverständlich bzw. falsch. Richtig ist hingegen, daß genannte Prinzessin von der Niederwerrner Garde entführt wurde. Diese Verdrehung der Tatsachen gefährdet unseren Ruf als Profisöldner nicht unerheblich.
Loki, Doctorus pruentiae iuri,
Advocatus der Niederwerrner Garde
In Ausgabe Nr.1 vom 1. Saarka 23 n.A.III wurde behauptet, daß Prinzessin Celia von Thal trotz des Schutzes der Niederwerrner Garde entführt wurde. Dies ist grob mißverständlich bzw. falsch. Richtig ist hingegen, daß genannte Prinzessin von der Niederwerrner Garde entführt wurde. Diese Verdrehung der Tatsachen gefährdet unseren Ruf als Profisöldner nicht unerheblich.
Loki, Doctorus pruentiae iuri,
Advocatus der Niederwerrner Garde
In Ausgabe Nr.1 vom 1. Saarka 23 n.A.III wurde behauptet, daß Prinzessin Celia von Thal trotz des Schutzes der Niederwerrner Garde entführt wurde. Dies ist grob mißverständlich bzw. falsch. Richtig ist hingegen, daß genannte Prinzessin von der Niederwerrner Garde entführt wurde. Diese Verdrehung der Tatsachen gefährdet unseren Ruf als Profisöldner nicht unerheblich.
Loki, Doctorus pruentiae iuri,
Advocatus der Niederwerrner Garde
Wie schon in der letzten Ausgabe berichtet, wurde Asgrimm Goldschild vom König betraut die Finanzen der Baronie Tatzelfels zu ordnen. Es ist jedoch zu vermuten, daß König Helos III auch an anderen internen Informationen aus Leomars Umfeld interessiert ist.
Das weite Feld der Wissenschaft über die Form und Gestalt der Erde ist schon lange nicht mehr bestellt worden. Seit Urgedenken haben sich die Gelehrten darauf geeinigt, daß die Erde eine Scheibe ist. Nach neusten Messungen und Überlegungen der führenden Ogeden ist man jedoch zu dem Schluß gekommen, daß die Erde auf gar keinen Fall eine Scheibe sein kann, sondern eine Schale sein muß. Bei näherer Betrachtung dieser Behauptung wird man auch feststellen, daß es logisch ist, denn die Meere und sonstige Wassermassen würden am Rande der Scheibe unweigerlich in die Tiefen der Unendlichkeit stürzen. Eine Schale hingegen weist am Rand die erforderliche Krümmung auf um dies zu verhindern. Damit wäre auch die Bedeutung und Notwendigkeit der Gebirge erklärt, die den Rand der Schale säumen. Der Ogeda Kardor aus Ankur äußerte bereits die Befürchtung, daß diese revolutionären Erkenntnisse auf breite Ablehnung unter den Ceriden stoßen wird, die nach wie vor eisern an der alten Vorstellung von der Welt als Scheibe festhalten.
Im Jahr der schrecklichen Prüfung kam es in der Grafschaft Drachenhain zu einer Katastrophe. Graf Waldemar von Drachenhain, auch scherzhaft Stiernacken genannt, ließ in diesem Jahre 39 Bauern qualvoll hinrichten, weil jene unter Verdacht standen, Gerste und Weizen unterschlagen zu haben. Doch Wolfram und Leomar, die Söhnen des strengen Grafen, hatten das Korn in einem Glücksspiel an einen reichen Händler aus dem Herzogtum Betis verloren. Dies bekam die Hexenmutter Saleena zu hören. Sie strafte die Grafschaft mit einem schrecklichen Sturmgewitter. Ganze Dörfer wurden vernichtet und die Feste Drachenzahn, der Stammsitz derer zu Drachenhain, wurde zerstört. Wolfram und Leomar, sowie ihre Schwester Syria flohen aus Angst vor dem Unwetter und somit vor dem Zorn der Hexenmutter. Kaum betraten sie das Gebiet des Fürstentumes Thal, hörte es auf zu stürmen und zu regnen.
Doch sollten sie je wieder gemeinsam die heimatliche Erde betreten, dann gnade ihnen Helios.
