Man muß der Wissenschaft der Astrologie nicht mächtig sein, um zu beobachten, daß sich dieser Tage ein fremder Stern mit langem, hellem Schweif am nächtlichen Himmel zeigt. Wie schon vor einem Jahr erschien uns der Komet Hyakutake und dessen Weissagung über ein gutes Omen trat ein. Soll uns nun auch dieser Komet mit Namen “Hale Bopp” etwas prophezeien? Wenn ja, steht dieser wieder im Zeichen einer Heilung bezüglich Baron Leomar von Tatzelfels? Wie hinlänglich bekannt, ist der Baron zwar außer Lebensgefahr, doch ist die Krankheit noch sichtbar. Haben die Götter ein Zeichen geschickt, das auf eine glückliche Wende in Baron Leomars Leben hindeutet?
Dem persönlichem Leibarzt des Barons Shirkon Sherendil von Oraneck ist es in der Tat gelungen eine Besserung des Gesundheitszustandes von Herzog Uriel II von Ostarien, herbeizuführen. Die Kur des Aderlassens mit Hilfe des Lunsch-Blutegels hat offensichtlich seine Körpersäfte wieder ins Gleichgewicht gebracht. Das Erwachen des Herzogs ist nun nicht mehr durch die dunklen Schwaden der Galle verhindert. Am heutigen Tage wurde bekannt, daß Herzogin Walluma persönlich dem Herzog ein paar Löffel kräftige Ödlandrinder-Brühe einflößte. Wahrscheinlich hat der ceridische Gott die Gebete erhört. Unsere Majestät der König ließ Herzog Uriel II beste Wünsche zur Genesung überbringen.
Wie bereits im vorletzten Boten angedeutet, ist es dem Großinquisitor, Edmond de la Cruz, durch diplomatisches Geschick gelungen, dem Königreich Heligonia ein Fürstbistum anzugliedern. Das Fürstbistum Friedland befindet sich an der westlichen Grenze, auf ehemals dem Königreich Dracconia zugehörigem Gebiet. Demnach wird der Abt von Dunkelstein und Großinquisitor, Edmond de la Cruz, wird nun den Titel Fürstbischof tragen. Die näheren Vertragsbedingungen sind der Schreibstube dato nicht bekannt.
Teemburg, am 6.Tage 2.Poëna 87 n.d.E.
In Tagen, wo in Teemooranien ein Näherrücken zwischen Ceriden und Ogeden stattfinden soll, versuchen radikale Elemente, wie „Die Brüder der Helios-Front“ durch Gewaltaufrufe gegen Ceriden, das neue Band der Zuversicht zu zerschneiden. Dies darf und wird zumindest in Teemooranien nicht geschehen. Gruppierungen wie diese „Brüder“ oder auch der Templerorden von Perzstein haben in Teemooranien nichts zu suchen. Als Reaktion auf diesem Aufruf erkläre ich die „Brüder der Helios-Front“ als geächtet in Teemooranien. Niemand darf ihnen Zuflucht, Essen und Unterschlupf gewähren.
Hinfort mit solchem Ungeziefer !
Lang lebe der König und Heligonia
Baron Teemon von Teemooranien
Teemburg, am 24.Tage der 1.Poëna 87 n.d.E.
1.Das Kloster des Templerordens in Perzstein ist hiermit geschlossen. Die Mitglieder dieses Ordens sind heute an der Grenze zu Emarania ausgewiesen worden. Sie haben sich der Aufwiegelung des Volkes gegen Baron Teemon schuldig gemacht, indem sie sich für Baron Vetsul aussprachen und das Volk zum Aufstand aufmunterten. Sollten sie noch einmal die Grenze überschreiten, so dürfen sie durch jedermann erschlagen werden, auf das ihm keine Strafe widerfahre.
2.Die heilige Inquisition unter Führung Edmond de La Cruz hat ebenfalls von heute an Einreiseverbot.
3.In Glaubensfragen stehen aber immer noch unsere eigenen ceridischen Geistlichen zur Verfügung.
4.Mit diesen Maßnahmen wollen wir auf keinen Fall das Ceridentum aus unserer Baronie verbannen. Vielmehr wollen wir wieder zum Ursprung des ceridischen Glaubens zurückkehren, der in den letzten Jahren, durch die Machtintrigen der Inquisition, mehr und mehr ins Abseits gedrängt wurde. Der Glaube soll nicht durch die Politik und die Politik nicht durch den Glauben mißbraucht werden !
Deshalb fordern wir !
