Wissen ist Macht und Macht verschafft neue Wege. Durch diese neuen Wege erreichte ich eine höhere Stufe des Bewusstseins. Wer sein Wissen mehrt, sollte sich jedoch in Acht nehmen. Meine Forschungen hätten mich beinahe in den Tod geführt. Mein Leben verdanke ich allein meinem Überlebensdrang und der Macht des Wissens.
Nach Macht zu streben, gebührt nur einem starken Geiste, jeder nicht gelehrte Mensch würde kläglich scheitern und als Verwirrter durch die Nebel des Nichts schreiten. Ich jedoch habe einen Weg zurück gefunden und nun sollen alle von meinem Wissen profitieren.
Fortan sei mein Name Fliranus. Denn dieses Mineral genannt Fliran birgt Wissen und Macht zugleich, so man es zu nutzen weiß.
Zurückgekehrt von Yagibur, mit meinen Gefährten und Gehilfen, werde ich Heligonia mein Wissen bringen und eine neue Ära für das Reich einläuten. Haltet Eure Augen offen, denn Fliranus wird Euer Bewusstsein erweitern in einer Weise, wie Ihr sie nie für möglich gehalten hättet.
Dieser Artikel ist den zahlreichen Forschern und Universitätsangestellten gewidmet, die bei der Untersuchung von Brazachkatzen ihr Leben ließen, oder zumindest irreversible Schäden davontrugen.
I. Ein weitverbreiterter Irrtum
Zunächsteinmal möchte ich die Gelegenheit beim Schopfe packen und mit einigen nicht nur im Volke verbreiteten Vorstellungen aufräumen, die verstärkt zur Entstehung des Bildes vom gigantischen Monstrum Brazachkatze geführt haben. So steht in einschlägigen Tierkundewerken zu lesen: „[…] Dieses Raubtier wird bis zu 12 Fuß lang und hat eine Schulterhöhe von fünf Ellen. […]“ Eines ist sicher: Der Autor dieses Machwerks hat selbst nie eine einzige Brazachkatze in irgendeiner Ausprägung gesehen. Sicherlich existieren zahlreiche Exemplare von über 12 Fuß Länge. Doch man stelle sich dieses Tier einmal mit fünf Ellen Schulterhöhe vor! Die hier beschriebene, nahezu quadratische Silhouette (Höhe ungefähr gleich Länge), unterstellt dem Tier eine groteske und plumpe Gestalt, was einem wahren Kenner der Gattung vor Empörung aufschreien läßt, besitzen doch Brazachkatzen, Dank ihres länglichen, beinahe schlanken Körpers eine Eleganz, die ihresgleichen sucht.
Ich habe auf zahlreichen Feldexkursionen insgesamt 44 Katzen vermessen und bin zu folgenden Ergebnissen gekommen:
– Östlicher Typ (34 untersuchte Exemplare): durchschnittliche (Kopf-Schwanz) Länge 10 Fuß, durchschnittliche Schulterhöhe 4 Fuß.
– Westlicher Typ (10 untersuchte Exemplare): durchschnittliche (Kopf-Schwanz) Länge 12 Fuß, durchschnittliche Schulterhöhe 5 1/2 Fuß.
II. Eine neue Art
Die bisher unter dem Trivialnamen Brazachkatze zusammengefaßten östlichen (Arnach, Brassach, Tristenberg) und westlichen (Nordmark, Südrand der Ödlande, Kallerfeld) Subtypen unterscheiden sich nicht nur in der Gestalt, sondern auch, wie von mir gezeigt, deutlich im Sozialverhalten. So lebt die östliche Variante in getrennten Rudeln von weiblichen oder männlichen Tieren, welche nur zur Brunftzeit untereinander in Berührung kommen. Die Rudel wandern große Strecken umher und betreiben Hetzjagd auf verschiedene Herdentiere. Die westliche Variante lebt im wesentlichen solitär, besitzt ein festgelegtes Revier (siehe unten), ist darum auch robuster, besitzt längere Säbelzähne und kann besser klettern. Weiterhin fällt auf, daß in Gebieten, wo beide Typen vorkommen, keinerlei Kreuzungen vorkommen. Nach eingehender Untersuchung der Lebensgewohnheiten der westlichen Variante, bin ich zu dem Schluß gekommen, daß es sich um eine eigene, sich von den östlichen Katzen unterscheidende Art handeln muß.
