Boten-Teil: Betiser Tribüne Seite 1 von 3

Betiser Familienzusammenführung

Tränen der Freude und Erleichterung benetzten das gramgezeichnete Gesicht von Francesca Quintanilla, als ihr geliebter Sir Henry schwanzzuckend auf sein Frauchen zustürmte. Fast ein Jahr war der Mops nach seiner unglücklichen Rattenjagd in den Betiser Kanälen verschollen gewesen (wir berichteten), als sich nun doch noch alles zum Guten wendete.
Beteiligt am glücklichen Ausgang dieser so leidvollen Geschichte war Elisabeth Wolkenstein, vielen Betisern noch als Adjutantin des Gouverneurs vom HU2-Atoll in angenehmer Erinnerung.
Ihr war wenige Tage nach Verschwinden des Hundes in einer Thaler Schiffertaverne eine Familie mit einem außergewöhnlich schönen Rassemops begegnet. Die Gruppe befand sich auf dem Weg von Betis nach Süden und gab lediglich zur Auskunft, das Tier sei noch nicht allzu lange bei ihnen. Nach ein paar höflichen Streicheleinheiten ging man wieder getrennte Wege. Erst geraume Zeit später stieß Fr. Wolkenstein auf unseren Bericht und den schmerzlichen Verlust von Donna Quintanilla. Immer noch in gewohnter Weise um das Wohl der Betiser Bürger bemüht, forderte sie nach eigenen Angaben bis weit in den Süden des Reiches verschiedene Gefallen ein, um jene Familie wieder zu finden. Tatsächlich gelang es, die vorübergehenden Besitzer Sir Henrys ausfindig zu machen. Diese waren erstaunt über die vornehme Herkunft des Tieres und gaben an, der Hund sei ihnen nass, dreckig und verstört in einer Betiser Gasse zugelaufen. Sie hätten den zitternden Mops sofort liebevoll bei sich aufgenommen. Ein mit Preziosen geschmücktes Halsband wäre ihnen jedoch nicht aufgefallen, sonst hätten sie über die bedeutende Herkunft des Tieres sicher mehr Nachforschungen angestellt. Gegen eine kleine Aufwandsentschädigung konnte Sir Henry alsbald seine Reise in die Betiser Heimat antreten und kam dabei sogar in den Genuß einer Jolborn-Passage auf einem der schnellen Kurierschiffe der Ostarischen Marine.
Frau Wolkenstein lehnte jedoch den großzügigen Finderlohn der überglücklichen Donna Francesca bescheiden ab. Wieder einmal das Problem eines Betiser Bürgers gelöst zu haben, sei ihr Freude und Belohnung genug. Und auch wenn sie nicht mehr auf der beliebten Ferieninsel tätig sei, so verfolge sie doch die Geschicke der schönen Stadt Betis und ihrer Bewohner nach wie vor mit großem Interesse.
Inzwischen hat sich Francesca Quintanilla bereits wieder mit ihren beiden Möpsen in der Öffentlichkeit gezeigt, auch wenn sie dem Rückkehrer noch eine gewisse Schonung auferlegt hat. Denn ob Sir Henry die Aufregung und das ungewohnte Essen ohne bleibende Schäden überstanden hat, wird sich zeigen. Indes sind wir sicher, dass Donna Quintanilla nichts unversucht lassen wird, ihren geliebten Mops alle erlittenen Strapazen vergessen zu lassen.

Bürger des Monats (HB 85)

Zum Bürger des Monats wurde in diesem Monat die Händlerfamilie Rivitalizzante ernannt. Das junge, aufstrebende Händlerpärchen Benuto und Patrula Rivitalizzante, so die Jury in ihrer Begründung, trage wesentlich dazu bei, der breiten Bevölkerung zu ordentlicher Kleidung zu verhelfen. Während sich in der Vergangenheit vor allem die Motten an den Roben der Wohlhabenden erfreuten, können sich nun auch weniger Betuchte ein feines Gewand leisten. Das neueröffnete Handelshaus kauft die nicht mehr benötigten Kleidungsstücke auf, bessert sie notfalls aus und verkauft sie dann weiter. Kostenlose Abholung gehört genauso zum Service des Handelshauses wie eventuell notwendige Anpassungen. Das Unternehmen strebt bereits eine Expansion an und richtet derzeit eine Papiermühle ein. Dort sollen die nicht mehr gebrauchstüchtigen Kleidungsstücke, abgenutzte Textilien und Lumpen zu Büttenpapier verarbeitet werden.

Der Handelsprophet (HB 85)

Tageskurse
Erlesene Kräuter       1 kg     9 Groschen
Parfum                                     3 Dukaten
Seidenstoff -Reste                 6 Groschen
Nesselstoff -Reste                 4 Groschen

Erneut ist zu beobachten, dass kleine Seidenstoff – und Nesselstoff -Reste wieder sehr begehrt sind. Diese werden zu Schals umfunktioniert, um sie als Geruchsschutz um Hals und Mund zu tragen. Auch Parfum und duftende Kräuter sind zur Zeit sehr beliebt.