– Die ceridische Kirche hat aller ihrer weltlichen Machtbefugnisse zu entsagen.
– Weltliche Güter wie Ländereien, Schiffe und andere Dinge, bis auf Klöster und Kirchen, hat sie abzutreten.
– Ihr dürfen keine eigenen bewaffneten Soldaten mehr unterstehen.
– Politik ist in ihren Gotteshäuser ein Tabu.
Anmerkung der Redaktion: Baron Teemon scheint seiner Zeit weit voraus zu sein. Die Trennung von Staat und Kirche, auch Dualismus genannt, wird nach Prognosen weiser Seher erst in einem halben Jahrtausend stattfinden.
Lang lebe der König und Heligonia
Baron Teemon von Teemooranien
Die teemooranische Bevölkerung ist aufs Äußerste über die massive Militarisierung Emaranias beunruhigt. Es geht das Gerücht um, daß Emarania einen militärischen Schlag gegen Teemooranien plant, um wieder die alten Verhältnisse in Ostarien herzustellen. Baron Teemon glaubt dies zwar nicht, wird aber, so versprach er, die Baronin von Emarania beim Adelstreffen zur Rede stellen. Er wies aber nochmals darauf hin, daß von Teemooranien in Ostarien nie wieder ein Krieg ausgehen würde.
Vielmehr möchte er Emarania beim Wiederaufbau der Baronie unterstützen. Aus diesem Grund wird er den ersten Sekretär des Hauptbaumeisters des Doms von Quellstedt entsenden. Mit ihm reisen noch einige Bootsbauer, um die ihn die Baronin von Emarania gebeten hat.
Die mysteriösen Ereignisse im Ehlerwald in der Baronie Teemooranien scheinen kein Ende zu nehmen. Eine gewaltige Explosion erschütterte im letzten Mond die Gegend um den Ehlerwald. Nach Augenzeugenberichten befand sich dort ein Turm, der bis auf die Grundmauern zerstört ist und die umliegende Landschaft ist dem Erdboden gleichgemacht.
Aus der Baronie Brassach ereilte uns die Nachricht von schrecklichen Ereignissen. Die Bewohner der Dörfer zur Grenze des Ödlandes befinden sich in Angst und Schrecken. Ein Bauer aus Brazfurt berichtete Baron Daron von Brassach von einem grausamen Massaker, das sich östlich von seinem Dorf abgespielt hat. Um Handel zu treiben, wollte dieser Bauer die Nachbarsiedlung aufsuchen und fand nur noch abgebrannte Häuser und verwüstete Felder vor. Sämtliche Bewohner und das Vieh seien fürchterlich zugerichtet zu Tode gekommen. Ein unter den Trümmern begrabener Überlebender konnte sich von seinen Verletzungen nicht mehr erholen und verstarb ohne berichten zu können, was vorgefallen war.
Da die Geschehnisse denen in der Ballei Feuerbach sehr ähnlich sind, hat Baron Daron die Truppen an der Grenze zum Ödland verstärkt. Weiterhin hat er den König um Unterstützung und Hilfe in dieser Angelegenheit gebeten.
Überall in Heligonia sind derzeit Pergamente im Umlauf, die eine Reformation der ceridischen Kirche fordern. Der Inhalt enthält eindeutige Beleidigungen gegen den Großinquisitor Edmond de la Cruz und es wird dessen Absetzung gefordert. Fürderhin wird der Tod aller Inquisitoren verlangt. Zitat: “Morde und Folterungen begangen im Namen des Glaubens sind ein Beweis für die Unfähigkeit der ceridischen Kirche mit Fragen und Zweifeln umzugehen. Eine wahrlich auserlesene Bande von Folterknechten treibt da ihr Unwesen, deren Mitglieder man aus den Gefängnissen und Gossen der Städte rekrutiert hat.”
Erzprimus Canesius, Abt von Gunara, der oberste Hirte der ceridischen Kirche zeigte sich entsetzt über diese, so er wörtlich “gottlose und ketzerische Schrift”. Er werde mit allen Mitteln nach den Verfassern fanden und diese ihrer gerechten Strafe zuführen. Weiterhin warnte er alle Sympathisanten und verkündete, daß diese die gleiche Strafe zu erwarten hätten.
Der Wald von Burg Niederkamm steht finster da.
Er versorgte die Bauern seit Tag und Jahr.
Doch heut’ traut sich kein Bauer mehr hinein
Die Arbeit im Wald läßt man lieber sein.
