Auch in diesem Jahr wurde das allseits beliebte Jolfisch-Fest in Darian in der gewohnten Pracht gefeiert. Graf Dedekien hielt eine Rede auf dem großen Marktplatz von Darbor. Er ermahnte seine Untertanen die Steuern rechtzeitig zu entrichten und begnadigte zahlreiche Kerkerinsaßen. Das fahrende Volk der Sreghewar bot seine Kunststücke dar, bevor es sich aufmacht die Monde der Poëna und des Helios wieder durch ganz Heligonia zu ziehen. Anschließend fand ein großer Markttag statt, bei dem die zahlreichen darianer Händler ihre exotische Warenvielfalt darboten. Es wurde bis in die frühen Morgenstunden gefeiert, gegessen und Glücksspiele abgehalten. Die Poëna- und Xurl-Priesterinnen und Priester hatten am nächsten Tag alle Hände voll zu tun, um die Bevölkerung von den Folgen des Festes zu heilen.
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Zuerst schien es sich nur um ein Gerücht zu handeln, doch dann berichteten Augenzeugen, daß die Gelehrte Tepharea im Reiche Dysterthor von anderen ihres Standes durch Zauberey in das Dunkle Reich gesandt wurde. Dies geschah offensichtlich ohne die Zustimmung Tephareas, doch es wird angenommen, daß sich die Mitglieder der Academica Nocturna ihrer annehmen werden.
Anfangs waren es nur vage Gerüchte, die sich nun jedoch zu bestätigen scheinen. Baronin Richilda hat sich vom Ogedentum abgewendet und will fortan ein Mitglied der ceridischen Kirche sein.
Die Reaktion Graf Waldemars von Drachenhain war zwar zuerst sehr positiv auf den plötzlichen Sinneswandel der Baronin. Doch zeigt er sich nun, nach noch nicht näher bekannten Ereignissen in Drachenberg, eher verhalten. So sollen die Hilfslieferungen, die zwei Baronien dem Volke von Drachenberg zukommen ließen, spurlos verschwunden sein. Weiterhin sollen üble Mächte in Drachenberg ihr Unwesen treiben. Auch zeigte sich Graf Waldemar entsetzt über den Umstand, daß in Drachenberg offensichtlich Anarchie herrscht. Verschiedene aufrührerische Elemente hätten versucht die Macht an sich zu reißen und Baronin Richilda sei dieser Situation nicht gewachsen gewesen. Daher ordnete der Graf von Drachenhain an, daß 300 Mann seiner in Jolbruck stationierten Truppen gen Drachenberg ziehen, um dort für Ruhe und Ordnung sorgen. Auf diesem Wege möchte Graf Waldemar nochmals daran erinnern, daß im Falle eines Machtwechsels in Drachenberg nur er zu entscheiden hat, wer die Regierungsgeschäfte in seinem Lehen leitet!
Kathedralenbau: Der Kathedralenbau zu Wasserau schreitet zügig voran. Baumeister aus ganz Heligonia sind eingetroffen, um dieses Monument des ceridischen Glaubens zu errichten. Überschattet wird der Bau durch den tragischen Tod zweier Bauarbeiter, die in betrunkenem Zustand von einem Gerüst fielen.
Hafenerweiterung in Oberau: Der Rat von Wasserau hat der Stadt Oberau für die Erweiterung des Fischereihafens 8000 Dukaten zugesagt. Damit kann sofort mit dem Bau begonnen werden.
Quelle: Die jüngst entsprungene Quelle nahe Vorberg soll magische Heilkräfte besitzen, besonders für Augenleiden und rheumatische Beschwerden. Die Baronin hat beschlossen, nahe der Quelle eine ceridische Kapelle sowie ein Xurl-Heiligtum errichten zu lassen, um das friedliche Miteinander der Religionen zu bekräftigen. Ebenso soll ein Badehaus gebaut werden.
Heerschau: Die erste Heerschau am letzten Tage der 1. Poëna war insgesamt vielversprechend und hat erwiesen, daß Emarania einem Angriff durchaus gewachsen ist.
Helioceriden: Es wird gemutmaßt, daß sich noch vereinzelte Helioceriden in Emarania befinden, auf deren Dingfestmachung eine Belohnung von 2 Dukaten pro persona ausgesetzt wurde. Es ist dabei unerheblich, ob tot oder lebendig.
Aus dem Schloß: Der Gesundheitszustand des Kanzlers ihrer Hochwohlgeboren, Anselm von Rabenstein, der nach 15 Jahren Kerkerhaft während des heliocerididschen Terrorregimes endlich befreit werden konnte, hat sich soweit stabilisiert, daß er einen Teil seiner Geschäfte wieder aufnehmen konnte.
Hauptmann Valerian wurde aufgrund seiner besonderen Fähigkeiten zum Nachfolger des aus Altersgründen aus dem Amt scheidenden Oberst Aurelius, dem Führer der emaranischen Garde, bestimmt und entsprechend den Bestimmungen zum Oberst befördert. Er tritt sein Amt unverzüglich an und gilt als besonders loyal, treu und diszipliniert.
