Zwischen den Flüssen Jolborn und Brazach liegt das Herzogtum Ostarien. Ebenso wie Escandra liegt die Hauptstadt Ankur am Ufer des Brazach. Im Norden schließt die helios-verfluchte Ödlandschaft an. Nachbarn des Herzogtums sind im Westen das mächtige Dracconia, im Osten das Kronland Ligonii, Heimstatt unseres geliebten Königs. Nachbar im Süden ist das Fürstentum Drachenhain.
Das Wappen Ostariens zeigt eine schwarze Schlange, die Marashnatter, auf silbernem Grund. Es ist zugleich das Wappen des Herzogtums sowie das Familienwappen des Herzogshauses. Die Marashnatter gehört zu den seltensten unter den wenigen Schlangenarten, die im Norden Heligonias überleben können. So kann sich glücklich schätzen, wer in seinem Leben eine oder zwei durch Zufall zu Gesicht bekommt. Hinzu kommt die sprichwörtliche Gerissenheit und Klugheit, welche der Natter helfen, sich vor ihren natürlichen Feinden und dem Menschen zu verbergen. Ob eine lebendige Marashnatter noch dazu in der Lage ist, ihre Schuppenfarbe dem Untergrund anzupassen, oder welche der übernatürlichen Fähigkeiten, die ihr der Volksmund nachsagt, sie tatsächlich besitzt, konnte noch nicht nachgeprüft werden, da es bisher wohl niemandem gelungen ist, eine lebende Marashnatter zu fangen. Das tote Tier ist aber mit Sicherheit pechschwarz. Weitere Fakten, die zum Ruhm dieses Tieres beigetragen haben sind die gnadenlosen, äußerst zielsicheren und blitzschnellen Angriffe der Schlange beim Beutefang, ihr Gift, welches beinahe augenblicklich tötet und die Verwendung der schwarzen Schuppen in der Alchimie. Wenn man den Alchimisten glauben darf, so ist mit Marshnatternschuppen, beinahe jegliche Umwandlung möglich. Auch läßt sich ein Elixier schneller brauen, wenn eine Schuppe dazugegeben wird. All diese besonderen Eigenschaften bedingten, dass Herzog Rolo I., Gründer Ostariens, die Schlange als sein Wappentier wählte. Symbolisiert sie doch Klugheit und Schläue aber auch Entschlossenheit und Zielsicherheit im Kampf. Wie die Natter, so versprach der Ostarische Herzog seinen Feinden einen schnellen Tod und ebenfalls wie diese Schlange die Elite unter den Kriechtieren Nordheligonias darstellt, sah sich Rolo I. als der Beste unter den Fürsten. Die Heraldikregel Ostariens bestimmt, dass die schwarze Schlange, das Symbol der herzöglichen Familie, in jedem Vasallenwappen enthalten sein muss.
Ostarien wird im Westen und Osten von den Flüssen Jolborn und Brazach begrenzt, während das Nordmassiv und im Süden der Steilanstieg zum Drachenhainer Hochland natürliche Barrieren bilden. An Zuflüssen zum Jolborn sei hier vor allem der Nigram genannt. Der größte ostarische Brazachzufluss ist der Kendlon, welcher in Oraneck entspringt. Von den Jolborn und Brazach her steigt das Land zunächst an, fällt dann aber allmählich wieder zur sogenannten Zentralostarischen Senke hin ab. Hier fließen mehrere Ströme zusammen. Ilfur, Emaran, kleine und große Aue, sowie der Nebulus vereinigen sich zum Emaransee, dem größten stehenden Binnengewässer Heligonias. Ob das Wasser hier schließlich versickert oder schlicht verdunstet ist nicht bekannt. Die sanften Hügel um die Zentralostarische Senke herum sind mit großen, dichte Mischwäldern bedeckt. Namhaft sind hier der Ehlerwald im Westen, sowie der Luchtenwald im Osten und Süsdosten des Emaransees. Ansonsten sind die Gebiete an den Flüssen und entlang des Emaransees von reichhaltigem Ackerbau geprägt. Karg und rauh dagegen sind die neubesiedelten Gebiete in der Nordmark. Hier herrschen Fels, Geröll und Nadelwälder des Nordmassivs sowie eine steppenartige Landschaft am Fuß der Berge vor.