Geisterhäscher, so munkelt man
Spuken im Wald von Burg Niederkamm.
Sie sind gar grausam – glaubt meinem Wort!
Und wie der Wind sind sie wieder fort.
Ein steinreicher Adliger, der glaubt das nicht
Was der Wirt aus dem Dorf zu ihm spricht.
Im Wald fliegt zur Kutsche ein Kopf herein,
Der den Adligen anschreit: „Deine Schätze sind mein!“
Geisterhäscher, so munkelt man
Spuken im Wald von Burg Niederkamm.
Nur knapp entkam den Geistern der Lord,
Und wie der Wind sind sie wieder fort.
Ein Steuereintreiber kam auf die Burg
Sein Gold man gleich in die Schatzkammer trug.
Vor der Tür standen sogar vier Wachposten mehr,
Doch am nächsten Tag war’n die Truhen leer.
Geisterhäscher, so munkelt man
Spuken im Wald von Burg Niederkamm.
Sie stehlen lautlos an jedem Ort,
Und wie der Wind sind sie wieder fort.
Ein Geräusch weckt ‘nen Müller in der Mitte der Nacht.
Er steht auf um zu seh’n, was den Krach hat gemacht.
Man hörte nur seinen gellenden Schrei,
Dann war’s mit dem Leben des Müllers vorbei.
Geisterhäscher, so munkelt man
Spuken im Wald von Burg Niederkamm.
Sie schrecken zurück vor keinem Mord,
Und wie der Wind sind sie wieder fort.
Die Geisterräuber durchstreifen das Land.
Ihre Untaten sind weithin bekannt.
Es versuchten schon viele, sie zu jagen,
Doch ohne Erfolg – so hört man sie klagen.
Geisterhäscher, so munkelt man
Spuken im Wald von Burg Niederkamm.
Man kann ihnen folgen, bis zu ihrem Ort –
Doch wie der Wind sind sie wieder fort.
Cestric van Kenn-Dallir
Gerne folgten einige Vertreter der Baronie Drachenberg der Einladung der Baronin Tamara zu den Festlichkeiten zu Ehren Poenas auf die Grenzburg Niederkamm. Auf unserem Weg quer durch Heligonia übernachteten wir in der Nähe von Breitfurt, das nicht allzu weit von den Aurazith-Minen in der Baronie Tlamana entfernt liegt, im Gasthof “Zum blauen Einhorn”.
Unerwarteterweise wurden Kalfin Mebaal und meine Wenigkeit dort Zeuge eines nächtlichen Rituals, das zu berichten sich lohnt. Exakt zur mitternächtlichen Stunde erloschen alle Lichter in der Taverne, es gab aber keine Panik, sondern alle blieben ruhig an ihren Tischen sitzen. Ein einzelner, kräftiger Mann entzündete eine typische Bergmannslampe, wie sie in den Stollen im Schlangenkamm-Gebirge verwendet wird, und begann laut und deutlich zu sprechen:
Ruhe, Ruhe für den Tarduner Mitternachtsschrei!
Freunde der späten Stunde,
Hört meinen mahnenden Schrei,
verjubelt in fröhlicher Runde,
zog wieder ein Festtag vorbei.
Verjubelt, verqualmt und versoffen,
so wie sich das eben gehört,
steht nun der Himmel uns offen,
denn der Kreislauf ist wieder entstört.
Nun rollt in den Adern uns wieder
obrigkeitswidrig, feurig das Blut,
und mit dem Crescendo der Lieder
steigt metgestärkt unser Mut.
Zur mitternächtlichen Stunde
wiederholt sich das ewige Wunder:
Helios betagte Runde
wird wieder jugendlich munter.
Drum laßt uns der Alten gedenken,
die einst jenen Kult erfanden,
und nachts in allen Schenken
zum Tarduner Mitternachtsschrei sich bekannten.
Nach uralt, uralt hergebrachter Sitte
ertönt zur mitternächtlichen Stunde
der Tarduner Mitternachtsschrei!
(Alle) Huiiiii
Urväter Art sind wir entsprossen,
wehrhafte, wahrhafte Abenteurergenossen.
Verächter des kärglichen Feengeschlechts,
die mit ihrem verkorksten Magen
nur Milch, oder allenfalls Quellwasser vertragen.
(Alle) Pfuiiii
Für uns aber ist das nichts!
(Alle) Nein – gar nichts!
