Ein weiteres Handelskontor des freundlichen und bekannten Wein- und Fischhändlers Trozzel Kwaksalber hat in diesen Tagen in Waldroden eröffnet. Baron Sihran von Tolens gewährte dem überaus geschäftstüchtigen Händel Zollfreiheit, da Trozzel sich bereit erklärte das schmackhafte „Tolenser Breschtlings-Gselz“ in seinen anderen Niederlassungen anzupreisen. Trozzel lädt alle interessierten Bürger zu einer Weinprobe am 1. Tage der 2. Poëna in sein Geschäft in der Waldrodener Hafengasse ein.
Boten-Teil: Ohne Botenteil Seite 6 von 13
In Zusammenhang mit der Einrichtung des Fährbetriebes zwischen der norrländischen Stadt Den-Cadain auf der Flussinsel Karan und der Stadt Jevo am West-Ufer des Brazach und dem somit verbundenen Ausbau des Südhafens von Den-Cadain werden noch fähige Baumeister und Arbeiter benötigt. Vor allem Baumeister, die sich in der Kunst des Pfahlbaus im Flussbett verstehen, sind dringend gegen vorzügliche Bezahlung gesucht.
Entsprechende Interessenten sind gebeten, schnellstmöglich in Den-Cadain vorstellig zu werden. Die Bezahlung, so Kalveram vom Norrland, ist überdurchschnittlich. Unterkünfte werden für die Zeit der Arbeit kostenlos zur Verfügung gestellt.
Um den Schutz der neuen Fährverbindung zu sichern, soll weiterhin die Feste Norrgart ausgebaut werden. Burgbauer und Schanzmeister möchten ihre Arbeitskraft gegen wohlwollende Bezahlung zur Verfügung stellen.
Um den Handel mit den Nachbarn zu erleichtern, plant man in der Baronie Brassach und der Provinz Norrland die Errichtung eines Last-Fährbetriebes zwischen der Stadt Jevo am westlichen Ufer des Brazach und der norrländischen Stadt Den-Cadain. Entsprechende Verträge wurden zum Jahresende von Daron von Brassach, Baron von Brassach, und Kalveram vom Norrland, Landmeister der Templer und Ritter von Ligonii, im Namen des Königs unterzeichnet.
Mit diesem Projekt wird die Reisezeit für Lastgüter zwischen Ligonii und Ostarien um gut drei Tage verkürzt. Insbesondere wird die Brazfurt, die zu Hochwasser-Zeiten nur mit großem Risiko passierbar ist, entlastet.
Die Finanzierung erfolgt mittels Gelder und Dienstleistungen, die die Baronie Brassach bereitstellt und durch Finanzmittel und Arbeitskräfte, die vom Norrland gestellt werden. Weiterhin beteiligt sich die ceridische Kirche mit einem nicht unbedeutenden Posten an der Verwirklichung des Projektes. Für diese äußerst großzügige Geste wurde der ceridischen Kirche eine Gewinnbeteiligung eingeräumt.
Für die Benutzung der Fährverbindung ist eine angemessene Fährgebühr, der Übersetzlohn, zu entrichten. Auskünften aus beiden Herrschaftshäusern zufolge, ist diese Gebühr, gemessen am Gewinn der Händler, verschwindend gering.
Wie aus dem Lager der Händler zu hören ist, sind sowohl ostarische als auch ligoniische Händler über dieses vorteilhafte Bauvorhaben erfreut, insbesondere Händler, die frische landwirtschaftliche Erzeugnisse exportieren.
Ihr alle liebt die lieblichen Hügel, die schöne, fruchtbare Landschaft unserer Heimat und unseren Herrn den Herzog, der uns bisher beschützt und uns dieses Glück beschert hat, von ganzem Herzen. Doch in dieser Zeit, in der seltsame Inseln aus dem Meer steigen, ganze Burgen verschwinden und selbst innerhalb unserer Grenzen Uneinigkeit und Mißgunst herrschen, reicht es nicht aus, wenn man auf seinen Ländereien sitzt und versucht durch Gefeilsche mit seinen Nachbarn den größten Profit herauszuschlagen. Denn wenn Sorglosigkeit und Selbstgefälligkeit in Ostarien zu den vorherrschenden Tugenden geworden sind, dann wird das Herzogtum untergehen und damit die Sicherheit von ganz Heligonia, dessen wichtigste Grenzen von uns geschützt werden.