Die Saarka-Zeiten in Ostarien gelten als sehr mild. Die zentrale Lage Ostariens in Heligonia, sowie die Schutzwirkung des Nordmassivs, sowie des Drachenhainer Hochlandes gegenüber Nord- und Südwinden verschafft dem Land ein angenehm warmes Klima, welches sich positiv auf die Landwirtschaft auswirkt. Besonders in den Flußniederungen kommt es fast nie zu Schneefall. Gegen Norden wird das Wetter zunehmend kühler und an den Höhenzügen des Nordmassivs herrscht ein überaus rauhes und kühles Klima.
Der Herzog von Ostarien hat derzeit zwölf Barone als Vasallen. Als da wären die Baronien: Jolberg, Tristenberg, Erzmark Ankur, Hohenforingen, Lodenburg, Emarania, Soltran, Neuenstein, Oraneck, Arnach, Buchenfels und die Nordmark Eine Sonderstellung nimmt die Abtei Dunkelstein ein. Sie ist direkt dem Erzprimus, und somit dem König unterstellt. Sie stellt zwar eine kulturelle Einheit mit Ostarien dar, besteht aber politisch auf ihrer Unabhängigkeit. Eine weitere Besonderheit ist die ehemalige Baronie Ankur, jetzt Erzmark Ankur, die traditionell immer dem ostarischen Thronfolger zugesprochen wird, daher trägt der Erbprinz immer den Titel „Erzvogt zu Ankur“. Zur Zeit hat die Regentin selbst das Amt der Erzvogtin inne.
Der Generalzeugmeister ist für das Heerwesen des Landes zuständig. Dieses Amt hat derzeit der Baron Jareck von Jolberg inne. Der Erste Seeherr ist der politische Oberbefehlhaber der herzöglichen Marine. Dieses Amt wird ebenfalls von Jareck von Jolberg bekleidet. Das Amt des Ostarischen Botschafters hat derzeit Thioderik von Wälsung, Baron von Buchenfels inne. Generalquartiermeister, und damit zuständig für Verpflegung und Unterbringung des Ostarischen Heeres, ist derzeit Baron Karolus von Neuenstein.
In Sachen Verteidigung sieht man sich in Ostarien gerne als „Insel zwischen den Flüssen“. Im Norden und Süden bilden Nordmassiv und Hochland natürliche, schwer überwindbare Barrieren. Im Westen und Osten bilden Jolborn und Brazach ein ebenfalls gut zu verteidigendes Bollwerk. Zwar entstanden durch die Eigenständigkeit von Dunkelstein und Brassach (zu Norrland-Brassach) fremde Herrschaftsgebiete innerhalb dieser natürlichen Verteidigungslinien, jedoch hat ein gemeinsamer Feind im Norden, die Ödländer, dafür gesorgt, dass bei der Verteidigung des Nordmassivs eine enge Zusammenarbeit zwischen den beteiligten Lehen besteht. Die Erwartungshaltung Ostariens an seine „Insellage“ erklärt auch im Wesentlichen die verteidigungspolitischen Entwicklungen der letzten Jahre nach der Beseitigung des inneren Feindes Teemon. Seit dem massiven Ausbau der Herzöglichen Flotte durch Jareck von Jolberg, bemühte sich Ostarien stets auf beiden großen Flüssen Heligonias als beherrschende Flottenmacht dazustehen und so das Überschreiten der Ost- und Westgrenzen für feindliche Heere unmöglich zu machen. Weiterhin ist die Flotte in der Lage die Verteidigung der Nord-Süd-Wege, die am Fuß der Gebirge und damit automatisch an den Flüssen gelegen sind, nachhaltig zu unterstützen. Die zweite große Verteidigungsmaßnahme war die Besiedelung der Nordmark durch ehemalige Söldner. Durch die unerwartete ödländische Invasion über das Nordmassiv hinweg (und unter ihm hindurch) traumatisiert, beschloss das Ostarische Herzogshaus eine vorgeschobene Verteidigungslinie im Norden des Gebirges zu errichten, indem eine große Anzahl wehrhafter Siedler in den neueroberten Gebieten mit Land bedacht wurde. Das entspannte zum einen die militärische Situation in anderen nördlichen Baronien wie Arnach und Tristenberg. Zum anderen ermöglichte es die Früherkennung eines ödländischen Aufmarschs lange vor dem Angriff auf das Kernland. In Norrland-Brassach wurde Analog zu dieser Strategie ein Grenzwall errichtet. Weitere geographische Landmarken, die besondere Aufmerksamkeit bei der Landesverteidigung geniessen, sind die an den Flüssen gelegenen Pforten von Tatzelfels und Rebenhain.