Stadtgeschehen (HB 85)

Dem Stadtrat von Betis wurde ein spezielles Problem zugetragen, Die mit der Entsorgung der Toten beauftragten Knechte kommen offensichtlich nicht mehr ihren Pflichten nach. Dies führt dazu, dass in und um die Stadt herum immer wieder Leichenfunde angezeigt wurden. Vor allem die Kanälen werden vermehrt durch Leichen und Tierkadaver verschmutzt. Ebenso hat die Belegung des städtischen Gefängnisses ihre Aufnahmekapazität weit überschritten, da keine Hinrichtungen mehr stattfinden können. Herbeigerufene Henker erscheinen nicht mehr und vernachlässigen ihre Pflicht. Verstorbene in Siechen- und Armenhäusern werden ebenfalls nicht mehr zum Begräbnis abgeholt.
„Ein unzumutbarer Zustand, der sofort behoben werden muss!“ fordert der Patrizier

Die unverzichtbare Liste des guten Geschmacks (HB 85)

Was sich schickt:

  • Originelle Modekunst
  • Heilkräuter und Streukräuter
  • Düfte von „Die Alte Parfumerie“ !!
  • wiederaufgetauchte Haustiere
  • Sauberes Wasser

Und was nicht:

  • Kopieren von Kunst und Mode
  • Das Berühren von Leichen
  • Leichen in den Kanal werfen
  • Gebell in den Morgenstunden
  • sich nicht regelmäßig zu waschen

Der Handelsprophet

Tageskurse

Aurazith 1 heligonische Unze   3 Dukaten
Brennholz 1 m3 15 Groschen
Seidenstoff 1 m2 2 Dukaten
gefärbte Schafwolle 500 g 7 Groschen
gefärbte Alpakawolle   500 g 1 Dukaten
gefärbte Buraiwolle 500 g 1 Kreuzer

Das Brennholz ist auch dieses Jahr wieder teurer geworden. Importe aus anderen Ländern bleiben schwierig. Der Wert von Seidenstoff schwankt stark, wohingegen der Preis für gefärbte Wolle kaum zu bremsen ist, abgesehen von Buraiwolle – was wohl am beissenden Aroma liegt.

Stadtgeschehen

Trotz der Kälte hat sich in Betis seit einigen Wochen die Hosenmode bei den männlichen Bürgern zu immer engeren Hosen entwickelt. Da Seide in den Saarkamonden eher selten getragen wird, greift die Betiser Avantgarde auf handgestrickte Strumpfhosen zurück. Farblich haben sich kalte Pastelltöne in Blau, Türkis und Lavendel durchgesetzt. Der neueste Schrei sind vertikal gestreifte Hosen, die ein wenig an darianische oder vjoshavener Beinkleidung erinnern.

Die unverzichtbare Liste des guten Geschmacks

Was sich schickt:
• Hochzeiten im Freundeskreis
• Crelldinorschuppen am Nachthimmel
• Männer in Strumpfhosen
• Reisen ins Ödland Kernland
• Schattentheater aus Dunkelstein

Und was nicht:
• Unterirdische Akademien
• Crelldinorschuppen im Vorgarten
• Brökhelfieber
• Reisen nach Zorkhan

Stadtgeschehen

Eine erstaunliche Anzahl von fünf Neueinstiegen gibt es in diesen Tagen in der „Gunst und Kunst“-Liste. „Das,“ so der zuständige Redakteur der Betiser Tribüne, „zeigt, wie vielfältig die heligonische Kultur in den vergangenen Jahren geworden ist. Wahrlich, der heligonischen Liedkunst stehen güldene Zeiten bevor!“
Im Stadtteil „Alte Stadt“ wurde von sedomeesischen Ogedinnen ein Gebäude erworben, welches zukünftig als kulturelles Zentrum für den urogedischen Glauben dienen soll. Aus dem Großen Rat der freien Reichsstadt verlautete, man freue sich sehr über diese Bereicherung der Kultur der Stadt.

Gunst und Kunst

Was die Heligonier am liebsten hören
1 (3) Findabair – „Eine Insel mit zwei Bergen“
2 (2) Ostarische Utzgan-Nationalmannschaft mit H. Schönefonte – „Sempre Utzgan“
3 (-) Die Wüstenlärchen – „Sedomeesische Tänze“
4 (5) Hariolf und Engolf – „Die Herbstblume“
5 (1) Raimondo Altongo – „Oh la la, Bella!“
6 (-) Stachel – „Ödlinge“
7 (-) Rodebar – „Ebendrum will ich nicht kämpfen“
8 (4) W.A. Mordshart – „Wein‘ nicht um mich Emarania!“
9 (-) Stachel – „Mond über Schustergass'“
10 (-) Kinderchor des Atzelsteiner Waisenhauses – „Der Bischof kommt, der Bischof kommt!“

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