Während es in den meisten Ländern Heligonias derzeit recht ruhig zugeht und Meinungs-verschiedenheiten politisch gelöst werden können, scheint sich in Ostarien die Lage zuzuspitzen. Nicht nur der Glaubenskonflikt, sondern auch wirtschaftliche Interessen scheinen diese Unstimmigkeiten weiter voranzutreiben. Herzog Uriel II liegt nach wie vor von seiner Krankheit gezeichnet darnieder, und kann daher nur bedingt eingreifen oder ein Machtwort sprechen. Prinz Aftalun von Ostarien, Baron der Erzmark, verfolgt nicht wie sein Vater eine Politik der eisernen Faust und läßt daher die Barone Ostariens gewähren. Hier nun die Berichte der aktuellsten Geschehnisse in Ostarien:

Hohenforinger Fischerboot versenkt

Baron Vetzul Valorius hatte im letzten Mond des Xurl ohne ersichtlichen Grund ein Fischerboot aus Nordemaran versenken lassen. Bis auf einen Augenzeugen kamen alle Insassen des Bootes ums Leben. Diesem Vorfall gehen jahrelange Zwistigkeiten um die Fischereirechte im Emaran-See voraus. Immer wieder drangen die lodenburgischen Fischern in die Hoheitsgewässer Hohenforingens ein, um dort ihre Netze auszuwerfen. Als Gegenmaßnahme verstärkte Hohenforingen die Grenzpatrouillen. Jedoch ließ sich die Bevölkerung von Lodenburg davon nicht abschrecken, da das wirtschaftlich sehr schlecht gestellte Volk durch die illegale Fischerei im Emaran-See ihr Überleben sichert. Baron Vetzul Valorius gab  den Drängen seiner Berater nicht nach, die Jagd- und Fischrechte bleiben weiterhin dem Baron vorbehalten. Die hohenforinger Bevölkerung hingegen legte Baron Teemon eine Petition vor, in der gefordert wird, den Lodenburgern ihre Grenze aufzuzeigen, auf daß der Reichtum Hohenforingens ungeschmält bleibe.

Ballei Feuerbach überfallen

Ein böses Erwachen, im wahrsten Sinne des Wortes, hatte der Landcomtur Rogolan von Falkenberg, als er am frühen Morgen des letzten Tages des 3. Xurl die neuerbauten Mauern von Burg Calterac, schwer beschädigt vorfand. Die in letzter Zeit sich wiederholenden Sabotageakte auf die Burg geben jedoch keinen Hinweis auf den Verursacher. Die Aufbaumaßnahmen gestalten sich somit als überaus langwieriges Vorhaben. Der Abt von Dunkelstein, Edmond de la Cruz, versicherte Rogolan von Falkenberg Hilfe, die jedoch erst eintreffen wird, wenn er wieder über eine genügend Waffenknechten verfügt. Derzeit befinden sich eine große Anzahl derselben im Süden.

Erschienen in Helios-Bote 9