So existiert also, wie mittlerweile allgemein anerkannt wurde, einerseits die östliche oder gemeine Brazachkatze (Barbourofelis vulgaris), wie auch die westliche oder Ödland-Brazachkatze (Barbourofelis riemoldi).
III. Das Revier
Wenden wir uns also dem seltsamen Revieraufbau der Ödland-Brazachkatze zu, der in der heligonischen Tierwelt seinesgleichen sucht. Ein Revier besteht aus vier Quadranten, ein jeder 4-16 Quadratmeilen groß (je nach Beutetiervorkommen). Im sogenannten Ruhequadranten befindet sich der Schlafplatz des Tieres (Höhle oder andere geschützte Stelle). Hier zeigt das Tier die größte Aggressivität gegenüber Eindringlingen, die sich zu sehr dem Ruheplatz nähern. Ansonsten bleibt man hier eher unbehelligt. In den sogenannten Jagdquadranten geht das Tier auf Nahrungssuche, so daß man hier nur unbehelligt bleibt, wenn man die typische Beutegröße (Ödlandrinder) überschreitet. Ansonsten ist hier ständig mit Angriffen zu rechnen. Wenn ein Jagdquadrant nicht mehr genügend Nahrung bietet, kann der Ruhequadrant zum Jagdquadranten werden und umgekehrt. Niemals gejagt wird dagegen im Sozialquadranten, der sich mit dem Sozialquadranten eines Tieres des anderen Geschlechtes deckt, zu dem eine Beziehung ähnlich der ogedischen Benaehe gepflegt wird. Während der Brunftzeit kommt es hier zur Begattung aber auch sonst scheinen die Tiere ein Bedürfnis zu haben, sich hier ab und zu der trauten Zweisamkeit hinzugeben. Die Jungtiere dagegen werden im Ruhequadranten des weiblichen Tieres aufgezogen, wogegen sie alle Jagdquadranten von Vater- und Muttertier bejagen dürfen.
Sollte es gelingen eine Kartierung der Reviere vorzunehmen (samt Vorhersage der Wechsel von Ruhe- zu Jagdquadranten), könnte es in Zukunft möglich sein, gefahrlos Transostarien zu durchqueren, indem darauf geachtet wird, nur Ruhe- und Sozialquadranten zu betreten. Doch muß auch darauf hingewiesen werden, daß noch keine risikolose Methode entwickelt wurde, um die Grenzlinien genau zu bestimmen.
jene ihr das Portal lest. Publiziert sey ein Theyl meines in Entstehung begriffenen Werkes ‚Daimonologica‘, welches sich mit der Existenz, der Beschaffenheith und Eigenarten, sowie in besonderem mit der Exorzierung dieser Wesenheithen oder Unwesenheithen befaszt. Meine Person hofft auf entsprechende Resonanz in Form von Berichten zur allgemeynen Thematik oder zur Einbringung weyterer Thesen/Canti/Ritualbeschreibungen im Bereich der Exorzierung.
Eyne jener arcanen Moeglichkeyten, welche ich in den Bibliotheken zu Draconia fand, Wesen der Chaosspaehre oder zu derer proximen Spaehren, zurueckzuschicken, ist fuer mich nicht ohne weyteres plausibel. Folgenden Absatz, welchen ich aus dem Liber Magicae wortgetreu uebertrage, moechte ich als Beyspiel fuer eynen direkten magischen Materialexorzismus auffuehren. Die zwey hoeheren vorstellbaren Exorzismen direkter Art, waere die Exorzierung mittels Vocalisation und Geyst, sowie jener der hoechsten Vollkommenheyt, die Bannung alleyn durch die Potenz der Mentalis.
Anwendung: Der Zaubernde zeychnet mit der Holzkohle eynen Kreys auf dem Boden und verstaerkt diesen mit der Asche und dem Salz. Danach spricht er die magischen Worte.
