Aus Nurian erreichte mich die Kunde von einem rätselhaften Mord auf dem Weinsymposium des Barons von Dasenstein. Am 08. Tag im 1. Xurlmond, 48 n. A. III. ereilte alle Gäste eine plötzliche Bewusstlosigkeit mit einer einhergehenden Amnesie. Ein der betäubten Weinliebhaber konnte nicht mehr auch wachen, was augenscheinlich an seinem Kehlschnitt lag. Einer der Anwesenden musste ein Mörder sein! Da jeder sich weder an letzten Stunden noch Tage erinnern konnte, machte es die Mörderjagd umso schwieriger.
Der Fund von giftigem Bleiweiß, diverser Briefe und dem Umstand, dass die Weinberge in der Nähe zu Grunde gingen, legten einen Zusammenhang mit dem Weinkrieg zwischen Rebenhain und Nurian nahe.
Das Mordopfer stellte sich als Heligonischer Alchemist Specht (alias Meister Picus) heraus, welcher im Auftrag eines Störenweiler Winzers die Konkurrenz in Nurian ausschalten sollte. Doch offensichtlich wurde er zur Belastung für seinen Komplizen, einen Sold-Magier namens Birkenzweig (alias Schmutzfinger). Letzterer konnte zu den Vorfällen leider nicht mehr befragt werden, da er aus Unwissenheit von dem Aldradacher Richter Zenobius Pfeffersack aus dem Arrest entlassen wurde. Die anschließende Flucht des Hauptverdächtigen wurde als Schuldeingeständnis betrachtet. So bleibt auch ein rätselhafter Inhalt eines Briefs des Rebenhain-Störenweiler Weinhauses Öhlberg ungeklärt. Weiter warf auf Nurianischer Seite das Geschäftsgebaren der Traubengold Bank viele Fragen auf.
Geklärt wurde allerdings die Machtquelle des magischen Saboteurs Birkenzweig, welcher sich einer uralten und gefährlichen Kraft bediente, um einen derartig starken Amnesie-Zauber wirken zu können. Durch beherztes Eingreifen konnte jedoch eine ausufernde Gefahrenlage abgewendet werden.
Einige Wochen später konnten mit Saarkas Hilfe die Navigatorin Elisabeth Wolkenstein, Alchemistin Carolina von der Hochschule Jolbruck, Geweihter Kendril aus den Südlanden, Odilo Tangens aus Betis, Heliossohn Fernwyn und Ritter Martin Dorn vom Orden des Lichts, einige ihrer Gedächtnislücken schließen. So vermochten diese hartnäckigen Wahrheitsfinder mir ihre Ermittlungen wiedergeben.
So kann abschließend noch eine Sache zum Weinkonflikt gesagt werden: Der Nurianische Wein Edel-Rundling ist dieselbe Rebsorte wie der aus dem Heligonischen Rebenhain kommende Rundedling. Diese herausragende und ertragreiche Züchtung des ermordeten Winzers Sonnenstuhl wurde von dem windigen Schmuggler Kurt Küfer an beide Jolbornseiten verkauft; natürlich mit dem Versprechen der Exklusivität. Leider führte der massive Anbau zu einer Überproduktion in beiden Länder, was einen massiven Preisverfall nach sich zog. Die Hochschule Jolbenstein ist gerne bereit allen Winzern dabei zu helfen, künftig mit Rebenverjüngung einen vernünftigen Preis für ihre Arbeit zu erzielen. Zusätzlich schaffen wir in Jolbruck ein Studienfach zur Weinproduktion und nennen diese Önologie.

Metabor, Erwählter des Helios

Erschienen in Helios-Bote 82