Zum Bürger des Monats wurde von der Jury dieses Mal ausnahmsweise keine Einzelperson, sondern ein ganzer Berufsstand ernannt: die Künstler der Stadt Betis und des Königreichs Heligonia! Diesen sei zu verdanken, welch frohes, ausgefülltes und inspiriertes Leben man in der freien Reichsstadt zu führen in der Lage sein, so die Jury in ihrer Begründung. Deshalb sei es nur Recht, allen Künstler, ob sie Schauspieler, Maler, Musiker oder Schriftsteller seien, für ihre Kunst zu danken und damit der Hoffnung Ausdruck zu verleihen, noch lange in den Genuss ihrer Darbietungen zu kommen.
Boten-Teil: Betiser Tribüne Seite 2 von 3
Was sich schickt:
- ehrliche Übereinkünfte
- Kindergeburten
- die geplante Volkszählung
- Musik und Tanz
- ordentliche Flottenmanöver
Und was nicht:
- falsche Versprechungen
- Kindesentführungen
- geplante Auswanderung
- Nächtliche Belästigung
Tageskurse
Aurazith 1 heligonische Unze 1 Dukaten und 8 Groschen
Ein Bündel Rosshaar 5 Kreuzer
Söldnerlohn 1 Tag 6 Groschen und 1 Kreuzer
Langschwert 28 Dukaten
Schweinedarm 1 Kreuzer
Der Aurazithpreis steigt noch immer leicht. Der Preis von Söldnerlöhnen und Waffen verteuert sich ebenfalls weiterhin, Grund dafür ist der anhaltende Konflikt mit Stueren.
Francesca Quintanilla, Patrona einer der einflussreichsten Familien Betis, hatte in diesen Tagen einen herben Schicksalsschlag zu bewältigen. Sie beklagte den Verlust des Mopses „Sir Henry“, eines ihrer Lieblingshunde. Niemals zeigte sich die edle Dame ohne ihre Möpse in der Öffentlichkeit – vielmehr stellte sie diese stolz zur Schau. Die gepflegten Rassehunde unterstrichen perfekt das aristokratische Auftreten der Patrizierin und rundeten ihre prachtvolle Garderobe ab.
Stets sorgten ausgewählte Diener für ausreichend Auslauf, um dem Bewegungsbedürfnis gerecht zu werden und so die Vitalität der Möpse zu erhalten. Doch dieser Freimut sollte denjenigen Recht geben, die darin schon immer eine gefährliche Fahrlässigkeit gesehen hatten. So begab es sich, dass Sir Henry auf einem seiner Spaziergänge die Verfolgung einer Ratte aufnahm. Im Eifer des Jagdfiebers stürzte der todesmutige Mops in einen der Kanäle und entzog sich dort den Blicken seiner Diener. Als diese die Leine einholten, war daran weder der Hund, noch das Halsband.
An dem besonders fein gearbeiteten Halsband finden sich die gleichen Zierrate aus edlen Steinen wie im Halscollier der Herrin wieder.
Außer sich vor Wut und Trauer legte Francesca Quintanilla selbst Hand bei der Bestrafung der Diener an. Zwar wurde die Leiche von Sir Henry noch nicht geborgen, doch für die Patrizierin scheint ein Fortleben ihres Mopses ausgeschlossen. Wie könne er ohne sein feines Essen aus erlesenen Zutaten auch nur einen Tag überleben? Die aufwändige Zubereitung der Mahlzeiten, die fürsorgliche Pflege und nicht zuletzt die zärtliche Zuwendung könne der Mops keinesfalls außerhalb der Palastmauern des Anwesens Quintanilla erfahren.
So wird sie von nun an allen Menschen, die ebenfalls den Verlust eines geliebten Lebewesens zu beklagen haben, als leuchtendes Vorbild dienen. Mit hoch erhobenem Haupt zeigte sie Stärke in dieser verzweifelten Lebenslage. Den Tränen nahe, doch voller Selbstbeherrschung, verkündete sie, dass sie nicht eher ruhen möge, bis sie den Leichnam von Sir Henry standesgemäß bestatten könne.
