Eine Abhandlung über den Zusammenhang des Metalles mit den Feenwesen

Mannigfaltige Geschichten sind in Heligonia über die Phiarae bekannt, obwohl sie doch erst seit kurzem Kontakt mit uns haben. Im folgenden möchte ich hier drei Begebenheiten schildern, die für meine Begriffe beispielhaft für den Zusammenhang des Amerylls mit den Phiarae sind.

Das erste Mal nahmen die Menschen die Existenz der Phiarae war, als ein Gruppe von Abenteurern den Parimawald, auf Geheis von König Aximistilius III. zu erforschen suchte. Bei diesem Treffen zeigte sich die Überlegenheit der Feenwesen, indem sie ihr Spiel mit den Menschen spielten. Zum Beispiel war für eine Forschergruppe, die noch unter König Aximistilius. II entsandt wurde, erst wenige Tage vergangen, obwohl mehrere Jahrzehnte ins Land gegangen waren. Die Menschen konnten das Spiel nur mit Hilfe der „guten“ Feen, den Ephirae gegen die „Bösen“ gewinnen. Eine große Rolle spielte hier vor allem ein Metall mit dem Namen Ameryll, welches von den Menschen gesammelt werden mußte, um es dann den Phiarae zu opfern.

Der zweite mysteriöse Vorfall, ist mir nur durch Erzählungen bekannt. Wie mir zugetragen wurde verschwand Burg Talwacht über Nacht, mit allen seinen Bewohnern.
Wie ich nun vermute hatte die Adelsfamilie Celvar zu Talwacht, einen größeren Schatz an Ameryll insgeheim angehäuft. Es wurden auch, wie sich später herausstellte Phiarae in der Nähe der Burg gesehen, die allerdings nicht in das Geschehen eingriffen. Die Burg ist bis heute spurlos verschwunden.
An der dritten rätselhaften Begebenheit, durfte ich selbst teilnehmen und wurde bei meinem Besuch auf Burg Thardanus Augenzeuge des Auftretens eines Phiarae. Ein Gelehrter des Nexus Corenae, mit Namen Meronin, versuchte durch geheime Rituale und mit Hilfe von Ameryll zu der Ameryllebene vorzudringen. Bei diesem Vorhaben starb er jedoch und hätte beinahe die gesamte Burg Thardanus mit einer Vielzahl bedeutender Gelehrter Heligonias in den sicheren Tod geschickt. Nur mit der Hilfe eines der Phiarae und durch die Zusammenarbeit der Gelehrten gelang es, die Burg in ihrem Sturz durch Raum und Zeit aufzuhalten und zur Umkehr zu bringen.

Allen drei Begebenheiten ist eines gemein. Das Auftreten der Phiarae, sobald eine größere Menge Ameryll im Spiel ist. Das Ameryll ist zum ersten Mal im Parimawald gefunden worden, der Heimat der Phiarae. Auch befanden sich die beiden Burgen im Norden Heligonias. Ob dies mit der Nähe des Waldes zu tun hat, oder eher wie ich meine damit, daß Ameryll in größeren Mengen den Süden Heligonias noch nicht erreicht hat ist heftigst umstritten.

Ameryll besitzt nach unserem Wissensstand ein paar sehr bemerkenswerte Eigenschaften, die wir so von anderen Metallen nicht kennen und sehr untypisch sind. Ameryll ist durch seine silberglänzende Oberfläche leicht als Metall zu verifizieren. Wie ich mit einem Zwerg allerdings in Erfahrung bringen konnte läßt sich Ameryll nicht wie ein Metall bearbeiten. Es zerbricht unter den Hammerschlägen in tausend Splitter. Auch durch Erhitzen in einer Esse läßt sich Ameryll nicht in eine verformbare Verfassung bringen. Vielleicht benötigt man eine größere Hitze um Ameryll schmieden zu können, als wir es mit einem irdischen Feuer vermögen. Vielleicht läßt sich Ameryll nur mit Hilfe von Drachenfeuer, oder dem Götterfeuer von Helios selbst schmieden. Dies gilt es noch in Erfahrung zu bringen. Wie wir an einem größeren Brocken feststellen konnten, bleibt Ameryll an einem Ende kalt, wenn man das Gegenüberliegende erwärmt. Tut man nämliches mit einem Kupferstab, so wird auch das nicht erhitzte Ende warm. Auch hier ein untypisches Verhalten des Amerylls. Zudem hat Ameryll eine schwache magische Aura, wie wir sie von Edelsteinen kennen. Diese Aura wird zur Zeit an der Academia zu Darbor noch genauer untersucht, doch leider lassen sich über die Richtung und Polung der Aura noch keine verläßlichen Aussagen machen.

Es bleibt zu subsumieren:
Für mich steht das Ameryll eng im Zusammenhang mit den Feen des Parimawaldes. Es gehört augenscheinlich zu der Gruppe der Metalle. Seine Eigenschaften entsprechen aber denen der Gruppe der gemeinen Gesteine und die Aura ist der der Edelsteine ähnlich. Bisher postuliert die Spektabilität der Academia zu Darbor, daß es sich bei Ameryll um ein künstlich geschaffenes Konglomerat handelt. Von wem, wie und zu welchem Zwecke gilt es noch zu erforschen.

Cherion Al Ron,
Leiter der Academia Rocorion
und Hofalchemist zu Darbor

Erschienen in Portal 1