Endlich ist es dem unermüdlichen Naturforscher Deflorus gelungen das Geheimnis über die Entstehung des Tatzelfelser Honigmets zu lüften. Nach langwierigen Beobachtungen stellt er folgendes Traktat der interessierten Bevölkerung vor:

“Bekanntlich wird jedes Bienenvolk von den Weibchen regiert, die auch fast alle notwendigen Arbeiten verrichten. Dem Männchen fällt jedoch nur die eine Aufgabe der Befruchtung zu. Nach Verrichtung derselben ist das Verweilen im Bienenstock nicht mehr notwendig und wird von den Weibchen gar als überflüssig empfunden. Daher wird das ausgediente Männchen aus dem Bienenstock hinausgeworfen. Um jedoch das Bienenmännchen vor dem sofortigen Verhungern zu bewahren, bekommt ein jedes ein Krüglein mit vergorenem Honig mit. Findige Imker wissen dies schon seit langer Zeit und haben den Umstand für ihre Zwecke genutzt. Sofort nach Verlassen des Bienenstocks wird dem Bienenmännchen aufgelauert und der Imker entwendet demselben den Inhalt des Krügleins. “

Von seinen Forschungen hat Deflores eine Zeichnung angefertigt, die ein älteres, ausgedientes Bienenmännchen zeigt. Diese wollen wir der geneigten Leserschaft nicht vorenthalten.

Erschienen in Helios-Bote 12