Im Gegensatz zu der zentral organisierten Flotte wird der Großteil des Heeres entsprechend der Lehenspflicht von den Baronen des Herzogtums gestellt. Diese Berufsheere, die aus den Soldaten, Garden und Wachen, der herzöglichen Lehensleute und deren eigener Gefolgsleute bestehen, unterstehen direkt dem Befehl des jeweiligen Barons. Bei größeren Operationen wird üblicherweise vom Herzogshaus ein gemeinsamer Heerführer ernannt, dem sich die Barone mit samt ihrem Heer unterstellen. Da dem Generalzeugmeister die Organisation der herzöglichen Truppen und die Planung der gesamtostarischen Verteidigung obliegt, fungiert er in Krisensituationen meist auch als oberster Heerführer des Herzogtums. Im Falle eines Angriffs auf Ostarien wird üblicherweise das auf Baronieebene organisierte Heer gestaffelt marschbereit gemacht, so dass zuerst die Baronien in der Nähe des Krisenorts mobil machen, die weiter entfernten aber die Reserve bilden.
Darüber hinaus unterhält das Herzogshaus eine eigene Garde, deren Kerntruppen, „die schwarzen Bluthunde“, eine dem Herzog treu ergebene Eliteeinheit, unter nominellen Oberbefehl des herzöglichen Thronfolgers stehen. Derzeitiger Oberkommandierender der Herzöglichen Garde ist Obrist Luidewick von Neuwittach. Die Herzöglichen werden zumeist bei kleineren Operationen als Eingreiftruppe eingesetzt.
Als letztes Bollwerk wird im Kriegsfalle die ostarische Heimwehr aufgestellt, eine Armee aus Landbevölkerung, die im Falle eines Krieges den heimatlichen Boden verteidigen und die ebenfalls von den Baronen ausgehoben werden. Meist lassen die Barone darum ab und zu die Bauern zu Wehrübungen antreten. Die Heimwehr trägt als Wappen ein grünes Eichenblatt auf goldenem Grund. Sie soll außerdem ermöglichen, dass das stehende Heer einer Baronie komplett an einen anderen Ort entsandt werden kann, ohne dass Ordnung und Sicherheit in der Heimat zusammenbrechen.
Der von Herzog Uriel II. gegründete ceridische Kriegsorden der Templer zu Ankur schaffte es in der kurzen Zeit eines Jahrzehnt, seinen Einfluss und seine Macht innerhalb der Ceridischen Kirche auszubauen und zu festigen. Größter Protegé des Ordens neben dem Markgraf Kalveram von Norrland-Brassach ist der Herzog von Ostarien. So ist und bleibt der Orden ein wichtiger Bestandteil des Herzogtums.
Seit der Erste Seeherr Jareck von Jolberg 88 n.d.E. damit begann, die bestehenden Marineeinrichtungen massiv auszubauen und die bis dahin nicht existente Jolbornflotte ins Leben zu rufen ist die Herzögliche Marine der Stolz des Herzogtums und gilt als das ultimative Bollwerk gegenüber allen Feinden.
Detailbeschreibung: Die Herzöglich-Ostarische Marine
Wichtigster Wirtschaftsfaktor Ostariens ist die Landwirtschaft (vor allem Getreide) die aufgrund der fruchtbaren Böden hervorragend floriert. Die von Herzog Rolo V eingeführte Zweifelderwirtschaft führte bei den Bauern zu großem Wohlstand. Jedoch muss ob der hohen Bevölkerungsdichte fast der gesamte Ertrag genutzt werden, um das eigene Volk zu ernähren. Nur in Soltran und in besonderem Masse in Jolberg können Ernteüberschüsse erwirtschaftet werden.
