Inzwischen werdet Ihr alle die Nachricht erhalten haben, daß in Emarania die helioceridischen Sektierer vertrieben und vernichtet worden sind und Wir, Angharad Elanor von Emarania, den unserer Familie zustehenden Platz im Gedenken an Unseren ermordeten Vater wieder eingenommen haben. Doch erfüllt Uns mit Betrübnis und Sorge, was um Uns herum in Unserer gemeinsamen Heimat Ostarien geschieht. Zwistigkeit um des Glaubens willen – was in keines Gottes Sinne sein kann! – Machtgier, Haß und Unversöhnlichkeit haben sich in unser Land geschlichen wie ein Verräter in der Nacht.

Meine Brüder, nur ein einiges und starkes Ostarien kann seinen Platz in Heligonia und in der Geschichte einnehmen. Wenn wir uns gegenseitig bekämpfen, werden wir schwächer und eines Tages vernichtet werden, oder einfach nur aus eigener Schwäche vergehen wie Schnee in der Poena-Sonne.

Wollt ihr das, meine ostarischen Brüder?

Wollt ihr zum Gespöt anderer Reiche werden, dekadent und schwach? Wollt ihr nur noch in Liedern und Sagen am Rande erwähnt werden, oder wollt ihr Geschichte schreiben? Wollt ihr Krieg? So vergeßt nicht, daß seine Gefährten Tod, Hunger und Elend auch nicht weichen, wenn der Krieg, der ihr Herr ist, das Land verlassen hat!

Oder wollt ihr Frieden, fruchtbare Felder, Handel, zufriedene Völker und glückliche Kinder? Dann, ihr Herren Ostariens, hängt die Schwerter an die Wand und setzt euch an einen Tisch. Vergeßt nicht, daß wir alle nicht vornehmlich unseren Interessen, sondern unserem Herrn, dem Herzog dienen und nicht zuletzt dem König und dem Reich.

Gott mit uns und Heligonia!
Angharad Elanor, Baronin von Emarania

Erschienen in Helios-Bote 11