Drum Freunde, laßt uns die Methörner schwingen,
und mit Jubelgesang gen Himmel andringen,
so daß in vielen tausend Jahren
die Köhler im schönen Hüttstadt noch sagen:
„Wetter auf, die soffen’s schön!“
Guten Morgen allerseits!
Es ertönt das Tarduner Bergmannslied!
(Alle singen mit)
Glück auf, Glück auf!
Der Steiger kommt,
und er hat sein helles Licht bei der Nacht,
und er hat sein helles Licht bei der Nacht,
schon angezündt,
schon angezündt.
Schon angezündt;
es gibt einen Schein,
|: und damit so fahren wir bei der Nacht 😐
|: ins Bergwerk ein. 😐
Die Bergleut sein
so hüsch und fein;
und sie hauen das Aurazith bei der Nacht
aus Felsgestein.
Der haut Aurazith,
der andre die Kohl«;
und dem schwarz-braunen Mägdelein bei der Nacht,
dem sein sie hold.
Ade, ade, ade,
herzliebste Maid,
und da drunten in dem tiefen, finstern Schacht,
da denk ich Dein.
Und kehr ich heim
zur Liebsten mein,
dann ertönet des Bergmanns Gruß bei der Nacht
Glück auf, Glück auf!
Aufgezeichnet zu Tlamana
im 1. Poëna des Jahres 24 n. A. III
Regald Borgan, Sohn des Parimawaldes
Im Namen seiner Eminenz, des Großinquisitors Edmond de la Cruz wird folgendes bekannt gegeben:
Gesucht wird Trozzl Quacksalber, Weinhändler aus Rebenhain, wegen folgender sceluseris, wiederholter foedus ruptum in mehreren Fällen, des weiteren Verstoß gegen Kapitel II Articulum 2, 4, 5, 6 und 7 sowie Kapitel III Articulum 2 und 4 der Heligonischen Halsgerichtsordnung.
Auf die Ergreifung des verderbten Schurken, tot oder lebendig, ist eine Belohnung von 1000 Dukaten ausgesetzt.
Alberto Diaz, Tribunalsekretär
seiner Eminenz des Großinquisitors von Heligonia
Endlich ist es dem unermüdlichen Naturforscher Deflorus gelungen das Geheimnis über die Entstehung des Tatzelfelser Honigmets zu lüften. Nach langwierigen Beobachtungen stellt er folgendes Traktat der interessierten Bevölkerung vor:
“Bekanntlich wird jedes Bienenvolk von den Weibchen regiert, die auch fast alle notwendigen Arbeiten verrichten. Dem Männchen fällt jedoch nur die eine Aufgabe der Befruchtung zu. Nach Verrichtung derselben ist das Verweilen im Bienenstock nicht mehr notwendig und wird von den Weibchen gar als überflüssig empfunden. Daher wird das ausgediente Männchen aus dem Bienenstock hinausgeworfen. Um jedoch das Bienenmännchen vor dem sofortigen Verhungern zu bewahren, bekommt ein jedes ein Krüglein mit vergorenem Honig mit. Findige Imker wissen dies schon seit langer Zeit und haben den Umstand für ihre Zwecke genutzt. Sofort nach Verlassen des Bienenstocks wird dem Bienenmännchen aufgelauert und der Imker entwendet demselben den Inhalt des Krügleins. “
Von seinen Forschungen hat Deflores eine Zeichnung angefertigt, die ein älteres, ausgedientes Bienenmännchen zeigt. Diese wollen wir der geneigten Leserschaft nicht vorenthalten.
In der Blüte seiner Jahre und auf dem Höhepunkt seines Wissens auf dem Gebiet der arkanen Künste ging
Jaspar Jamantin
in der Nacht des Poëna-Festes auf Burg Niederkamm von uns.
Wir betrauern den tragischen und sinnlosen Tod eines Mannes, der sich bei der Beschaffung von wichtigen Schriftrollen sehr verdient gemacht hat. Fürderhin hat er sich einen unvergeßlichen Namen bei der Erforschung des Parimawaldes gemacht.
Möge Gwon seine Seele zu Helios geleiten und ihm ein würdiger Platz am Sternenhimmel zugewiesen werden.
Seinen feigen Mördern möge die gerechte Strafe ereilen. Wenn schon nicht auf dieser Erdenschale, dann in Saarkas Unterwelt. Mögen sie um Gnade winseln, bevor ihre Seele der Zyberus zum Fraß vorgeworfen wird.