Magische Worte: Um falsche Verwendung auszuschlieszen, hier nicht zitiert! Der Verfasser
Effekt: Durch diesen Zauber wird eyn in dieser Dimension befindlicher Daemon zurueck in seyne Dimension geschickt. Eynige Magiebegabte behaupten auch, dasz Personen, welche nicht in diese Dimension gehoeren, damit auch zurueckgeschickt werden koennen, doch dies wurde nie bewiesen. Die Opfer verschwanden eynfach und wurden nie mehr gesehen. Durch den magischen Kreys aus Holzkohle, Asche und Salz, wird der Daemon unbeweglich gemacht und kann, wenn er den Kreys erst eynmal betreten hat, diesen nicht mehr ohne Hilfe verlassen. Durch die magischen Worte wird eyn Tor zwischen den Dimensionen aufgerissen und der Daemon hinuebergeschleudert. Viele Daemonen koennen aus eygener Kraft unsere Dimension nicht verlassen und freuen sich, wenn sie eyne Person kennenlernen, die den Zauber Exorzismus beherrscht. Dadurch ist schon so mancher zu viel Geld und/oder magischen Gegenstaenden gekommen.
Der Leser mag durchaus streytbar ob der Aussage seyn, dieser Exorzismus sey so universal, wie in dem oben aufgefuehrtem Werke angegeben oder aber auch nicht. Meyne Expertise sey der ersten Auffassung kontraer. Es mag durchaus gewisse Erfolge bey Verwendung jener Zauberey gegeben haben, aber dennoch verhaelt es sich meyner Eynschaetzung nach auch hier gleych, wie bey meynen Ausfuehrungen zur Herbeyrufung niedergeschrieben. Vor Verwendung dieser Formel warne ich ausdruecklich jeden, der nicht in eyner hoechst auszerordentlichen Miszlage involviert ist. Bey Analyse des Textes und auch im Nachfolgendem durch die Textanalyse der Vocalkomponente verifiziert, tritt ganz klar zum Vorscheyn, dasz nicht eyn Teyl der Formel den Daemonen im Kreyse unbeweglich macht. Durchaus gebe ich aber zu, dasz der Leser die Anleytung auch anders verstehen koenne, heyszt es doch er werde aus dem Kreyse, welche durch die Komponenten entsteht unbeweglich gemacht.
An dieser Stelle moechte ich, mit Verlaub, doch eynmal meyne Amuesiertheyt und zugleych meyne tiefe Bestuerzung ueber so eynen Gedanken ausdruecken. Wer glaubt, Asche, Salz und etwas Holzkohle mache irgendjemanden und gerade Daimonen unbeweglich, der ist nicht wirklich ernstzunehmen. Den mag ich kennenlernen, der jenen Zauber nachweysbar bey mehreren Daimonen erfolgreych angewendet hat.
Versteht mich jetzt nicht falsch werter Leser. Noch gelang mir keyne hundertprozentige Analyse der Vocalkomponente. Aber nehmet folgendes als eine erste Analyse hin:
Nachweyslich enthaelt sie im ersten Drittel eyne Art Schutz, den ich zur Zeyt noch nicht naeher klassifiziert habe. Somit ist wahrscheynlich, dasz der Wirkenden nicht vom Wesen angegriffen wird. Allerdings wird und das ist sicher, die im Original beschriebene Wirkung auftreten.
Im letzten Drittel der Formel widerhin finden sich die Komponenten, welche auf eyn Tor hindeuten, welches mit eyner gerichteten Bewegung verbunden wird. Es besteht auch die Moeglichkeyt, dasz der Verfasser oben aufgefuehrter Abhandlung den Zauber in dieser Weyse auslegt. Das heyszt, der Daimon versucht sich zu bewegen, kann aber nicht, weyl der Sog oder Druck der Torverbindung ihn bereyts erfaszt hat und seyne Macht sich zu widersetzen nicht grosz genug ist. Jedoch kann auch hier wieder eyne entsprechende Warnung anbey. Begreyft der Anderswelter das Geschehen, bevor das letzte Drittel des Cantus gesprochen wurde, so steht es ihm nach meyner Erkenntnis offen, sich zu wehren und/oder andere Masznahmen zu ergreyfen.