Tageskurse
Aurazith 1 heligonische Unze 2 Dukaten
Brennholz 1m3 9 Groschen
Pferd 50 Dukaten
Pferdewagen 55 Dukaten
Der Anstieg der Brennholzkosten ist auf die Vorhersagen eines frühen harten Winters zurückzuführen. Allgemein stiegen in letzter Zeit vor allem die Kosten für Lasttiere und Wägen, da viele Lasttiere nach Südnuremburg und Ostdracconia verkauft wurden.
Seit einigen Monden scheinen wieder gehäuft Menschen aus Süd-Nuremburg ihre Hoffnung auf eine Flucht nach Betis zu setzen, indem sie sich über Flöße auf dem Jolborn bis in die freie Reichsstadt treiben lassen. Die armen Seelen wurden anfangs von den Bürgerinnen und Bürgern der Stadt noch fürsorglich aufgenommen, doch inzwischen häufen sich Stimmen, welche die hohe Anzahl an Bettlern in den Gassen auf ebenjene Flüchtenden zurückführen und vom Stadtrat schnelle Maßnahmen verlangen. Um etwaigen Unruhen vorzubeugen hat dieser deshalb beschlossen, die Tore für Neuankömmlinge aus Süd-Nuremburg bis auf Weiteres geschlossen zu halten, was wiederum von anderer Seite der Bürgerschaft scharf kritisiert wird. Die Flüchtenden aus Süd-Nuremburg scheinen angesichts dieser Maßnahmen nun ihr Glück auf der anderen Seite des Jolborn, in Borngart, zu versuchen.
Was sich schickt:
• Gemeinsames Zugegensein
• Tiefland-hochländische Lehen
• Düfte von „Die Alte Parfumerie“
• Lehrjahre im Hochland
• Das Herzog-Uriel-II-Atoll!
Und was nicht:
• Fluchten von Hauptverdächtigen
• Bündnisse zwischen Staatsfeinden
• Reliquienentwendungen
• Wohlgeordnete Zustände der Anarchie
• Risse, die durch die Gesellschaft gehen
Im Anschluss an die Kanaleröffnung wurde durch Adalbert von Torpstein, Baron zu Hoheforingen eine militärische Spezialentwicklung vorgestellt: Es handelte sich um die sogenannten Wasserschlangen, leichte, zerleg- und tragbare Boote, die von zwei Abteilungen von Matrosen der Emaranseeflotte in einem Wettlauf vom Marktplatz in Ankur zum Ufer des Brazach getragen wurden. Die Boote wurden dort zusammengebaut, und zu Wasser gelassen. Schließlich wurde mit einem Bordgeschütz ein Seil auf die andere Uferseite geschossen, worauf sich die Bootsmannschaften mit der Hilfe des Seils ans Ufer zogen. Dort holten sie eine braune bzw. grüne Fahne mit der Marashnatter darauf ein, ruderten wieder zurück, zerlegten die Boote und übergaben die Fahnen an Herzog Angilbert I. Diese Vorlegung der Fahnen in den Farben Hohenforingens war gleichzeitig als Geste der Treue gegenüber dem Herzog gemeint. Die zuerst eingetroffene Mannschaft erhielt zur Belobigung einen Orden von Baron Adalbert.
Zum Abschluss der Ereignisse am Brazachufer, nachdem es nun schon etwas dämmerte, ließ Brenzo Reißwasser, Kapitän der Nordschwalbe aus Härtwigs Hafen durch eine Handvoll Ingenieure (man beachte die tlamanische Aussprache) der berüchtigten Arnacher Wehrtechnologiespezialisten, die zugleich unheilvoll und vielversprechend klingende Feuerwerksinstallation „Brazach in Flammen“ aktivieren. Obwohl die beeindruckende aber auch irgendwie gefährlich anmutende Feuerschau, dem einen oder anderen Zuschauer einen ordentlichen Schrecken einjagte, kam es zu keinem nennenswerten Zwischenfall.
Der Tag wurde mit einem Ball in der herzöglichen Residenz abgeschlossen. Es wurde ausgelassen bis in den Morgen hinein gefeiert. Erwähnenswert ist sicherlich der Prinz von Thal, der mit allen erlauchten Damen die ganze Nacht hindurch tanzte, bis auch die letzten Tänzer das Parkett räumten.