Das Ergebnis dieser „Hexenrache“ war, daß große Teile der Landwirtschaft lahmgelegt und die Feste Drachenzahn zerstört wurde. Dies erfuhr der Erzprimus, das geistliche Oberhaupt der Ceriden, und bat den König um Hilfe. Hierzu ein Auszug aus dem Brief des Erzprimus Benedict Canesius, Abt von Gunara, an den König:
An seine Göttliche Majestät Helos Aximistilius III
Dieweil dann zu unseren Zeiten alle Zaubereyen auf Teufelsgespänst dermaßen überhandnehmen, das schier alle Städt, Märckt und Dörfer im gantzen heligonischen Reiche, will von anderen Völkern und Nationen nicht reden, desselben unzifers und Teufels dienern voll seindt, welche nicht allein die liebe Frucht auf dem Felde, die mit ungewöhnlichen Donnern, Blitz, Schauer, Hagel, Sturmwinden, Reiffen, Wassernöthen, Mäusen, Gewürm und was andere Sachen mehr sein in dem Grundt zu verderben sich unterstehen, sondern auch den Menschen durch Verderbung des Viechs als Küh, Kelber, Pferdt, Schaff und dergleichen zunehmen und abspannen, nach all ihrem Vermögen trachten, ja nicht das Vieh und Frücht der Erden allein, sondern auch ihrer nechsten und etwan gespinsten Blutzfreund nicht verschonen und in großer anzahl hinrichten. Weil dann diesem als, thut ein Obrigkeit löblich wohl und nach Gottes Befehl das sie solche Teuffels kinder die Gott und dem Menschen zuwider und deren abgesagte Feind sein, von der Erden wegräumen, durch fewer und Schwert aus dem mittel nehmen. Darum will ich bitten, daß ihro Gnaden das „Directorium Inquisitorium“ genehmigen zum Wohle des Reiches und der Menschen und des Viechs.
Erzprimus Benedikt Canesius, Abt von Gunara
Noch drastischer drückte sich der Graf von Drachenhain in einem Brief an seinen Sohn Edmond, ehemals Wolfram, Abt von Dunkelstein, aus. Hier ein Ausschnitt:
. . . Man soll das Unzüber austreiben thun, allenthalb, all Oberkeit mit gleicher Rach, das mir doch ainest mögen haben Fryheit und Ruhe ohn allen Schaden. . .
Im Jahre 7n.d.F. (nach dem großen Fluch) genehmigte König Helos III die Inquisition und gab damit dem Drängen und Bitten des Erzprimus nach. Das „Directorium Inquisitorium wider der Hexerei und Magicae destructiva“, kurz „Heilige Inquisition“ genannt, wurde geschaffen. Das Directorium besteht aus zwölf Inquisitoren und dem Großinquisitor. Der Titel des Großinquisitors und des Erzprimus sind seit 8n.d.F. in Personalunion. Das Directorium ist also direkt dem König unterstellt. Verurteilt ein Inquisitor einen Ketzer, so kann das Urteil nur vom Großinquisitor oder dem König widerrufen werden. Adlige dürfen von der Inquisition nicht ohne Beisein des Königs verurteilt werden. Bei Freien (Bürgern) muß der Inquisitor ein Tribunal gründen. Er ist verpflichtet zwei Beisitzer zu ernennen, die ihn bei seiner heiligen Arbeit unterstützen. Unfreie und Leibeigene, die der Hexerei und der Schwarzmagie verdächtigt werden, können sofort in einer Art Standgericht vom Inquisitor verurteilt werden. Die peinliche Befragung, auch Tortur oder Folter genannt, darf jedoch bei Adel, Freien und Unfreien angewandt werden. Hierbei ist jedoch zu beachten: der Tod kommt nicht bei der Tortur, denn diese soll ja erst das Geständnis bewirken. Ohne die Geständigkeit darf hingegen keiner gerichtet werden der schuldig ist der Hexerei und Ketzerei.
Die Inquisition stützt sich bei ihrer Arbeit auf zwei juristische Werke: die kgl. Heligonische Halsgerichtsordnung und den Dunkelsteiner Hexenhammer.