Die dilettantische Art und Weyse, wie bey der Niederschrift des Cantus verfahren wurde und insbesondere das Fehlen jeglicher eyndeutiger und klaerender Erlaeuterungen werfen keyn gutes Licht auf dieses Mitglied unserer Zunft. Hoffentlich anzunehmen ist, es sey die Rohfassung der Abhandlung eynes Lehrlings der Daimonologica Exorcicia in seynem ersten Lehrjahre oder traurigerweyse die Niederschriften eynes von eynem Chaoswesen Verwirrten oder sogar schlimmer, eynes fehlgeleyteten, geystig Instabilen, eynes Unterworfenen, der nun weyter im Sinne des Chaos die Fehlleytungen beziehungsweyse Eygenarten der Daimonenebene verbreyten oder sich fuer seyn Erscheynen auf unserer weltebene raechen moechte.
Im Hinblick auf die anagrammatischen Quadrate und die dreymalige Rezitation bey Anrufungen und Beschwoerungen kann der Interessierte von eynem weyteren Fehlurteyl oder zumindest eyner Nachlaessigkeyt ausgehen. Es ist durchaus wahrscheynlich, dass selbst die magischen Worte bey eyner so eynfachen Abschwoerung wie aufgefuehrt, dreymal ausgesprochen werden muessen, damit eyn sicherer Erfolg beschieden ist.
Mit diesen Ausfuehrungen verbleybe ich nicht laenger bey dieser aergerlichen Thematik und wechsle zu der ernsthafteren Exorziererey.
Mein letzter Aufenthalt an der glanzvollen Universität zu Marola gab mir die Gelegenheit, meine rudimentären Kenntnisse der Problematistik durch diverse Studien der Fachliteratur etwas zu erweitern. Nun wird hier viel über den Nachbarn Darian geredet, darunter über zahlreiche problemationes in und um die Verhältnisse in diesem Land. Ich begann also, Eure scripta theoreticae in Hinblick auf diese problemationes practicae zu rezipieren:
Das problematio fundamentum liegt hier im Problematen selbst, in diesem Fall Graf Dedekien, fest haeriert. Gleich einem Kometen (wenn ich Euren vortrefflichen Vergleich zitieren darf) zieht er zahllose weitere Probleme nach sich, die sich im Laufe der Zeit in ein problematio circumcirca verdichtet haben, ein Kreisproblem. Nun ist aber leider die Bevölkerung Darians nicht willens, den derzeitigen status zu alterieren, so dass immer weitere problemationes dieser Art entstehen, die sich teilweise schon zu sehr stabilen Ketten konglomeriert haben. Ein Problem, dass Ihr in Eurem Vortrage anspracht, war die problematio der Aufforstung. Hier liegt meiner Ansicht nach eine causa imprimis vor. Die Kette hat sich zu einem Kettenring, ich möchte ihn catena infinita nennen, concludiert: Kein Holz > kein Handel > kein Geld > keine Bäume > kein Holz! Ich glaube, dass die solutio hier im Zerschlagen dieser catena liegt, einem heftigen Hieb, der selbige aufbricht. Welches Glied der Kette jedoch zerteilt werden sollte, bin ich ebenso ratlos wie alle Laien, die es schon versucht haben. Ich hoffe, dass Ihr mir meine Dreistigkeit verzeiht, als Studiosa nova Eurer scientia schon solutiones zu experieren. So Ihr Zeit findet, würde mich Eure opinio zu meinen Gedanken interessieren, ob ich auf der via recta bin.
In der hiesigen Bibliotheca fand ich die Werke des Ruban ibn Hussami, die ich täglich am Wasserbassin meines Hauses, gut versorgt mit gekühlten Fruchtsäften, studiert habe. Es ist deshalb möglich, dass meine Termini etwas antiquiert sind, ergo bitte ich um Nachsicht und corrigere derselben.
der Thesis aus dem Prolog der Novella philosophica Ueber die Aesthetik der Neuen Zeit, von Muran Domicelsius von Amens, 996 NZ, Bibl. zu Amens, mit Thesen ueber das Wesen der Empfindsamkeit des Menschen; Kopie der Abschrift der Stiftsbibliothek der Abtei Dunkelstein zu Falkenberg, cum privilegio regis.