Verehrte Leser, höret also was sich zugetragen während der Amtseinführung seiner Erlaucht, Angilbert I., Herzog von Ostarien. An diesem denkwürdigen Tag trug es sich zu, dass sich die Tore des Herzog-Angilbert-Kanals zum ersten Male für die Öffentlichkeit öffneten, der von nun an den Emaransee mit Jolborn und Brazach verbindet. In Yllmar taten sich wenige Tage zuvor zum ersten Mal die Schleusentore auf, um das Flaggschiff der Emaranseeflotte in den schiffbaren Kendlon zu entlassen, damit dieses bei der Flottenparade zur Amtseinführung unseres geliebten Herzoges anwesend sein konnte.
Während die Kriegskogge „Ehlerwaldstolz“ unter dem Kommando von Peregrin von Nordemeran und das Flaggschiff „ Anselm von Thal“, ein Schiff der Herzog Uriel Klasse unter dem Kommando von Elian Sander unter tosendem Applaus und Jubelschreien der versammelten Bevölkerung von Yllmar den Kanal verließ, schlossen sich weitere Einheiten der Brazachflotte dem Festverband an, um nach Ankur zu segeln, darunter die in Neuenstein stationierten Ruderkampfschiffe und Segelfahrzeuge unter dem Kommando von Kapitän Harbert von Rotzingen-Kasau.
Zu gleicher Zeit versammelten sich um die Zollhäuser und Schleusen entlang des Herzog- Angilbert-Kanals die Menschenmassen um die Amtseinführung mit voller Beflaggung und einer Parade der dort stationierten Armeeeinheiten zu feiern, wie vom Generalquartiermeister Karolus von Neuenstein verfügt. Darüber hinaus wurde der komplette Herzog-Angilbert-Kanal am Abend des Festtages von unzähligen Laternen illuminiert.
Karolus von Neuenstein stiftete an jedem Zoll- bzw. Schleusenhalt des Herzog Angilbert Kanals einen Stützpunkt samt Schutztrupp-Besatzung mit angeschlossener Herberge, damit die Reisenden entlang des Kanals stets vor aller Unbill und Gefahr geschützt seien.
Die Verbände der Zollposten, die dem Kanalerbauer Karolus von Neuenstein unterstehenden Truppen, die Verbände der Sicherungstruppen des Kanals sowie die auf dem Truppenübungsplatzes Lordsburg stationierten Einheiten versammelten sich zu einem prachtvollen und farbenfrohen Parademarsch nach Ankur zu Ehren Seiner Erlaucht Angilbert I., Herzog von Ostarien, der jeden Uniformliebhaber in Entzücken versetzte. Bei der Ankunft der Marschkolonne wurde die Oberhoheit und die Verwaltung des Kanals von Karolus von Neuenstein voll Stolz und Demut an Seine Erlaucht übergeben. Seine feierliche Ansprache beendete der Generalquartiermeister mit dem schönen Satz: „Die Schutztruppe vereint alle Ostarier entlang des Kanals, Erzmarker, Oranecker, Tristenberger, Hohenforinger, Lodenburger, Emaranier und Soltraner unter einem Banner, dem des Friedens und des Zeichens unseres gütigen und guten Herzogs Angilbert, dem ein langes und gesundes Leben Beschieden sei.“
Einer der vielen Höhepunkte der Festtage zur Übernahme der Regierungsgeschäfte von Herzog Angilbert I. Uriel, sicher aber der für die Zuschauer spektakulärste, war die große Flottenparade auf dem Brazach am 13. Tag des 1. Poena 42 n.A.III. Die Gerüchte, wie viele Meilen der Konvoi wohl lang wäre und wie viele Schiffe dabei sein würden, wurden von Stunde zu Stunde ausufernder. Doch kaum einer wusste so recht, was die Zuschauer erwarten würde. Und viele, unüberschaubar viele Zuschauer waren an das Brazachufer gekommen. Selbstredend war die Ehrentribüne bis auf den letzten Platz gefüllt und neben dem jungen Herzog waren mehr Herrschaften von Stand vertreten, als auf so manchem Adelstag. Ebenso war das gesamte Admiralskorps der Marine in Galauniform zugegen. Inmitten dieser trauten Runde war auch die Seeherrin von Drachenhain zu finden, die sich offensichtlich sehr wohl fühlte. Insgesamt wäre es hier müßig, endlose Listen von Namen aufzuzählen. Ebenso wollen wir den geneigten Leser nicht mit Flottenlisten langweilen und werden Schiffsnamen deshalb nur im Ausnahmefall erwähnen.
