Boten-Teil: Tanzbär Seite 1 von 2

[Ohne Titel]

Ich wandere des Tals entlang,
viele Monde hin und her,
und suche nach dem Winter,
das Tiefland liegt ohne Schnee,
und dennoch bitterkalt
spüre ich des Winters Hand,

„Nach oben müsst ihr“,
sagen die Leut,
„ins Hochland führt Euch Euer Weg.“
„Ins Hochland?“,
fragen andere dann.
„Im Winter ist’s ein tödlicher Weg.“

Und dennoch, trotz Warnung, durchs Versprechen gelockt,
reißt es mich ins hohe Land,
und trotz Bedenken, Angst und Zittern,
wage ich den ersten Schritt,
und statt schrecklichem Gewetter,
führt mich mein Weg ins Glück.

Die Saarkazeit, so wird’s genannt,
die Zeit, die färbt das Hochland weiß,
die Zeit des Eises und der Kälte.
Ja genau, die Saarkazeit,
ist es, was mich nun hier hält.

[Ohne Titel]

So kalt, nur eines kann es sein,
Die Saarkamonde kommen wieder heim,
wir begrüßen sie, unsere Arme weit offen,
In unseren Häusern, fest die Türen verscchlossen.

Während sich draußen die Landschaft neu erfindet,
Drinnen eine Flamme im Kamin sich windet,
Wärme füllt den Raum, Kälte dringt herein,
Ein unendlicher Kampf, bis sie sind ein.

Die Bäume sind schon längst aus Eis,
Zusammengebrochen unter Mengen aus Weiß,
Gras unter einsamen Schritten klirrt,
Der Ton verlassen durch die Kälte klirrt.

Doch wir sind sicher, bei uns ist es warm,
Die Stürme des Winters, nur eine Illusion, die wir sahn,
Die lauert da draußen, dringt nicht zu uns ein.
Nun auf ein frohes Fest, mit viel Bier und Wein.

[Ohne Titel]

Soweit man schaut der Himmel blau,
soweit man sieht die Woken grau,
Teils aus Ruß, teils aus Staub,
Fällt Schnee hinab wie einst noch Laub.

Menschen nun das Draußen meiden
Tiere alleine, unbemerkt leiden,
Jeder hungert, jeder friert,
Alles Froh hat sich verirrt.

Ab und zu ein Licht zu sehen,
Inmitten zahlreicher Schneewehen,
Verspricht Wärme, verspricht Trunk
Bevor es wieder vom Winter umrankt.

Das feste Weiß, von der Kälte genährt,
Alle Türen und Fenster es versperrt,
Scchließt Menschen ein, lösst sie nicht sehn,
Was draußen alles ist geschehn.

Ein Teppich so weich, doch wir können nicht drauf gehen,
Ein Farbenspiel so bunt, doch wir hönnen es nicht sehen,
Eine Ruhe so leis, wir können sie nicht hören,
Eine Welt so friedlich, lass uns sie nicht stören.

Weiß und schwarz

Die Welt ist dick weiß eingedeckt.
Der Schnee knirscht. Ich gehe
dem Waldsaum zu, an dessen Eck
und dann entlang in frischer Helle.

Zwischen Wald und zugeschneitem
Nussbaum in der grellen Helle
des blendenden weißen
Schnees schweift frei der Blick.

Schwarze sitzen im Baum.
Raben aufgeplustert, bewegen sich kaum
nur ihr Kopf folgt mir einsamem Wanderer
bewegt sich ja nichts anderes.

Starr die Augen, unergründlich,
Rabenaugen, was saht ihr?
Aas von Erfrorenem, Verhungertem,
Erschlagenem, Verlorenem?

Herbstkörner, abgefallen bei
der Bauern fröhlicher Ernte?
Tränen und Lachen, Freud und Leid
wie es kommt und geht aus und in die Ferne?

Die Raben, sie denken wohl nichts
weiter und wenn dann heiter
und ganz ohne Bosheit
„Geht er, ist er weg, fällt er um, ist er Speise.“

Winterfreuden

Wenn der Schnee sanft vom Himmel fällt
die Welt von weißer Pracht bedeckt,

Kerzenlicht die Nacht erhellt,
erst spät von Helios geweckt

seh ich die zauberhafte,
winterliche Wunderwelt.

Und wenn Magisters krumm Gestalt
sich dann aus seiner Gruft bewegt

sorg ich dafür, dass dort alsbald
sein grässlich Grinsen ihm vergeht.

Denn wer hat Tadel mir gegeben,
grund- und zudem ehrenlos

muss mit meiner Rache leben
mit gefrorenem Geschoss.

Ich freu mich, wenn es ist so weit
in wunderbarer Winterzeit.

Liebe Kinder gebt fein Acht,
Willkür hat mir nichts gebracht.
Zauberte an Tieren rum,
manche wurden schrecklich dumm!