Im Namen all seiner Freunde und Bewunderer
Talimee, Vorsteherin der königlichen Schreibstube
Sucht Ihr ein neues Betätigungsfeld, mit interessanter, abwechslungsreicher Arbeit an der frischen Luft? Habt Ihr Teamgeist? Dann seid Ihr bei uns richtig, denn wir suchen Holzfäller für Rodungsarbeiten an der Grenze der Provinz Niederfranken im Parimawald. Falls Ihr nicht mit Holz umgehen könnt, suchen wir auch Steinmetze für Bauarbeiten in der Baronie Jolbenstein.
Fühlt Ihr Euch berufen, so meldet Euch bei:
Skar Serron, Landritter von Jolbenstein
oder Dorian, Ritter von Jolbenstein
Alle Bewohner Heligonias seien daraufhingewiesen, daß Fälschungen im Umlauf sind, welche den Zweck verfolgen die Person Seiner Hochwohlgeboren Lord Angus McPhee, Baron von Tagil, auf die schändlichste Weise zu diffamieren. Nur Proclamationes, welche das Siegel und die Unterschrift Seiner Hochwohlgeboren tragen, können als echt angesehen werden.
Alle Angriffe, verbaler oder manueller Art, auf die friedensschaffende Handelspolitik Tagils oder wider den Ogedenbund werden nicht mehr toleriert. Unsere Geduld mit denen minderen Verstandes neigt sich dem Ende zu.
Ist’s in Eurer Rüstung gar zu heiß
Genieß ein Carajoner Speiseeis!
Die Ogeden reichten Euch die Hand wider dem Übel und der Schwarzmagie in Heligonia, doch Ihr antwortetet mit Verleumdung, Intrige und Haß. Und eben dieser Haß wird Euch vernichten. Wir wissen wohl, daß andere Ceriden wie Unser verehrter Graf Waldemar von Drachenhain ihren Glauben nicht nur auf der Zunge tragen, um damit ihr eigenes Wohl zu mehren, sondern ihn vielmehr leben. Diesen rufen Wir zu: Wendet Euch ab von den falschen Propheten und Inquisitoren und hin zu Eurem wahren Glauben. Wir wollen Euch nicht bekehren, sondern mit Euch friedvoll in einem starken Heligonia der Zukunft entgegenschreiten. Die von Machtsucht Besessenen führen Euch in den Untergang. Aber Ogeden und Ceriden können und sollen Schulter an Schulter wie Brüder stehen wider denen, die sich an Heligonia nur bereichern wollen.
Gegeben zu Tairngire, am 15. Tage des 2. Poëna 24 n.A.III
Lord Angus McPhee, Baron von Tagil,
Führer des Ogedenbundes, Botschafter von Heligonia
Im Helios-Boten Ausgabe 11 berichteten wir von der feierlichen Weihe des Doms zu Quellstedt. Die Redaktion erhielt Zuschriften von einigen Lesern, die uns zeigten, daß der Bericht etwas mißverständlich war. Es handelte sich hier nicht um die Einweihung des Domes, sondern um die Grundsteinlegung und die Segnung der Erde durch den Großinquisitor. Die Fertigstellung des Doms zu Quellstedt bedarf natürlich noch einiger Zeit. Auf den Reaktionen über den Inhalt der Rede des Abts von Dunkelstein möchten wir hier nicht näher eingehen.
Kathedralenbau: Der Kathedralenbau zu Wasserau schreitet zügig voran. Baumeister aus ganz Heligonia sind eingetroffen, um dieses Monument des ceridischen Glaubens zu errichten. Überschattet wird der Bau durch den tragischen Tod zweier Bauarbeiter, die in betrunkenem Zustand von einem Gerüst fielen.
Hafenerweiterung in Oberau: Der Rat von Wasserau hat der Stadt Oberau für die Erweiterung des Fischereihafens 8000 Dukaten zugesagt. Damit kann sofort mit dem Bau begonnen werden.
Quelle: Die jüngst entsprungene Quelle nahe Vorberg soll magische Heilkräfte besitzen, besonders für Augenleiden und rheumatische Beschwerden. Die Baronin hat beschlossen, nahe der Quelle eine ceridische Kapelle sowie ein Xurl-Heiligtum errichten zu lassen, um das friedliche Miteinander der Religionen zu bekräftigen. Ebenso soll ein Badehaus gebaut werden.
Heerschau: Die erste Heerschau am letzten Tage der 1. Poëna war insgesamt vielversprechend und hat erwiesen, daß Emarania einem Angriff durchaus gewachsen ist.