Im Helios-Boten Ausgabe 11 berichteten wir von der feierlichen Weihe des Doms zu Quellstedt. Die Redaktion erhielt Zuschriften von einigen Lesern, die uns zeigten, daß der Bericht etwas mißverständlich war. Es handelte sich hier nicht um die Einweihung des Domes, sondern um die Grundsteinlegung und die Segnung der Erde durch den Großinquisitor. Die Fertigstellung des Doms zu Quellstedt bedarf natürlich noch einiger Zeit. Auf den Reaktionen über den Inhalt der Rede des Abts von Dunkelstein möchten wir hier nicht näher eingehen.
Die Ogeden reichten Euch die Hand wider dem Übel und der Schwarzmagie in Heligonia, doch Ihr antwortetet mit Verleumdung, Intrige und Haß. Und eben dieser Haß wird Euch vernichten. Wir wissen wohl, daß andere Ceriden wie Unser verehrter Graf Waldemar von Drachenhain ihren Glauben nicht nur auf der Zunge tragen, um damit ihr eigenes Wohl zu mehren, sondern ihn vielmehr leben. Diesen rufen Wir zu: Wendet Euch ab von den falschen Propheten und Inquisitoren und hin zu Eurem wahren Glauben. Wir wollen Euch nicht bekehren, sondern mit Euch friedvoll in einem starken Heligonia der Zukunft entgegenschreiten. Die von Machtsucht Besessenen führen Euch in den Untergang. Aber Ogeden und Ceriden können und sollen Schulter an Schulter wie Brüder stehen wider denen, die sich an Heligonia nur bereichern wollen.
Alle Bewohner Heligonias seien daraufhingewiesen, daß Fälschungen im Umlauf sind, welche den Zweck verfolgen die Person Seiner Hochwohlgeboren Lord Angus McPhee, Baron von Tagil, auf die schändlichste Weise zu diffamieren. Nur Proclamationes, welche das Siegel und die Unterschrift Seiner Hochwohlgeboren tragen, können als echt angesehen werden.
Alle Angriffe, verbaler oder manueller Art, auf die friedensschaffende Handelspolitik Tagils oder wider den Ogedenbund werden nicht mehr toleriert. Unsere Geduld mit denen minderen Verstandes neigt sich dem Ende zu.
Sucht Ihr ein neues Betätigungsfeld, mit interessanter, abwechslungsreicher Arbeit an der frischen Luft? Habt Ihr Teamgeist? Dann seid Ihr bei uns richtig, denn wir suchen Holzfäller für Rodungsarbeiten an der Grenze der Provinz Niederfranken im Parimawald. Falls Ihr nicht mit Holz umgehen könnt, suchen wir auch Steinmetze für Bauarbeiten in der Baronie Jolbenstein.
Fühlt Ihr Euch berufen, so meldet Euch bei:
In der Blüte seiner Jahre und auf dem Höhepunkt seines Wissens auf dem Gebiet der arkanen Künste ging
Jaspar Jamantin
in der Nacht des Poëna-Festes auf Burg Niederkamm von uns.
Wir betrauern den tragischen und sinnlosen Tod eines Mannes, der sich bei der Beschaffung von wichtigen Schriftrollen sehr verdient gemacht hat. Fürderhin hat er sich einen unvergeßlichen Namen bei der Erforschung des Parimawaldes gemacht.
Möge Gwon seine Seele zu Helios geleiten und ihm ein würdiger Platz am Sternenhimmel zugewiesen werden.
Seinen feigen Mördern möge die gerechte Strafe ereilen. Wenn schon nicht auf dieser Erdenschale, dann in Saarkas Unterwelt. Mögen sie um Gnade winseln, bevor ihre Seele der Zyberus zum Fraß vorgeworfen wird.
Endlich ist es dem unermüdlichen Naturforscher Deflorus gelungen das Geheimnis über die Entstehung des Tatzelfelser Honigmets zu lüften. Nach langwierigen Beobachtungen stellt er folgendes Traktat der interessierten Bevölkerung vor:
“Bekanntlich wird jedes Bienenvolk von den Weibchen regiert, die auch fast alle notwendigen Arbeiten verrichten. Dem Männchen fällt jedoch nur die eine Aufgabe der Befruchtung zu. Nach Verrichtung derselben ist das Verweilen im Bienenstock nicht mehr notwendig und wird von den Weibchen gar als überflüssig empfunden. Daher wird das ausgediente Männchen aus dem Bienenstock hinausgeworfen. Um jedoch das Bienenmännchen vor dem sofortigen Verhungern zu bewahren, bekommt ein jedes ein Krüglein mit vergorenem Honig mit. Findige Imker wissen dies schon seit langer Zeit und haben den Umstand für ihre Zwecke genutzt. Sofort nach Verlassen des Bienenstocks wird dem Bienenmännchen aufgelauert und der Imker entwendet demselben den Inhalt des Krügleins. “
Von seinen Forschungen hat Deflores eine Zeichnung angefertigt, die ein älteres, ausgedientes Bienenmännchen zeigt. Diese wollen wir der geneigten Leserschaft nicht vorenthalten.