Der wahre Grund der Tollerei?
Im Kopf mehr Platz für Denkerei!
Und hatte es dann funktioniert,
ward an mir selbst es ausprobiert.

Doch was geschah liegt auf der Hand,
denn was ich tat ich nicht verstand.
Mein Geist ward wirr,
ich sprach nur irr!

Denkerei im Überfluss
führt am Ende bloß zu Stuss.
Doch Rettung eilte bald herbei
und nicht in Form von Zauberei.

Ein Schüler der arkanen Kunst!
Albrich sieht der Stunde Gunst.
In einem klaren Augenblick
erklärte er mir einen Trick.

Ich stellte mir ein Loch nun vor.
Ja, Albrich war gewiss kein Tor!
Denn meine wirren Gedanken
darin ganz schnell versanken.

Albrich wird ein Held mir bleiben,
dies ohne ihn ich könnt nicht schreiben.

Sonett an Lenien

Des Sommers bunte Pracht zieht ein in unser Land
Der Blüten volles Kleid schmückt freudig unsre Gärten
Der Feste leichtes Spiel beglückt unsre Gefährten
Der Tänze froher Gang flicht ein gemaltes Band.

In tausendfacher Farbe erklingt ein froher Ton.
Aus hunderttausend Sträuchern schlägt an der Vögel Rufen
Im kühlen grünen Grunde, den einst die Götter schufen,
Erfüllt der hellen Lieder Zikadenrufen schon.

Doch dies gleicht eitlem Spiele, ja eitler Tändelei!
Fehlt doch dem Sommerglanze beständiges Gedeih,
Ist doch des Lichtes Gleißen nur Herbstes Botenschaft.

Wie anders blüht der Sommer dem holden Fürstenpaar,
Das ewig Blumenreigen mit Lenien gebar.
Dies Fürstenkind erscheinet in nicht vergehnder Pracht.

 

Einmal eins und einmal zwei

Einmal eins und einmal zwei –
Früher eins und jetzt entzwei,
Sedomee und Darian:
so fängt die Geschichte an.

Einmal zwei und einmal drei –
heia, welche Streiterei!
Dort in Heligonias Süden
zanken Schwestern sich mit Brüdern.

Einmal drei und einmal vier –
Neid und Hass und große Gier.
Frieden gibt es niemals nicht,
bis Heliosbrief ein Machtwort spricht.

Einmal vier und einmal fünf –
hier der Neid und dort die Münz‘.
Auch wenn man sich vertragen könnte,
nimmt die Streiterei kein Ende.

Einmal fünf und einmal sechs –
ich stehl dir was und ich versteck’s.
Auch wenn man von Eintracht spricht:
leiden kann ich dich doch nicht.

Einmal sechs und einmal sieben –
jemand kommt und machet Frieden
einmal sieben und einmal acht –
wo Freundschaft ist wird viel gelacht,
wo Feinde sind, nimm dich in acht.

Einmal acht und einmal neun –
Valmera wird bald wieder Ein.
Einmal neun und einmal zehn –
wer’s nicht glaubt, der muss jetzt geh’n.

 

Ich hab´ mal in Darbor ´nen Dreimaster g´sehn

1. Ich hab´ mal in Darbor ´nen Dreimaster g´sehn
To my hooda, To my hooda
Die Masten so schief wie dem Skipper sein Been
To my ho da, hooda, ho.

Ref: Fahr, Schifflein fahr, bis nach Corenia
der Graf gab bekannt:
da gibt’s neues Land
An den Ufern von Modestia

2. Das Deck war ´ne Wuhling, voll Dreck und voll Schmier
To my hooda, To my hooda
Das war der Mannschaft ihr größtes Pläsier
To my ho da, hooda, ho.

3. Die Kombüs‘ voller Läus, die Kajüt´ voller Dreck
To my hooda, To my hooda
Und der der Schiffszwieback lief von allein schon weg
To my ho da, hooda, ho.

4. Das Salzfleisch war grün und die Maden im Speck
To my hooda, To my hooda
Und der Maat soff den Rum ganz alleine schnell weg
To my ho da, hooda, ho.

5. Und wollten sie segeln, ich sag es ja nur
To my hooda, To my hooda
ging´s drei Faden vor und vier dann retour
To my ho da, hooda, ho.

6. Und kommst du nach Darbor, so heuer nicht an
To my hooda, To my hooda
Sonst landest du auf diesem schrecklichen Kahn
To my ho da, hooda, ho.

Seebärensprüche

Der Mensch denkt, der Fluss lenkt

Die Wahrheit liegt hinterm Horizont

Was die Fische nicht fressen würden, lass liegen

Du kanns dich mit allen anlegen, aber nich mitn Smutje

Watte in Hafen nich kriegs, brauchse nich

Wer vorangeht, fliegt als erstes ins Wasser

Die Käptn is die Schlaueste inne Stadt
Der Steuermann is der Schlaueste in Hafen
Aber ich bin der Schlaueste aufn Schiff!

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