Rund um den Emaransee ist Fischfang eine weitere wichtige Einnahme- und Nahrungsquelle. Neben der Viehzucht (meist Rinder, Schweine und Geflügel sowie Ziegen an den Hängen des Nordmassivs) ist die Holzwirtschaft ein wichtiger Bestandteil Ostarischen Wohlstandes. Die Bornbuche, ein mächtiger Baum, der nur in den großen Wäldern des mittleren und südlichen Ostariens gedeiht und eine besondere Holzqualität aufweist, wird auch über die Grenzen Heligonias hinaus verkauft, dient aber auch der Flotte des Herzogtums als Baumaterial. Häuser werden in Ostarien nicht nur aus Stein und Holz erbaut, nein auch genormte Ziegel aus Oraneck dienen als stabiles Baumaterial.
Die Handwerker sind in Zünfte und Gilden gegliedert, die größten Handwerkszünfte und Händlergilden sind in Ankur angesiedelt. Bekannte Händler sind zum einen Bruban Sägebrecht, ein bekannter Holzhändler, der seine Hölzer über den Brazach in alle Teile Heligonias verschifft, zum anderen Asmund Güldentaler, dessen Handelshaus den Jolberger Schädelspalter in ganz Heligonia vertreibt. Weitere flüssige Spezialitäten sind Wein aus der Erzmark und Oraneck, Apfel- und Birnenbrannt aus Neuenstein und Bucheckernöl aus Emarania. Der Heligonische Feinschmecker schätzt weiterhin Flusskrebse und Marzipan aus Oraneck sowie die zahlreichen Käsesorten der Erzmark. Eine besondere Delikatesse ist das sogenannte „schwarze Aurazith“, der Kaviar, welcher aus dem Fisch „Paltramshausen“ aus der Nordmark gewonnen werden kann. Des weiteren sei hier das Tuchhandelsimperium des Fillipo Caperie in Ankur genannt, das durch Heirat gute Verbindungen zu Theudebert Drahtzieher in Tabruk in Tlamana besitzt. Das Resultat dieser Zusammenarbeit sind luxuriöse aurazithdurchwirkte Stoffe.
Blei- und Kupferminen gibt es in den Hängen des Hochlandes in Buchenfels. Für seine Eisenvorkommen ist Tristenberg bekannt, wo daraus vortreffliche, weithin geschätzte Waffen geschmiedet werden. Arnach war seit je her für seine Wehrtechnik bekannt, und zu Zeiten des Konstrukteurs Maurice von Arnach, auch berüchtigt. In Neuenstein wird eine berühmte Pferdezucht betrieben, während in Emarania das besonders als Bucheinband geschätzte hochwertige Rüsselschweinleder gegerbt wird. Das vor allem in Thal begehrte Elchsleder wird in der Nordmark erjagt. Pelze können in Soltran erworben werden, wo eine aufwendige Pelztierzucht betrieben wird. Freunde von hochwertigen Musikinstrumenten, wenden sich nach Oraneck, wo auch Salz in Bergwerken abgebaut wird. Seit jüngerer Zeit ist auch die Nordmark für ihre kuriosen Salzquellen bekannt.
Ein wichtiger Faktor für den Innerostarischen Handel und Warentransport ist die große Herzogenstrasse. In relativ kurzer Zeit kann hier das Herzogtum auf einem erstklassig ausgebauten Fahrweg von Ankur über Quellstedt nach Veitsburg durchquert werden.
Ostarien ist das bevölkerungsreichste Gebiet in Heligonia. Bei der letzten Volkszählung im Jahre 23 n.A.III erhielt man eine Zahl von ungefähr 100.000 Untertanen. Nach Pustelplag, Teemoranienkonflikt und Ödlankrieg dürften die Zahlen wohl etwas abgenommen haben. Mittlerweile hat sich das Ostarische Volk von diesen Rückschlägen mehr als erholt. Dieses Rasche Wachstum liegt sicher nicht zuletzt daran, dass das Ceridentum das Praktizieren der Saarkani unterbindet und so Schwangerschaften weder verhütet noch geplant werden. Entsprechend hoch ist auch die Säuglingssterblichkeit.
Die Bevölkerung wohnt zum Einen in Städten, von denen Ankur und Quellstedt die größten sind, zum allergrößten Teil aber in Bauernhöfen und Weilern, von denen aus die reiche Ostarische Landwirtschaft betrieben wird. Mächtige Wehrgehöfte und Wehrdörfer findet man in den Grenzgebieten zum Ödland, im Gegensatz zu Mittelostarien, wo man kleine, schmucke Dörfer – im Lodenburger Baustil errichtet – antrifft.
