Wie es scheint, kommt der Ehlerwald nicht zur Ruhe. Zuerst berichtete der
Klosterbruder Videtus aus Rodi über eine Erscheinung des heiligen Adrian
im Ehlerwald (siehe Helios-Bote 80).
Das bewog etliche Pilger sich dorthin aufzumachen, trotz der ständigen
Gefahr sich zu verirren oder gar überfallen zu werden. Im Vertrauen auf
den Beistand eines Heiligen (womöglich Adrian persönlich) begaben sie sich
tief in den Ehlerwald, und es ist nur aufmerksamen Bauern, Holzfällern
und der Ehlerwald-Patrouille sowie glücklichen Zufällen zu verdanken, dass
bisher niemand zu Schaden kam oder auf Nimmerwiedersehen verschwunden ist.
Keiner dieser Pilger konnte die Erscheinung eines Heiligen bestätigen;
doch sind viele von ihnen der Ansicht, dass ein Heiliger oder sogar der
Eine persönlich die Finger im Spiel hatte, als sie aus der ein oder
anderen Notlage im Wald gerettet wurden, in welche sie sich aus purem
Leichtsinn gebracht hatten.
Es tun sich aber anscheinend noch ganz andere Dinge im Ehlerwald. Schon
mehrere Holzfäller haben berichtet, dass der Daimon tief im Wald sein
Unwesen treibe. Die meisten von ihnen trauen sich auch gar nicht mehr
weiter in den Wald als unbeding nötig. Von Blutopfern und Hexentänzen ist
die Rede, was allerdings von den verständigeren unter den Holzfällern als
Aberglaube abgetan wird.
Unbestritten sind jedoch die Berichte über daimonische Erscheinungen
von als vertrauenswürdig erachteten Holzfällern. So beschwört der alte
Hans Glockenschlag, er habe im Wald direkt vor sich einen Blitz gesehen,
von schrecklichem Donner begleitet; und dann habe er Schwefel gerochen.
Diese Aussage wurde bestätigt durch weitere Holzfäller, wie den allseits
geachteten Jakob Einbaum oder Friedrich Gerstensack, die an verschiedenen
Stellen des Ehlerwaldes dieselbe Beobachtung machten. Andere stimmten
darin zu, wenigsten von Zeit zu Zeit einen kurzen Donner tief im Wald
gehört zu haben.
Die Ehlerwald-Patrouille kann diese Begebenheiten bisher weder bestätigen
noch widerlegen, empfiehlt allerdings allen Reisenden, unbedingt auf den
Wegen zu bleiben und nicht tiefer in den Wald vorzudringen.