Helioceriden: Es wird gemutmaßt, daß sich noch vereinzelte Helioceriden in Emarania befinden, auf deren Dingfestmachung eine Belohnung von 2 Dukaten pro persona ausgesetzt wurde. Es ist dabei unerheblich, ob tot oder lebendig.
Aus dem Schloß: Der Gesundheitszustand des Kanzlers ihrer Hochwohlgeboren, Anselm von Rabenstein, der nach 15 Jahren Kerkerhaft während des heliocerididschen Terrorregimes endlich befreit werden konnte, hat sich soweit stabilisiert, daß er einen Teil seiner Geschäfte wieder aufnehmen konnte.
Hauptmann Valerian wurde aufgrund seiner besonderen Fähigkeiten zum Nachfolger des aus Altersgründen aus dem Amt scheidenden Oberst Aurelius, dem Führer der emaranischen Garde, bestimmt und entsprechend den Bestimmungen zum Oberst befördert. Er tritt sein Amt unverzüglich an und gilt als besonders loyal, treu und diszipliniert.
Anfangs waren es nur vage Gerüchte, die sich nun jedoch zu bestätigen scheinen. Baronin Richilda hat sich vom Ogedentum abgewendet und will fortan ein Mitglied der ceridischen Kirche sein.
Die Reaktion Graf Waldemars von Drachenhain war zwar zuerst sehr positiv auf den plötzlichen Sinneswandel der Baronin. Doch zeigt er sich nun, nach noch nicht näher bekannten Ereignissen in Drachenberg, eher verhalten. So sollen die Hilfslieferungen, die zwei Baronien dem Volke von Drachenberg zukommen ließen, spurlos verschwunden sein. Weiterhin sollen üble Mächte in Drachenberg ihr Unwesen treiben. Auch zeigte sich Graf Waldemar entsetzt über den Umstand, daß in Drachenberg offensichtlich Anarchie herrscht. Verschiedene aufrührerische Elemente hätten versucht die Macht an sich zu reißen und Baronin Richilda sei dieser Situation nicht gewachsen gewesen. Daher ordnete der Graf von Drachenhain an, daß 300 Mann seiner in Jolbruck stationierten Truppen gen Drachenberg ziehen, um dort für Ruhe und Ordnung sorgen. Auf diesem Wege möchte Graf Waldemar nochmals daran erinnern, daß im Falle eines Machtwechsels in Drachenberg nur er zu entscheiden hat, wer die Regierungsgeschäfte in seinem Lehen leitet!
Zuerst schien es sich nur um ein Gerücht zu handeln, doch dann berichteten Augenzeugen, daß die Gelehrte Tepharea im Reiche Dysterthor von anderen ihres Standes durch Zauberey in das Dunkle Reich gesandt wurde. Dies geschah offensichtlich ohne die Zustimmung Tephareas, doch es wird angenommen, daß sich die Mitglieder der Academica Nocturna ihrer annehmen werden.
Leidet Ihr an den Folgen des Rauchkrauts?
Dreckschwartelodem, gelbe Haut, beengte Brust, Husten, gar Lungensucht?
Kommt in das Heiligtum des Xurl
zu Sarniant!
Atmet gesunde Kräuterdämpfe! Labt Euch am berühmten Heilwasser! Genießt die zuvorkommende Behandlung! Bewährte Vertreibung von Gicht, Zipperlein und anderen Knochenwehdam mit Moor- und Schwitzbädern, Massagen und Umschlägen. Beste Heilerfolge auch bei Trollwarzen!
Auf nach Sarniant!
Am Neujahrstag großes Fest mit Neuweihe des Schreins.
Auch in diesem Jahr wurde das allseits beliebte Jolfisch-Fest in Darian in der gewohnten Pracht gefeiert. Graf Dedekien hielt eine Rede auf dem großen Marktplatz von Darbor. Er ermahnte seine Untertanen die Steuern rechtzeitig zu entrichten und begnadigte zahlreiche Kerkerinsaßen. Das fahrende Volk der Sreghewar bot seine Kunststücke dar, bevor es sich aufmacht die Monde der Poëna und des Helios wieder durch ganz Heligonia zu ziehen. Anschließend fand ein großer Markttag statt, bei dem die zahlreichen darianer Händler ihre exotische Warenvielfalt darboten. Es wurde bis in die frühen Morgenstunden gefeiert, gegessen und Glücksspiele abgehalten. Die Poëna- und Xurl-Priesterinnen und Priester hatten am nächsten Tag alle Hände voll zu tun, um die Bevölkerung von den Folgen des Festes zu heilen.
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