Rund um das Borharcônerlager Orlatas waren im letzten Frühsommer auch etliche heligonische Reisende in einen Zwischenfall verwickelt, der von den Stuerener Herren als Aufstand gewertet wird, von heligonischer Seite aus betrachtet aber als heldenhaftes Eingreifen in schicksalhafter Stunde gesehen werden muss. Es darf als Überraschung gelten, dass das Stuerener Herzogshaus dies nicht zum Anlass nahm, den Waffenstillstand zu beenden und wieder das Schwert zu ergreifen: In einer schmallippigen Depesche wir das Verhalten der Heligonier als kurzsichtig und verblendet bezeichnet und es wurde darum gebeten, doch „die eigenen Leute bei sich zu behalten“.
Für das Vasallenvolk der Stuerener stellt sich die Situation allen mehr oder weniger unklaren Nachrichten nach aber ganz anders dar: Das stuerener Herzogshaus wertet den Vorfall als lokalen Aufstand und bedrückt seither die Borharcôner mit eiserner Hand. So gelangen Berichte zu uns, der Menschenzehnt sei früher als sonst eingefordert worden, eine Sonderkriegssteuer werde eingetrieben und zahllose kleine Schikanen würden stattfinden. Zuletzt wurde die große Frühjahrszusammenkunft der Borharcôner in Gösta untersagt, um „Zusammenrottungen“ und „aufständische Umtriebe“ zu unterbinden.
Es bleibt abzuwarten, wie die Reaktion der Betroffenen sein wird und ob dies Auswirkungen auf Drachenhain haben wird. Diese Fragen werden mit hoher Wahrscheinlichkeit Thema bei den Unterredungen im Vorfeld der Herrscherbegegnung sein.
Minhard Balamus,
Drachenhainer Hofberichterstatter