Darum fordere ich, Jareck von Jolberg, Euch auf: Wenn Ihr für das Wohl des Reiches seid, bekennt Euch offen zu Seiner Majestät dem König und zu Seiner Durchlaucht dem Herzog und legt alle Zwistigkeiten bei, seien sie nun wirtschaftlicher oder religiöser Art. Heligonia braucht ein einiges, starkes Ostarien.
Denn wenn wir Augen und Ohren offenhalten, können wir feindliche Absichten frühzeitig erkennen und uns ihnen geschlossen und tapfer entgegenstellen! Zum Zeichen meines guten Willens und zur Bekräftigung meines Lehnseides schwöre ich noch einmal auf Helios, meinem Herzog und dem Reich auf ewig treu zu sein.
- Auf die Aufforderung Ihrer Durchlaucht, Herzogin Walluma von Ostarien hin, wurde das Heer um 200 Mann erweitert, um gegen Ostarien und damit auch gegen Heligonia gerichtete Aggression zu unterbinden und die Landesverteidigung zu verbessern. Hierzu wurden Krieger der Circenn angeworben.
- Die von Ihrer Durchlaucht, Herzogin Walluma von Ostarien entsandten Beobachter, die von 100 bewaffneten Kämpen unter Führung des herzöglichen Generalzeugmeisters begleitet werden, sind sicher in Jolberg angekommen und werden ein eigenes befestigtes Lager auf dem Garstfeld beziehen.
- Zur Finanzierung der obigen Maßnahmen, hat jeder volljährige Bewohner der Baronie Jolberg in diesem Jahr eine einmalige Wehrabgabe von einem Dukaten zu leisten, abzuliefern in Münzen oder Naturalien.
Nach Eingang einer Petition des Volkes an Baron Teemon, läßt dieser 1000 Bauern in Rüstungen an der Grenze zu Lodenburg aufmarschieren. Währenddessen segelte die wirkliche Streitmacht unter Führung des Schwertführers Hagen von Angbar per Schiffe von Quellstedt nach Lodenstadt. Die Garnison von Lodenstadt unter Führung des Oberkommandierenden der Streitkräfte Lodenburgs weigerten sich für Baron Vetsul zu kämpfen, da er ihnen schon seit sechs Monaten keinen Sold gezahlt hat. Freudig empfingen sie mit der Bevölkerung Lodenstadts die einmarschierenden Hohenforinger. Überall in Lodenburg sagten sich die Truppen und die Bevölkerung von Baron Vetsul los. Einzelne treue Anhänger Vetsuls wurden vom aufgebrachten Mob gelyncht. Baron Vetsul konnte mit einigen Freunden zu seinem Onkel Baron Alnach von Buchenfels fliehen. Aus Vergeltung ließ dieser dann kleine Dörfer an der Grenze zu Buchenfels überfallen. In ganz Lodenburg und Hohenforingen ging ein Aufschrei des Entsetzens durchs Land. In dieser Stunde der Not hält Baron Teemon eine ergreifende Rede an das Volk von Hohenforingen und Lodenburg:
“ Volk von Hohenforingen , Volk von Lodenburg ! Der Tyrann Vetsul ist vertrieben, jedoch versucht er mit Hilfe seines dekadenten Onkels die gerade neu gewonnene Freiheit des lodenburger Volkes wieder zu beseitigen. Wir werden das Volk von Lodenburg nicht im Stich lassen, sondern es mit dem Volk von Hohenforingen zu einem gemeinsamen großen Volk vereinen, damit Freiheit und Gerechtigkeit in unserer aller Heimat erhalten bleiben. Die Baronien Hohenforingen und Lodenburg existieren nicht mehr. Lang lebe die neue Baronie “ Teemooranien “ !
Wie bereits im letzten Boten erwähnt wurde, bahnen sich in Ostarien heftige Auseinandersetzungen an. Wie ein Eilbote berichtete konnten die Baronien Hohenforingen und Lodenburg ihre Streitigkeiten nicht auf dem diplomatischen Weg bereinigen. Während Herzog Uriel II immer noch schwer krank darniederliegt, hat seine Gattin Wallluma versucht eine Einigung zwischen den verfeindeten Parteien herbeizuführen. Dies gelang ihr jedoch nicht, da Herzog Uriel II Baron Teemon von Hohenforingen seine Unterstützung zusagte. Herzogin Walluma ist derzeit bemüht den Frieden im Land zu wahren und zählt daher auf die Loyalität und Ergebenheit der Vasallen in Ostarien.