Schon von weitem sah man die vollbesegelten Schiffe den Fluss herabkommen. Die Eröffnung machte die Abordnung des Marinekurierdienstes. Kurierschiffe mit bunt bemalten Segeln in sauberer Formation zogen am Stadthafen vorbei. Es waren – der Anzahl der ostarischen Baronien entsprechend – zwölf Schiffe und auf jedem Segel prangte übergroß und leuchtend ein Baroniewappen. Für den Kenner aber noch bemerkenswerter als dieser farbenfrohe Eröffnungsgruß waren die Soldaten an Bord. Auf jedem Kurierschiff stand in schneidigem Habacht eine Gruppe von Männern in schwarzen Uniformen: Marashnattern. Die Elitetruppe der ostarischen Marineinfanterie grüßte so den herrschenden Herzog und führte gemeinsam mit den Baronien den Zug an.
Gefolgt wurde diese Formation von den Schiffen der Gesandtschaften. Eine große, bunte Schar von Schiffen kam den Fluss herab, fast jeder der anwesenden Gäste war per Schiff angereist und eben jene waren nun Teil der Parade. Die weiteste Anreise hatte sicherlich die Karacke „Felsental“ aus dem gleichnamigen fernen Lande Felsental, im Norden der Mittellande, mit welchem Ostarien seit dem letzten Adelstag in Verbindung steht. Ein stolzes Schiff, mit dessen Größe nur Wenige konkurrieren konnten. Der Karacke folgte auch gleich die größte Schiffsabordnung, welche durch die freie Reichsstadt Betis gestellt wurde. Unter der Flagge der stolzen Handelsstadt fuhren nicht weniger als vier Schiffe, nämlich jene die vor 5 Jahren am großen ostarischen Flottenmanöver vor dem Herzog-Uriel-II-Atoll teilnahmen. Ebenfalls einen weiten Weg auf sich nahmen die zwei Koggen aus Seeburg am Bodenlosen See, von wo auch eine Abordnung zu den Feierlichkeiten angereist war. Eine Neuerung aus Drachenhain waren die beiden Handelsfahrer, die aus Lindfurt gesandt wurden. Die neuen Schiffe der Linnen-Klasse sollen den Flusshandel weiter beleben und werden sicher zukünftig noch öfter in Ankur zu sehen sein. Noch weiter aus dem Süden, nämlich aus Thal kam der neue Hochsee-Segler der Baronie Welzen, die „Sirkos“. So mancher Seebär mutmaßte hierauf, ob sich Welzen wohl zukünftig stärker in den Südlanden engagieren werde. Den meisten Platz in diesem Teil der Parade hatte aber das Kurierschiff „Nordschwalbe“ das für Arnach aus seinem Stationierungsort Härtwigs Hafen angereist war. Wirklich bedrohlich hierbei waren aber die Aufbauten auf dem Deck, die einige Ingenieure des Arnacher Arsenals anbrachten, um am Abend ein Feuerwerk abzubrennen (welches, wie sich später herausstellte großartig und weitgehend ungefährlich war). Trotz der sicheren Zusage, während der Parade kein offenes Feuer an Deck zu haben, bewahrte so mancher andere Schiffsführer angemessenen Abstand. Immer wieder durch kühne Wendemanöver und kräftige Ruderschläge ihre Position wechselnd sorgten zwei Angaheymer Drachen immer für Aufsehen. Ebenso trugen die stolzen Hochtalbewohner ihre Freude aber auch durch wilde Gesänge und Jubelrufe zur Schau.