Wir haben die Empfindsamkeit als Einklang des eigenen Wesens mit der Welt definiert (Erstes Volumen). Betrachten wir nun die Natur dieser Verbindung, wobei wir uns vorab vergegenwaertigen, dass wir uns bereits auf der Ebene des Einklangs, nicht mehr der einer rein materiellen Betrachtung befinden.
Jeder Sinneindruck vermittelt uns eine Information ueber einen Gegenstand, unabhaengig davon, ob dieser nun koerperlich vorhanden oder ein Abstraktum darstellt. Diese In-formation ist nun zunaechst eine Botschaft diese Gegenstandes an jedes sinnfaehige Wesen in seiner Umge-bung (und in sehr eingeschraenktem Masse auch an alle anderen Ge-genstaende: Ein Stein ueberzeugt z.B. durch seine blosse Botschaft seiner eigenen Existenz einen auflie-genden Stein, nicht dessen Platz ein-zunehmen).
Innerhalb dieser Botschaften muessen wir nun differenzieren zwischen einer ideelen Komponente (1) und einer ae-sthetischen Komponente (2). Hierbei will uns die ideele Komponente ver-mitteln, was vermittelt werden soll, waehrend uns die aesthetische Komponente darueber aufklaert, wie etwas vermittelt werden soll. Diese beiden Komponenten sollen zunaechst im Einzelnen und schliesslich im Ver-haeltnis zueinander (3) untersucht werden.
ad 1: Im Mittelpunkt der ideelen Verbindung steht die Intention bzw. der Inhalt der Botschaft, kurz: eine Idee.
Folgen wir der Lehre von der u-niversellen Idee des Guntram von Seiden, welcher sich bei seinen Herleitungen wesentlich auf die Aus-fuehrungen von Poraphon, Die Idee in der Schoepfung, LV11, Bibl. ad Mira, bezieht, dann erhebt sich die Idee ueber den konkreten Gegenstand hinaus.
Guntram von Seiden fuehrt hierfuer als Beleg an, dass fuer jeden Ge-genstand schon ein Name existiert, wir also in der Lage sind, auf jeden Gegenstand zu zeigen und ihn zu be-nennen.
Daraus koennen wir folgern: Nicht das Werk schafft die Idee, sondern das Werk verkoerpert eine – bereits vorhandene – Idee.
ad 2: Genau betrachtet, liegt der aesthetischen Komponente einer Botschaft eine aesthetische Idee zugrunde, fuer welche grundsaetzlich das ad (1) gesagte gilt, mit der Besonderheit, dass diese Idee auf die Verwirklichung der aesthetischen Notwendigkeit, der Frage, wie etwas zu vermitteln ist, zielt.
Ohne Idee ist entsprechend keine Aesthetik denkbar. Die Frage nach dem Wie der Verkoerperung kann nicht von der Frage des Was getrennt werden.
Insbesondere ist es unmoeglich, ein Werk ohne Intention zu erstellen. Selbst die Absicht, ein Werk nur aesthetisch, nicht aber ideel zu gestal-ten, also ein Werk ohne Botschaft als reinen aesthetischen Selbstzweck, so traegt es doch zumindest die Idee des Gefallenwollens in sich.
ad 3: So scheint das Verhaeltnis von Aesthetik und Idee von einer sehr einseitigen Abhaengigkeit gepraegt zu sein, sich in ihren Fragestellungen nicht zu beruehren.
Dennoch wird erst durch die Ver-knuepfung von Intention und Aesthetik der Eindruck vollstaendig. Es ist – wie bereits ausgefuehrt – keine Aesthetik ohne Idee moeglich. Aber es kann auch kein Zugang ohne sie zur Idee erfolgen.
Erst die Aesthetik naemlich liefert dem Empfindenden den dem Gegenstand eigenen Wertmassstab, welcher erst den Einklang und die Einlassung und damit die Empfindung des Gesamteindrucks ermoeglicht.
Der diesjährige Gastgeber des Adelstages, Markgraf Kalveram von Norrland-Brassach, läßt verlauten, daß jeder Gelehrte, welcher zu diesem Anlasse eine eigene Erfindung vorstellt, mit einem Preise rechnen kann. Derjenige, dessen Erfindung die meiste Anerkennung verdient, wird reichlich mit Ruhm und Dukaten überschüttet.
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