Als die Imkerin Pinova Förster zur Mitte des ll. Xurl bei ihren Bienenstöcken auf der Anhöhe hinter dem Garten der Poena zu Apfelstett nach dem Rechten sehen wollte, traute sie ihren Augen nicht: Einer der vier Bienenstöcke, die sie dort seit Jahren gehegt und gepflegt hat, war wie vom Erdboden verschluckt. So schnell ihre alten Beine sie trugen lief sie hinunter ins Dorf und fragte in allen Gehöften nach, ob jemand etwas gesehen oder gehört hätte. Doch niemandem war etwas ungewöhnliches aufgefallen.
Der Schultheiß selbst ging hinauf zum Garten der Poena um nach Spuren zu sehen, doch vergebens. Außer dem Fehlen der Bienenstocks gab es keinerlei Hinweise.
Da es sonst nichts zu tun gab, suchte Pinova auch die anderen Stellen auf den Streuobstwiesen und am Waldrand ab, an denen ihre Bienenkörbe standen. Erleichtert stellte sie fest, dass nur das eine Volk fehlte.
Doch als sie zwei Wochen später erneut ihre Runde drehte, fehlte ein weiteres Bienenvolk, diesmal vom Waldrand. Wieder zwei Wochen später fehlte eines von der Wiese. So beschloss sie, alle Bienenstöcke über den Winter zu ihr nach Hause zu bringen, um keine weiteren Verluste zu erleiden. Im Frühjahr jedoch wird sie sie wieder in den Fluren um das Dorf herum verteilen müssen. Noch weiß sie nicht, wie sie ihre Bienen dann vor dem Diebesgesindel schützen soll.
Noch ist nicht damit zu rechnen, dass dies Auswirkungen auf die Preise für Apfelstetter Met haben wird. Sollte das Rauben jedoch weitergehen, ist mit dem Schlimmsten zu rechnen.
Jonathan Berlepsch, Gemeindeschreiber zu Apfelstett