Nun war es an der drachenhainisch-ostarischen Allianzflotte, dem Herzog zu huldigen. Auch wenn der Stueren-Konflikt im Moment nur leise schwelt, sorgen diese tapferen Seeleute für Sicherheit und Nachschub an der Nordwest-Grenze. Sechs Schiffe, jeweils eines aus Drachenhain und eines aus Ostarien fuhren Eines neben dem Anderen den Fluss herab und als Zeichen der Verbundenheit waren mit Wimpeln und Blumen verzierte Girlanden zwischen den Schiffen gespannt. Hier fuhren die ostarische „Jolseelilie“ und drachenhainische „Südwind“ Seit an Seit. Die beiden Flaggschiffe zeigten so jedem Zweifler offen, dass zwischen die beiden noblen Länder kein Keil zu treiben ist.
Der nächste Teil Parade war nun die Ehrenformation der Schiffstypen der Ostarischen Marine. Für die Ruderkampfschiffe fuhr die legendäre „Pfeilschnell“ unter ihrem nicht unbekannten Kommandanten Joost van Goov. Die Bewaffneten Fischereifahrzeuge wurden durch die „Baroness Sophia“ vertreten. Gerüchte sprechen dem kleinen Schiff sagenhafte Eigenschaften zu und nicht umsonst ist die „Baroness“ das einzige Schiff, das die Erlaubnis hat, die gefürchtete Yagibur-Route zu befahren. Die Frachtkoggen wurden durch die „Carolus Valentinus“ vertreten (deren hagerer Kapitän für seine grotesken Erzählungen bekannt ist). Die Kriegskoggen der Darbor-Klasse wurden von der in Ankur beheimateten „Lodenburg“ vertreten. Die modernen Schiffe der Herzog-Uriel-Klasse repräsentierte die „Prinzessin Richiles“, die bereits am 2. Ödlandkrieg teilgenommen hatte. Das letzte Schiff diese Gruppe war die „Utzgolf“ eines der neuen, großen Lazarettschiffe der Flotte.
Mit besonderem Jubel wurden nun die drei Schiffe der 1. Ostarischen Expeditionsflottille empfangen. Geführt wurde diese Gruppe wie immer durch das eherne Kommando von Ostariens wohl bekanntestem und verwegenstem Seehelden, Kommodore Xurlsen Kielholer, auf dessen Taten sich auch der Ruf der oben erwähnten „Pfeilschnell“ stützt. Für die Flottille aber war es auch eine Abschiedsfahrt denn zwei Tage nach den Feierlichkeiten brachen die Schiffe ein weiteres Mal über die Weltmeere auf um Länder zu sehen, die nie ein Ostarier zuvor betreten hat.
Zuletzt nahte eine Gruppe großer Segler verschiedener Bauart. Wie auch die erste Gruppe hatten sie prächtig bemalte Segel, aber diesmal prangte auf jedem strahlend weißen Leinen das Wappenschild mit der Marashnatter, das Wappen des Herzogtums. Es waren die „Erzmark“, Flaggschiff der Brazachflotte, die „Prinz Aftalun“ Flaggschiff der Jolbornflotte, die „Xurliana“, Flaggschiff der Kolonialflotte und die „Anselm von Thal“, Flaggschiff der Emaranseeflotte. Diese Formation war in der Tat eine Premiere, denn alle Flaggschiffe der vier ostarischen Flotten an einem Ort, das gab es vorher noch nie. Bisher war der Wasserweg zum Emaransee nicht schiffbar und die „Anselm von Thal“ war das erste große Schiffe, dass vom See herabgeschleust wurde (und das ganze drei Tage vor der Eröffnung des Herzog- Angilbert-Kanals, der bürokratische Aufwand muss gewaltig gewesen sein!).
Jubel allenthalben und so manchem wurde vom vielen Salutieren der Arm schwer. Die Stimmung auf der Ehrentribüne war fröhlich, ausgelassen aber auch würdevoll und in der Mitte sah man den jungen Herzog stolz und zugleich gerührt. Wer im Lande konnte schon von sich behaupten, mit solch einer Parade geehrt worden zu sein?