Von dem Ostarier schlechthin zu reden ist schlichtweg nicht möglich. Zu vielseitig ist die Landschaft der Ostarischen Eigenarten. Ein weitverbreiteter Wesenszug scheint allerdings die Sturheit zu sein, die sich in Jolberg als Hang zum Althergebrachten, in Tristenberg als Dickschädeligkeit und in der Erzmark als prüde Verschlossenheit äußert. Aber auch Fleiss und Ehrlichkeit wird als Charakteristikum der Landbevölkerung beispielsweise in Neuenstein und der Erzmark genannt. Traditionsbewusst ist man sicherlich vor allem in Jolberg, Soltran und Buchenfels, wo der kulturelle Einfluss der Urbevölkerung (Pruzzen) noch spürbar ist. Oft gelten ein Hang zum militärischen sowie der Bürokratismus als Merkmal der ostarischen Bevölkerung. Jedoch kann beim einfachen Volk hiervon meist nicht die Rede sein. Ersteres gilt mit Sicherheit vor allem für den Adel, während letzteres Phänomen vor allem in Verwaltungszentren, nicht zuletzt in Ankur, seine Blüten treibt. Es soll durchaus Bauern geben, die noch nie mit einer Vorschrift in Kontakt gekommen sind.
Die Sprache der Ostarier ist ein Dialekt des Ligoniiwelsch, Taurisch genannt. Besonders markant bei diesem Dialekt ist, daß das „E“ wie ein „Ö“ gesprochen wird und das „R“ etwas gerollt wird. Ein typisch ostarischer Ausspruch: „Wirr bögrrüßön allö Ödölleutö aus Södomöö!“ Einen Ostarier auf seinen etwas eigenartigen Dialekt hinzuweisen ist sehr gefährlich und kann unter Umständen zu einem plötzlich auftretenden Zahnverlust führen. In den zivilisierteren Gebieten des Landes ist der taurische Dialekt jedoch bisweilen gänzlich verschwunden, nachdem das Amt für Schrift- und Sprachangelegenheiten Hochheligonisch als Amts- und Gebrauchssprache vorschrieb.
In den letzten achtzig Jahren sind 80 % der Ostarier der ceridischen Kirche beigetreten. Dies ist wohl größtenteils den Äbten von Dunkelstein zu verdanken, die in einem beinahe fanatischen Bekehrungsdrang die Ostarier zu ihrem Glauben geleitet haben. Einzig und allein die Baronien Jolberg und Soltran weigern sich hartnäckig der ceridischen Kirche beizutreten und beharren auf den alten Glauben der Ogeden. Jedoch hat sich im Zuge der Bewältigung der zahlreichen Konflikte und Probleme zwischen 23 n. A. III. und 26 n. A. III. eingebürgert, dass im Umgang zwischen den Baronien Ostariens untereinander, die Religion keine Rolle spielen sollen. Wenn also von Ostarischem Boden aus Missionierung unternommen wird, dann außerhalb des Herzogtums oder in der eigenen Baronie. Die ogedischen Baronien werden im Sinne eines innerostarischen Friedens und Einheitsgefühls in Ruhe gelassen. Schließlich gibt es auch in den nominell ceridischen Baronien große ogedische Bevölkerungsanteile, so gibt es beispielsweise in Neuenstein, Lodenburg oder Emarania immer noch einige ogedische Heiligtümer.
Nominelles Oberhaupt der Ostarischen Ceriden ist Bischof Falkonius von Regart, der zugleich Superior des Ordens der Bannkreuzer ist. Auch der Hauptsitz des Ordens der Pretoriusaner liegt innerhalb Ostariens. Superior Ignatius von Nordmark ist Abt des Pretoriusklosters in Buchenfels. Die Hilariusiten sind ähnlich stark wie die Bannkreuzer mit Klöstern in ganz Ostarien vertreten. Auch die Templer zu Ankur, die ihren Ursprung ebenfalls in Ostarien haben, besitzen immer noch einige Besitzungen und Länndereien im Herzogtum. Vor allem in der Erzmark ist der Orden weiterhin fest verwurzelt.