Der Dunkelsteiner Hexenhammer wurde in den Jahren 6 bis 7 n.d.F. von einem jungen Mönch namens Edmond de la Cruz alias Wolfram von Drachenhain geschrieben. Hier ein Auszug daraus:
. . . Welich Mensch im Reich ungelaubig sein und dymit zauberey und mit gifft umbgeben, soll man auf einer Hauf prennen. Und welicher richter diese Untat nicht richt, denn soll sein Obrister richten und diser weiss, dy der übeltäter verschuldet hat . ..
. . . Item so jemand den leuten durch Zauberey schaden oder Nachtheyl zufügt, soll man strafen vom Leben zum Tod. Und soll solche Straf mit dem Fewer thun. Wo aber jemand Zauberey gebraucht und damit niemandt schaden gethan hett, soll sonst gestraft werden nach gelegenheit der sach. .
Auf seiner langen, beschwerlichen Reise im tiefsten Winter erhielt Baron Leomar von Tatzelfels eine Einladung des Burgherrns zu Katzenstein. Leomar erwies ihm zwei Tage samt Gefolge die Ehre seines Besuches. Zur Zerstreuung und Unterhaltung lud der Baron die besten Gaukler und Barden des Reiches ein. An diesem Abend konnte sich der Burgherr im Glanze des Barons sonnen und hatte schon eiligst den hiesigen Schreiber bestellt, um am Ruhme des Hauses Tatzelfels teilzuhaben. Wie sich zu späterer Stund herausstellte, war jener Burgherr mehr dem Weingeiste, als den Genüssen der Kunst erlegen. Leomars Spion weiß zu berichten, daß dieser bürgerliche Burgverweser nun mehr Zeit damit verbringen kann in den Weinkelch zu blicken, denn die Burg wird in Kürze von einem hoffentlich würdigeren Nachfolger beseelt.
Nachdem Einzug in die Burg gehalten wurde, nahm man im alten Brunnengewölbe Platz, um den Klängen der Barden zu lauschen. Am offenen, wärmenden Kaminfeuer wurde zu angemessener Zeit Spanferkel, Brot und Sauerkraut serviert. Mit besonderem Stolz muß erwähnt werden, daß Gaukler Willi für diesen Abend gewonnen werden konnte, um die Anwesenden durch seine große Zauber- und Gauklerkunst zu verblüffen. Nicht weniger trefflich waren die spektakulären Jonglierkünste des weithin bekannten „Trios Philipo“. Selbst das ärgste Dezemberwetter konnte die Zuschauer nicht davon abbringen den kühnen Feuerspucker Struppi zu bewundern. Natürlich waren alle Akteure beim Spiel mit dem Feuer darauf bedacht, daß die Burg nicht noch einmal in Flammen aufgeht, wie es bereits einem Mond zuvor der Fall war.
Prinzessin Syria stellte zufrieden fest, daß dieser Abend ein gelungener Anlaß war das Gefolge zu zustreuen. Auch konnten bei dieser Gelegenheit neue Gardisten und Getreue für den Hof Tatzelfels gewonnen werden und in ihre neue Aufgabe eingewiesen werden.
Der überaus freundliche Vertreter der dortigen Schreibergilde hat uns mit einem sehr heliosgefälligen Bericht bedacht, der beim Archivar Jeremias eingesehen werden kann.
Gemäß den Satzungen der Druckergilde sind wir verpflichtet diese Richtigstellung in unveränderter Form zu veröffentlichen. Die Drohung, daß bei Zuwiderhandlung damit zu rechnen sei, daß Koporal Giselher „Feuer und Flamme“ für uns sein wird, haben wir übergangen.
In Ausgabe Nr.1 vom 1. Saarka 23 n.A.III wurde behauptet, daß Prinzessin Celia von Thal trotz des Schutzes der Niederwerrner Garde entführt wurde. Dies ist grob mißverständlich bzw. falsch. Richtig ist hingegen, daß genannte Prinzessin von der Niederwerrner Garde entführt wurde. Diese Verdrehung der Tatsachen gefährdet unseren Ruf als Profisöldner nicht unerheblich.
Loki, Doctorus pruentiae iuri,
Advocatus der Niederwerrner Garde
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Berichte von Inés Balluff, Stefan Rampp, Willi, Brigitte