Das Schluckloch
Hmm, wie soll ich´s beschreiben? Imposant ist das Gebäude! Besteht aus einer begehbaren Außenmauer mit großem Tor, einem großzügigen Innenhof, einem behaglichen Tavernenraum mit offenem Kamin. Kabuffe mit warmen Metten zum Pennen. Eine Spelunke im herkömmlichen Sinn ist „Das Schluckloch“ nie gewesen. Also hört mir einfach mal zu:
Wir alle wissen, dass sich Golo aus dem operativen Geschäft zurückgezogen hat und nun seinen Wirkungskreis hinter die Grenze Thals gelegt hat. Wohin, das weiß keiner genau, jedoch lebt er in den Geschichten der Menschen weiter, denen er geholfen hat und die sich seine Freunde nennen dürfen: „ Es sind die rechtschaffenen Menschen, die ihre langweiligen Geschichten aufschreiben, solche Leute wie ich haben keine Zeit dafür. Ich kann mich an alles erinnern, obwohl ich nichts davon aufgeschrieben habe. Wenn ich Euch also etwas erzähle, dann kommt näher an die Theke und spitzt Eure Ohren: Schon von Jugend an, war Golo mein Kumpane, ein Macker wie man ihn nur einmal im Leben hat. Stets stand ich im Schatten seiner imposanten Erscheinung. Jawohl – über 2 Meter misst sein stämmiger Körper. Keine Türe kann er durchschreiten ohne sich zu bücken. Ein jeder muss zu ihm aufsehen. Nein – fürwahr ich übertreibe nicht! Seine Gesichtszüge sind weich und gefällig. Sie verbergen seinen verschlagenen Charakter. Das gefährliche Blitzen seiner Augen fällt kaum auf, wenn der Wind seine blonden Locken darüber wehen lässt. So mancher, der auf seine Larve reingefiel, ist über die Klinge gesprungen. In Betis hat er mich und ein paar andere aus dem Knast geholt. Er gab uns anständige Trittlinge und eine ordentliche Kluft. Wir konnten damals nicht verstehen, warum er uns ganze Schiffsladungen Holz und Balken ergaunern ließ. Wir schafften die heiße Ware in die Berge und bauten dort einen Trümmerhaufen von einer Burg wieder auf. So schaffte Golo für uns bewohnbare Kabuffe und gemütliche Schrenzen. Von dort aus gingen wir auf Krähenflug und danach wurde dort gebunkert. Golo hat seinen Anteil abgezwackt. Den Zaster hat er aber nicht verprasst, sondern in „seine Burg“ gesteckt. Und Golo war der Baldower. Er wurde von uns geachtet, wenn nicht sogar geliebt. So mancher abgerissene Kerl, der eilends die Platte putzen musste, stand vor dem Tor und winselte um Einlass. Meine linke Hand habe ich auf meinem letzten Krähenflug verloren – das war ein Schlamassel! Und ein Arm bar der Hand, ist beim Krähenfluge keinen Schiss nicht wert! Aber Golo hat mich rausgezogen und zu seinem Macker gemacht. Und wenn Ihr mir jetzt noch was Ordentliches zum beschickern rüberschiebt, dann nehm ich Euch mit über die Berge und wir gehen zusammen zur Koberbeis, wo das Schluckloch ist. Dort haben meine alten Schwestern und Brüder immer eine warme Schrenz frei, damit ich mich bis zum nächsten Krähenflug ausruhen kann ohne Kohldampf zu leiden. Also lass uns ins Abenteuer ziehen!“
Kritiken:
- „Wehe dem, der letzte Nacht neben meiner Furzmolle Erbsen gekocht hat!“ Hafwan der Scheußliche
- „Es war der rechte Arm! Ihr schuldet mir was!“ Topaza Zwiebelbast
- „Wer auf Krähenflug einen Arm verliert, dem gebühren 2 Teil der Beute, wem der Linke abhandenkommt, dem 1 ½ Teil. Wer links und rechts nicht zu unterscheiden mag, dem gebührt gar nichts!“ Yemina die Gerechte, Ausbaldowerin
Zurück zum Heligonischen Tavernenführer |