Zwei besondere Feiertage, die in ganz Ostarien begangen werdem sind das „Herzog-Rolo-Fest“ und das „Bornbuchenfest“. Herzog Rolo I von Ostarien, der Gründer des Herzogtums, wird in einem großartigen Fest mit Militärparaden und Straßenumzügen alljährlich geehrt. Das Bornbuchenfest hingegen ist ein Fest, bei dem der Holzreichtum Ostariens gefeiert wird und die Holzfäller geehrt werden. Zum Gedenken an alle Holzfäller wird auf dem Marktplatz in Ankur eine große, reichgeschmückte Bornbuche aufgestellt, welche dort für 66 Tage bleibt. Für die zahlreichen regionalen Feste und Bräuche sei auf die Beschreibungen der einzelnen Baronien verwiesen.
In allen Wäldern Ostariens trifft man auf eine Vielzahl von typischem Waldgetier wie Bären, Wölfe, Wildkaninchen, Rotwild, Füchse, Luchse und Auerhähne. Ausschließlich in der Nordmark findet man dagegen den echten Elch. An der Grenze zum Ödland leben große Herden der Ödlandrinder. Dieses ist verwandt mit dem Hausrind, jedoch besitzt das Ödlandrind zwei wehrhafte Hörner von riesigem Ausmaß. Es hat einen zottigen Pelz und in der Regel eine Schulterhöhe von bis zu sechs heligonischen Ellen. Eine kleinere Variante davon ist die in den Wäldern der Nordmark heimische Waldkuh. In den Felsregionen der Gebirgshänge leben verschiedene wilde Bock- und Schafsartige Tiere, wie das Bergschaf in Buchenfels und der Garstbock in Jolberg aber auch kleine wilde Apulaqherden findet man in den Hochgebirgsregionen des Nordmassivs.
Ein gefährliches Tier ist die Brazachkatze. Dieses Raubtier wird bis zu zwölf Fuß lang und hat eine Schulterhöhe von fünf Ellen. Die Großkatze hat ein rötliches Fell und lange, dolchartige Zähne. Die Brazachkatze macht in großen Rudeln Jagd auf Ödlandrinder und ist auch für Menschen eine tödliche Gefahr. Eine Einzelgängerische wie auch größere Variante der Brazachkatze findet sich in der Nordmark.
Der Emaransee weist einen eminenten Fischreichtum auf. Diesbezüglich sei besonders der Emaranbarsch erwähnt, welcher mit einer Länge von bis zu vier heligonischen Ellen zu den größten Speisefischen in Heligonia zählt. In den Ostarischen Flüssen finden sich die verschiedensten Barscharten, sowie Karpfenartige, Barben und allerlei Forellenarten, im Brazach, als Besonderheiten, der Panzerhecht und der Strömer. Ein weiteres Tier, welches an Flüssen zu finden ist, ist der Biber, welcher in der Nordmark vor allem als Holzschädling betrachtet wird.
Die großen Mischwälder West-, Süd- und Zentralostariens, wie auch die Südhänge des Nordmassivs sind Heimat von Bornbuche und Roteiche. In den Bergregionen von Buchenfels findet man zudem die Felsbuche, welche der Baronie den Namen gegeben hat. Der Sammler schätzt die zahlreichen Waldbeeren- und Pilzarten, welche die Speisekammer aufs Trefflichste anreichern. In Nähe zum Emaransee und den großen Flüssen beherrschen Pappelwälder die Landschaft. Ein Begleiter des Feldanbaus sind allerorten Hecken von Schlehdorn, Hagebutten und Haselsträuchern. Eine Besonderheit der Ostarischen Pflanzenwelt ist die Purpurhaube, die zunächst nur in Neuenstein gefunden wurde, ein Pilz welcher der die Fähigkeit hat Stoff sehr geschmeidig zu machen und ihn purpurn einzufärben. Ein ähnliches Gewächs, der Purpurpilz, wurde unlängst aber auch in Hohenforingen entdeckt. In den Wäldern von Buchenfels findet man außergewöhnlich viele Heilkräuter, welche durch Vögel und Wind aus den Kräutergärten der Pretoriusaner in die Wildnis gelangt sind.
Eine gänzlich andere Vegetation findet sich in Transostarien. So ist die vorherrschende Pflanze am Fusse des Nordmassivs das Steppengras. Die Nebelwälder, welche sich an den Hängen der Berge entlang ziehen, sind von Nadelbäumen geprägt. Diese gehen in höheren Lagen in krüppelige Birkenwälder über. Auf den Gipfeln schließlich findet man nur noch mit Flechten bewachsene Steine.