Am 1. Tag der 2. Saarka fand unter reger Beteiligung der Bewohner Angaheyms die traditionelle Wolfsjagd statt. Aufgrund des strengen Winters zeigten sich die Wölfe dieses Jahr besonders angriffslustig und boten damit viele Gelegenheiten Mut und Geschicklichkeit zu beweisen. Stammesfürst Nial Felsenhammer erlegte auf gekonnte Art einen besonders prächtigen Leitwolf, dessen Fell nun den Hochsitz seines Langhauses schmücken wird. Zu Gast war Baronin Josephina von Wolfenfeld, die sich sehr beeindruckt von der Fairness zwischen Jäger und Gejagten zeigte und auch selbst mit einem wohlgezielten Schuß ein Tier zur Strecke brachte. Im Gegensatz zu anderen Hetzjagden wird der Gejagte nämlich als durchaus gleichwertig angesehen, und muß im Einzelkampf besiegt werden, möglichst ohne das kostbare Fell zu beschädigen. So ziehen im Morgengrauen einzelne Krieger oder kleine Gruppen los und verfolgen über lange Strecken ein einzelnes Tier, das sich schließlich dem Kampf stellt. Daß hier der Jäger manchmal auch zum Gejagten wird, macht den Reiz dieser besonderen Jagdform aus. Man legt Wert darauf, diese stolzen Tiere nicht auszurotten, sondern nur auf ein gesundes Maß zu verringern. Besonders ausgezeichnet und damit in die Reihen der Krieger aufgenommen wurden dieses Jahr:
Gorm, Sohn von Gruma Großmaul, Lir, Sohn von Llanfair, Fiona, Tochter von Farta der Roten, Alberik, Sohn von Alasdair
Das neugegründete Handelskontor in Tikon-Stadt konnte mit einem geeigneten Darianer-Händler besetzt werden. Silvanus van der Brugg verfügt neben den erforderlichen Referenzen auch über eine langjährige Erfahrung mit den darianischen Geschäftspraktiken. Selbst der tikonischen Sprache ist er mächtig.
Heligonische Reisende müssen nun selbst im fernen Tikon nicht mehr auf einheimische Waren verzichten und können bei Verständigungsschwierigkeiten oder sonstigen Problemen im darianischen Handelshaus Hilfe finden.
Geschätzte Kollegen und Gelehrte,
mit großer Aufmerksamkeit wurde an der Academia zu Darbor der Bericht des Guldensteiner Alchemisten im VIII. Boten gelesen. Die relativ genaue Angabe der Zeit und des Ortes des Erdbebens liesen nun genauere Berechnungen zu. Wie zu erwarten, wird unsereins die Gebeyrung des neuen Trabenten nicht mehr erleben können, denn die Ewiglichen denken in anderen Zeyträumen als wir es zu tun pflegen. Nichts desto trotz wird der neue Trabant der die Nacht weiter erhellen wird ein gar vortrefflicher geplanter Zug von Helios und Poëna gegen Saarkas Dunkelheit und Kälte sein. Deshalb kommt als Zeyt der Geburt nur ein Monat der Poëna in Frage. Wenn Helios seinen vollen Segen mit auf den Weg geben will, wird diesz zwischen dem 15. und 20. des 3. Poëna stattfinden. Doch noch ein Wort an Euch, Jakob den Wanderer. Eure Beobachtungen sind ganz richtig. Die große Mutter würde nie einem Sterblichen die neue Frucht zeigen. Sie zu zeigen wäre eine Blöße und könnte, da Zugluft an das neue Leben gelangen könnte, den frühzeitigen Tod der Frucht bedeuten, da Saarka diese Gelegenheit sofort nutzen würde. Auch würde der Trabant niemals mitten in Heligonia aufgehen, diesz hätte eine unbeschreibliche Verwüstung unseres Landes und Poënas Leib zur Folge. Es wird eine Wassergeburt geben, die für das neue Leben mit weniger Hindernissen verbunden ist. Die Risse sind eher die Folgen einer Drehung des neuen Lebens, das sich in der großen Mutter regt.
Möge Helios Euch immer den richtigen Weg weysen.